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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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durchzuatmen.   Er hielt die Karte des Inspektors so fest umklammert in seiner Hand, als wäre sie eine Art Rettungsanker, der ihn vor einem tiefen Sturz bewahren würde.

     
     
    Das konnte doch alles nicht wahr sein, dachte sich der junge Modedesigner. Eben war sein Leben noch vollkommen in Ordnung gewesen und nun stand plötzlich das FBI in seiner Wohnung.
    Vielleicht würde sich die ganze Sache ja von allein auflösen und der Mörder geschnappt. Christian schüttelte mit seinem Kopf. Er konnte seinen eigenen positiven Gedanken nicht glauben. Wenn sich nur Gordon endlich melden würde, dachte er immer wieder und ging nervös auf und ab.

     
     
    Heute würde er nicht mehr aus dem Haus gehen. Er wollte warten bis Gordon ihn anrief.

     
     

5. Kapitel
     

     
     

    30. Mai 2009; 13:03 Uhr

     
     
    Richardson hatte sein übliches Mittagsmenu in seinem Stammlokal um die Ecke verzehrt. Dazu gab es wie immer Cola und Kaffee. Der enorme Coffeinverbrauch war in diesen Tagen seine einzige Sucht. Das war nicht immer so.

     
     
    In seinem Büro wartete bereits Lenny ungeduldig auf ihn.

     
     
    „Lenny. Was gibt` s?“, fragte Richardson neugierig und streifte seine Jacke über den Lehnstuhlrücken.

     
     
    „Ich habe Neuigkeiten von Gordon und Stanley, unseren beiden Verdächtigen!“, entgegnete er euphorisch.
    „Dann schieß mal los!“, forderte ihn der FBI Agent auf.

     
     
    „Stanley Meyer ist nicht vorbestraft. Er hat ein Studium in Chemie und Genetik gemacht und nach seinem Praktikum im Genetiklabor Senders und Co., die Stelle bei Sentic als Assistent angetreten. Er hält sich überwiegend in Nachtclubs auf und surft gern auf gewissen Homosexuellenseiten. Sonst hat er bisher noch nichts Auffälliges getan!“

     
     
    „Ok. Und was ist mit dem anderen?“, fragte Richardson ungehalten.

     
     
    „Gordon Barschka, Eltern aus der Ukraine, wurde schon des Öfteren auffällig. Er ist   wegen diversen Schlägereien, Alkohols am Steuer und auch Hehlerei verhaftet worden. Außerdem hat man bei ihm eine verbotene Substanz gefunden. Es stellte sich als Cannabis heraus. Nachdem er seine Lehre als Chemielaborant hingeschmissen hatte, hielt er sich mit diversen Gelegenheitsjobs über Wasser. Darunter sind gewisse Schieberein bekannt. Die Polizei hat ihn als einen kleinen Fisch eingestuft.“

     
     
    „So, so. Chemielaborant. Was für ein Zufall!“, erwiderte Richardson zynisch.

     
     
    „Die Fahndung nach ihm läuft auf Hochtouren. Wenn er noch in der Stadt ist, gibt es bald keine Versteckmöglichkeiten für ihn!“, sagte Lenny scharfzüngig und lächelte dabei, so dass seine etwas schiefen Zähne hervortraten.

     
     
    „Nun gut. Warten wir `s ab!“ Richardson begann auf seiner Tastatur herumzuhacken und Lenny verabschiedete sich.

     
     
    Die Büros auf der dritten Etage des FBI Gebäudes waren schon längst alle dunkel. Es war bereits nach acht Uhr Abends. Außer im Labor und bei Richardson. Beide Räume waren noch hell beleuchtet. Als der FBI-Ermittler eben im Begriff war einen Kaffee am Automaten der Cafeteria zu ziehen, begegneten seine Augen denen von Martina Gomez, der Laborleiterin.

     
     
    „Noch so spät hier?“, fragte Richardson die hübsche Spanierin neugierig ohne dabei aufzublicken.

     
     
    „Na sie doch auch!“, erwiderte diese mit einem leichten Akzent und kam näher.

     
     
    „Darf ich Ihnen einen leckeren Automatenkaffee spendieren?“, fragte er sie etwas verlegen. Die Laborantin nickte freudig und drückte anschließend auf die Taste für koffeinfreien Milchkaffee.

     
     
    „Ich trinke um diese Zeit keinen richtigen Kaffee mehr, sonst kann ich nicht mehr schlafen!“, sagte sie mit einem Lächeln auf den vollmundigen Lippen.

     
     
    „Das Koffein wirkt bei mir schon gar nicht mehr. Es fließt durch meine Adern und hält mich allenfalls am Leben!“, entgegnete Richardson etwas unbeholfen. Dann nahm er beide Kaffeebecher und ging an einen der Kantinentische. Martina Gomez folgte ihm.

     
     
    Nachdem beide Platz genommen hatten und an ihren Heißgetränken nippten, entschied sich die Wissenschaftlerin   ein privates Thema anzuschneiden.

     
     
    „Sie werden wohl auch von niemandem zu Hause erwartet?“, fragte sie neugierig. Als sie Richardsons erschrockenen Blick vernahm, wurde sie jedoch etwas rot und erschrak ebenfalls über ihre kecke Frage.

     
     
    „Nein. Diese Zeiten sind schon lange vorüber. Meine Exfrau hatte sich immer an meiner Arbeit

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