Honeymoon in Las Vegas
Gedanken über ihre Zukunft mit ihm zu machen.
"Ich mache mich mal auf die Suche nach dem Bad", erklärte sie, als ihr sein Vorschlag einfiel. Ein Bad für sie beide!
„Tu das", erwiderte er herzlich und griff wieder zum Telefon. "Es dauert nicht lange."
Sunny stand auf und steuerte auf die Tür zu, hinter der sie das Bad vermutete.
Sie war sich ihrer Nacktheit peinlich bewusst und atmete daher erleichtert auf, als sich ihre Annahme als richtig erwies. Um wenigstens einen Moment lang allein sein zu können, schloss sie die Tür hinter sich.
Falls es sich tatsächlich um eine Höhle handelte, dann war diese ausgesprochen luxuriös. Fasziniert betrachtete Sunny die marmornen Sanitärobjekte und die große Wanne im römischen Stil, die man nur als dekadent bezeichnen konnte.
Sogar ein Fernseher war vorhanden. Das Leben mit Bryce Templar konnte sicher sehr angenehm sein. Trotzdem wollte sie keine übereilten Entscheidungen treffen.
Andererseits konnte sie genießen, was man ihr hier bot. Nachdem sie die Wasserhähne aufgedreht hatte, streute sie etwas Badesalz aus einem eleganten Flakon in die Wanne und goss anschließend eine blaue Flüssigkeit hinein, die sofort zu Schaumbildung führte. Zufrieden, weil sie sich so in dem Schaum verstecken konnte, erkundete sie das Bad weiter.
Neben der Toilette befand sich ein Bidet, und in der Schublade des Frisiertischs fand sie eine Packung Haarnadeln, mit denen sie sich das Haar aufsteckte, damit es nicht nass wurde. Bryce fand es vielleicht schön, wenn es zerzaust war, aber sie wollte nicht aussehen wie ein begossener Pudel.
Einen Moment lang betrachtete sie starr ihr Gesicht im Spiegel. Was mochte Bryce Templar in ihr sehen, das er in den vielen Frauen, die es in seinem Leben gegeben haben musste, nicht sah?
Warum war er so schnell zu dem Schluss gekommen, dass sie die Richtige für ihn war?
Eine Schönheit war sie nicht gerade. Ihre Augen waren wahrscheinlich das Auffallendste an ihr. Sie hatte eine Stupsnase, die in der Sonne sofort verbrannte, und ihr Mund war zu breit. Das Haar, das er so bewunderte, war eine Geißel. Und als Teenager hatte sie ihre langen, dünnen Beine gehasst, obwohl diese inzwischen etwas besser proportioniert waren.
Nein, sie hatte das Rätsel Bryce Templar noch nicht gelöst. Sunny schüttelte den Kopf und ging zur Badewanne, die nun voll war. Sie drehte das Wasser ab und legte sich hinein. Ein Seufzer entrang sich ihrer Kehle, und die Anspannung fiel von ihr ab. Sündhafte Freuden, dachte sie und fragte sich unwillkürlich, ob sie ihren Entschluss, noch länger in Las Vegas zu bleiben, bereuen würde.
Es klopfte, und im nächsten Moment wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet.
"Darf ich reinkommen?" fragte Bryce höflich.
"Ja", erwiderte sie, und ihr Herz klopfte schneller bei der Vorstellung, mit ihm in einer Wanne zu liegen. Da sie allerdings schon viel intimer mit ihm gewesen war, kamen ihre Schamgefühle etwas zu spät.
Die Tür schwang auf, und Sunny hielt unwillkürlich den Atem an, als Bryce auf sie zukam. Obwohl er im Bett auch nackt gewesen war, hatte sie seinen Körper in der Hitze der Leidenschaft vielmehr gespürt als betrachtet. Er war herrlich gebaut und wirkte sehr männlich.
Er sah ... fantastisch aus.
Und sie konnte ihn heiraten!
Aber in einer Ehe geht es um mehr als nur Sex, schalt Sunny sich sofort.
Dieses starke Verlangen, das er in ihr weckte, war wahrscheinlich die sündhafteste Freude überhaupt.
"Ich habe die Speisekarten mitgebracht, damit wir uns etwas zum Abendessen aussuchen können", erklärte er lächelnd und schwenkte die Karten. "Hoffentlich hast du genauso viel Appetit wie ich. Wir sollten ein Festessen bestellen, um unsere Begegnung zu feiern."
Das Abendessen! Das hatte sie völlig vergessen.
„Ja. Das wäre nett“, bestätigte sie und versuchte, sich auf ihren Appetit auf Essen zu konzentrieren statt auf ihren beunruhigenden Appetit auf ihn.
Bryce legte eine Karte neben ihr auf den Boden, gab ihr ein Handtuch, damit sie sich die Hände abtrocknen konnte, und stieg ihr gegenüber in die Wanne.
"Dein Gepäck müsste in einer Stunde hier sein, und ich habe deinen Leuten Bescheid gesagt, dass du nicht mit ihnen zurückfliegst", verkündete er, während er seine Speisekarte aufschlug.
Sunny überlegte, wie ihre Kollegen wohl auf diese Eröffnung reagiert hatten.
Ob Derek es auch erfahren hatte? Plötzlich krampfte ihr Magen sich zusammen.
Was mochte Derek denken? Was würde er tun?
Es
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