Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Homo ambrosius (Die Organhändler) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Organhändler) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Organhändler) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Karer
Vom Netzwerk:
mehrere Beutel Kokain mit einem Marktwert von 5.000 Euro. Außerdem ein Paket von einem bekannten Versandhaus mit einigen Paar Damenschuhen, inklusive Lieferschein, ausgestellt auf Lisa Schlattmann.
    Gegen 11:30 Uhr hielt der schwarze Lieferwagen vor Lisas Haus in der Schillerstraße in Köln/Porz. Die enge Straße mit den Reihenhäusern aus den fünfziger und sechziger Jahren war beidseitig zugeparkt und menschenleer.
    Der Portugiese und der Ungar stiegen aus und brachten den großen Karton mit dem Safe sowie den kleineren Karton mithilfe eines Treppenkarrens zur Tür des Hauses Nummer 3. Der Malteser wartete im Wagen und prägte sich die Umgebung ein.
    Mit wenigen Handgriffen öffnete der Portugiese die Tür, zusammen schoben sie den Karton mit dem Safe in das Haus und schauten schnell durch alle Zimmer. Sie fanden eine Abstellkammer, bugsierten den Safe hinein und stellten ihn in die Ecke.
    Der Portugiese verließ das Haus wieder mit Treppenkarren und dem großen leeren Karton und fuhr mit dem Malteser im UPS-Wagen davon. Der Ungar blieb im Haus und begann mit den Vorbereitungen.
    Zuerst verschaffte er sich einen Überblick. Im Obergeschoss waren das Schlafzimmer, das Bad und ein kleiner Raum, der als Arbeits- und Ankleidezimmer diente. Im Schreibtisch fand er diverse Dokumente und Lisas Pass, er steckte alles ein, um es später im Safe zu deponieren. Das Paket mit den Damenschuhen schob er vor das Schuhregal. Falls jemand eine UPS-Lieferung beobachtet hatte, würde man dieses UPS-Paket hier finden. Würde jemand bei UPS direkt nachfragen, würde der Schwindel allerdings schnell auffliegen. Eine der vielen Lücken im Plan.
    Im Erdgeschoss waren die Abstellkammer, eine Gästetoilette, das Wohnzimmer und eine geräumige Küche. Besonders interessierte ihn der Gasherd in der Küche und später die Gasheizung im Keller.
    Er setzte sich in der Küche auf einen Stuhl und wägte verschiedene Möglichkeiten ab, schließlich entschied er sich für einen Plan und telefonierte kurz mit dem Malteser. Anschließend stellte er den Safe in der Abstellkammer mit diversem Material zu, damit es aussah, als hätte ihn jemand verstecken wollen, jedoch so, dass er noch gut rankam. Er gab die Dokumente sowie Lisas Pass in den Safe und nahm die Kokainbeutel heraus. Als er sie auf den Küchentisch legte, klingelte es zweimal, dann klopfte es an der Tür. Das vereinbarte Zeichen des Maltesers, der ihm ein kleines Päckchen an die Tür liefern sollte.

Am Dienstag und Mittwoch hatte Tobias krankgefeiert. Ein schlechtes Gewissen hatte er deswegen nicht, denn die Arbeit, die Lisa ihm gegeben hatte, hatte er quasi nebenbei von zu Hause aus erledigt. Das Büro war sowieso leer, er hätte sich dort nur gelangweilt.
    Am Mittwoch hatte er sich den Code des Computerwurms Stuxnet genauer angeschaut, Stuxnet hatte es zu einiger Berühmtheit gebracht, da mit ihm das iranische Atomprogramm sabotiert worden war.
    Er interessierte sich vor allem für den Infektionsweg über die USB-Schnittstelle. Den Code an sich fand er langweilig, ein Meisterwerk war er nicht. Ihm fielen auf Anhieb mehrere Optimierungsmöglichkeiten ein.
    Den Rest des Mittwochs hatte er mit Fehlersuche verbracht. Polinskis Überwachungssystem war nun auf seinem Notebook Confidence und auf dem neuen Computer installiert. Seit einigen Stunden liefen die beiden Systeme parallel, zeigten aber nicht die gleichen Ergebnisse. Im Gegensatz zur ersten Installation auf dem Notebook ignorierte das neu installierte System willkürlich Anrufe.
    Inzwischen glaubte er, den Fehler gefunden und behoben zu haben, zur Kontrolle fehlte ihm jedoch noch Traffic, will heißen: Telefonanrufe. Bis das geklärt war, war er gezwungen, das Programm auf Confidence laufen zu lassen. Was ihn ärgerte.
    Erschwert wurde das Ganze dadurch, dass Polinski nicht aktiv war, er schien überhaupt nicht mehr zu kommunizieren. Dafür waren die beiden Anschlüsse von China_Man erstaunlich aktiv. So aktiv, dass er Schwierigkeiten hatte, den Filter zu setzen, also zu entscheiden, welche Telefonnummern er zusätzlich überwachen wollte.
    Bereits Dienstagsnacht hatte er eine Funktion aktiviert, die automatisch jeden neuen Anschluss, der registriert wurde, in die Überwachung einbezog. Allerdings musste er die Funktion einschränken, es waren zu viele Nummern. So hatte er alle internen Nummern der Chinesischen Europäischen Investmentbank und Anschlüsse, die nicht in Europa lagen, aus der Überwachung ausgeschlossen.
    Mit diesen

Weitere Kostenlose Bücher