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Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik (German Edition)

Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik (German Edition)

Titel: Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Singh
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something out of that twilighty show about that zone.« (»Wie seltsam. Das hier hat was von der Twilight Zone.«, ein Gag, der in der deutschen Übersetzung wegfiel, Anm. d. Übers.) Ein deutlicher Hinweis darauf, dass »Homer 3 « eine Hommage an die Episode »Im toten Winkel« aus The Twilight Zone von 1962 ist.

    Ein dreidimensionaler Homer Simpson nach seiner Reise durch das Portal in »Homer 3 «. In einiger Entfernung hinter ihm schweben zwei mathematische Gleichungen. [h]
    In »Im toten Winkel« betreten die Eltern der kleinen Tina das Zimmer ihrer Tochter, und bemerken zu ihrer Verzweiflung, dass das Mädchen verschwunden ist. Noch schlimmer ist allerdings, dass sie ihre Stimme immer noch im Zimmer hören können. Tina befindet sich nicht mehr im Zimmer, aber sie scheint doch in unmittelbarer Nähe zu sein. Die völlig verzweifelten Eltern bitten Bill, einen Arzt und Freund der Familie, um Hilfe. Bill markiert mit einigen Koordinaten an der Zimmerwand die genaue Position eines Portals und erklärt, dass Tina in die vierte Dimension hinübergeglitten ist. Die Eltern können sich die vierte Dimension nicht wirklich vorstellen, weil ihre Gehirne (wie die aller Menschen) nur auf ein Leben in der üblichen dreidimensionalen Welt trainiert sind.
    Homer springt zwar nur aus einer zwei- in eine dreidimensionale Welt, statt aus drei in vier Dimensionen, dennoch geschieht in »Homer 3 « genau dasselbe. Marge versteht nicht, was mit Homer geschehen ist, weil sie ihn hören, aber nicht sehen kann, und auch sie holt sich Rat bei einem Wissenschaftler: Professor John Streberbaum Frink, Jr.
    Professor Frink ist zwar sehr exzentrisch, aber man darf sein Genie niemals unterschätzen. Seine wissenschaftlichen Referenzen werden in »Frinkenstein« deutlich, einer Geschichte aus der vierzehnten Halloween-Folge »Todesgrüße aus Springfield« (2003), in der er einen Nobelpreis aus der Hand von niemand geringerem als Dudley R. Herschbach erhält, der im Jahr 1986 einen Nobelpreis erhalten hatte und sich bei den Simpsons selbst sprach. 39
    Wie der Arzt in The Twilight Zone zeichnet auch Frink mit Kreide die Umrisse des Portals auf die Wand. Er wird dabei beobachtet von Ned Flanders, Chief Wiggum, Reverend Lovejoy und Dr. Hibbert, die alle ihre Hilfe angeboten haben. Dann erklärt Frink das Rätsel: »Es sollte selbst minderbemittelten Individuen, die auch nur ein bisschen was von Hyperbelberechnungen verstehen, aufgefallen sein, dass der gute Homer in die sogenannte dritte Dimension gestolpert ist.«
    Frinks deutet mit seiner Aussage an, dass die Charaktere in den Simpsons in einer zweidimensionalen Welt gefangen und dass drei Dimensionen für sie kaum begreifbar sind. Doch die animierte Realität von Springfield ist ein wenig komplizierter, weil Homer und seine Familie häufig vor- oder hintereinander vorbeilaufen, was in einem zweidimensionalen Universum streng genommen unmöglich ist. Im Zusammenhang mit der Geschichte aus »Die Panik-Amok-Horror-Show« gehen wir einmal davon aus, dass Frink recht hat und es in den Simpsons tatsächlich nur zwei Dimensionen gibt.
    Frink versucht, die Mathematik der höheren Dimensionen mithilfe einiger Diagramme zu verdeutlichen:
    PROFESSOR FRINK:  Das ist ein ganz normales Quadrat.
    CHIEF WIGGUM:  Hey halt, nicht so schnell Eierkopf!
    PROFESSOR FRINK:  Aber angenommen, wir erweitern das Quadrat über die zwei Dimensionen unseres Universums hinaus entlang der hypothetischen z -Achse …
    ALLE:  [schnappen nach Luft]
    PROFESSOR FRINK:  Dadurch wird ein dreidimensionales Objekt gebildet, ein sogenannter Würfel oder auch Frinkahedron nach seinem Entdecker benannt.
    Frink erklärt so die Beziehung zwischen zwei und drei Dimensionen. Sein Ansatz kann sogar auf die Beziehung zwischen allen Dimensionen angewendet werden.
    Wenn man bei null Dimensionen beginnt, hat man zunächst einen nulldimensionalen Punkt.

    Diesen Punkt kann man nun in die x -Richtung ziehen und erhält so eine eindimensionale Linie. Als nächstes kann man diese eindimensionale Linie in die lotrechte y -Richtung ziehen, sodass sie ein zweidimensionales Quadrat bildet. Hier setzt Professor Frink mit seiner Erklärung an, weil das zweidimensionale Quadrat in die z -Richtung gezogen werden kann, senkrecht zu seiner Oberfläche, sodass ein dreidimensionaler Würfel (oder Frinkahedron) entsteht. Mathematisch, wenn auch nicht physisch, kann man noch einen Schritt weiter gehen und den Würfel in eine weitere lotrechte Richtung

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