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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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Schauder zu überspielen, indem er den Inspektor leicht anlächelte und ihn in seine Wohnung wies. Innerlich tobte es in seinem Körper. Sein Puls schoss in ultimative Höhen und sein Herz begann zu flackern, so dass er fast in Ohnmacht gefallen wäre. Der Knall der zufallenden Tür jedoch holte Christian wieder ins Reich der Wirklichkeit zurück und er beschloss sich zusammen zu nehmen, so gut es ging.

     
     
    „Bitte, setzen Sie sich doch!“, sagte Christian und zeigte auf seine Couch. Plötzlich merkte er, dass er noch den Zettel mit der geheimen Botschaft von Gordon in der Hand hielt und zog seine Hand hinter seinen Rücken. Der Inspektor schien nichts bemerkt zu haben und setzte sich.

     
     
    Christian steckte den Zettel vorsichtig in seine Gesäßtasche und ließ sich dann gegenüber des FBI Ermittlers nieder. Seine fragenden Augen und die innerliche Unruhe schienen dem Ermittler jedoch aufzufallen.
    „Sind Sie nervös?“, fragte er ihn. Christian schüttelte hastig mit seinem Kopf und fuhr sich durch seine frisch gewaschenen Haare.
    „Was kann ich für Sie tun, Inspektor?“, fragte er ablenkend.
    Der FBI Angestellte kramte kurz in seiner Jackentasche und holte dann ein Foto hervor. Es zeigte Christian zusammen mit Gordon. Es war von dem Tag, als beide auf der Demonstration vor dem Rathaus standen. Offenbar war das Zusammentreffen von einer der Überwachungskameras aufgezeichnet worden. Christian nahm das Bild an sich und sah es eine Weile ruhig an. Er versuchte dabei nicht mit seinen Händen zu zittern, um keinen Grund des Verdachtes zu bieten.
    „Sie kennen diesen Mann?“, fragte Richardson schließlich. Christian nickte.
    „Ja. Ich habe ihn auf dieser Demonstration kennen gelernt. Gordon heißt er, glaube ich.“
    Christian sah den Inspektor mit großen naiven Augen an und gab ihm dann das Foto wieder.

     
     
    „Wissen Sie, wo sich dieser Mann derzeit aufhält?“, fragte der Ermittler weiter und sah Christian dabei mit bohrenden Augen an. Es schien fast so, als würde er irgend einen Schuldbeweis an ihm suchen. Christian verschränkte indes seine Beine und schüttelte verneinend mit seinem Kopf.
    „Nein. Ich weiß es nicht!“ Der Inspektor atmete tief durch seine markante Nase ein und stieß dann einen kleinen Seufzer aus. Dann presste er seine dünnen, leicht aufgeplatzten Lippen fest aneinander und machte ein trübes Gesicht. Christian beobachtete diesen Mann, als er diesen Moment in sich ging. Er wirkte auf ihn wie ein etwas abgebrannter Ermittler, der sicher schon viele Rückschläge in seinem Leben ertragen musste. Auf seinem Gesicht lagen tiefe Falten, die von zuviel Grübeln und einem schlechten Lebenswandel zeugten. Vor allem der Strahlkranz um seine Augen herum fiel ihm auf. Wie oft musste der FBI Agent seine Augen wohl zusammen gekniffen haben, um solche Falten an seinen Augenpartien zu bekommen?
    „Das ist schade. Ich dachte, Sie könnten uns vielleicht einen Hinweis geben. Der Verdächtige ist seit gestern spurlos verschwunden“, erklärte Richardson und stand dann langsam von der Couch auf.
    „Was wird ihm denn vorgeworfen?“, fragte Christian scheinheilig.

     
     
    „Wir glauben, er war an dem Anschlag auf das Genetiklabor beteiligt. Wir haben einen Fingerabdruck gefunden und außerdem passt seine Statur gut zu dem Bild der Verdächtigen auf den Videoaufnahmen!“

     
     
    „Oh. Reicht das denn für eine Verhaftung?“, fragte Christian unüberlegt. Im gleichen Augenblick bereute er auch schon seine Frage und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht.
    Der Inspektor begutachtete seinen Gegenüber von oben und nickte dann unmerklich.
    „Nein, aber wenn er nicht bald auftaucht, verschärft sich der Verdacht gegen ihn. Er sollte sich auf jeden Fall stellen und seine Sicht der Dinge schildern, schließlich geht es hier auch um einen Mord!“ Richardson zog seine buschigen Augenbrauen tief in sein Gesicht.
    Offensichtlich hatte er verstanden, dass Christian mehr wusste, als er ihm sagen wollte. Trotz seiner vielleicht eher unauffälligen Erscheinung schien dieser Mann eine sehr gute Spürnase zu haben. Christian nickte schnell bejahend und stand dann auch auf, um den FBI Ermittler zur Tür zu geleiten.
    „Hier – meine Karte. Falls Ihnen doch noch etwas einfällt!“, und er gab Christian eine Visitenkarte. Dann drehte er sich um und stieg die Treppen hinab. Christian schaute ihm nachdenklich hinterher, schloss dann aber schnell seine Wohnungstür, um dahinter tief

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