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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Berichtes sah – den, den wir Ihnen gerade geschickt hatten –, ging er an die Decke, und als er auch die Durchschriften aller anderen haben wollte und ich ihm mitteilen mußte, daß ich, Mr. Grants Instruktionen befolgend, die Kopien immer vernichtet hatte, sobald ich wußte, daß Sie Ihr Exemplar erhalten hatten, fehlte nicht viel, und ihn hätte der Schlag getroffen. Scheinbar hatte Mr. Grant doch nicht die Erlaubnis der Regierung Ihrer Majestät, für Sie zu arbeiten.«
    »Aber Grant hat mir schriftlich versichert, die Regierung Ihrer Majestät habe es ihm gestattet.«
    »Gewiß, Sir. Sie haben nichts Ungesetzliches getan, aber diesem Kerl von der MI-6 ist einfach die Sicherung durchgebrannt.«
    »Sie sprachen von zwei Telefonnummern?«
    »Ja, Sir. Die zweite war eine Schweizer Nummer. Eine Frauenstimme meldete sich, und nachdem ich sie informiert hatte, sagte sie ›Ach, das tut mir aber leid‹ und legte auf. Eine Ausländerin, Sir. Aber da war noch etwas Interessantes. Mr. Grant hatte mir auch aufgetragen, keiner der beiden Telefonnummern etwas von der anderen zu sagen. Aber weil dieser Herr von MI-6 so, milde ausgedrückt, zornig war, gab ich sie ihm. Er rief sofort an, aber es war besetzt und blieb auch lange besetzt, bis das Amt mitteilte, daß der Anschluß vorübergehend gesperrt worden war. Er hatte eine Stinkwut, Sir.«
    »Können Sie AMGs Berichte weiterführen?«
    »Nein, Sir. Ich habe ihm nur Material zugeführt und Informationen zusammengetragen. Ich habe die Berichte für ihn getippt, Anrufe für ihn entgegengenommen, wenn er verreist war, und die Rechnungen bezahlt. Er hat viel Zeit auf dem Kontinent verbracht, aber mir nie gesagt, wo er war. Er war … na ja, er hat sich nicht in die Karten gucken lassen. Ich kannte nicht einmal seine Büronummer in Whitehall. Wie gesagt, er hat immer sehr heimlich getan …«
    Dunross seufzte und nippte an seinem Brandy. So eine Katastrophe! War es ein Unfall gewesen – oder Mord? Und wann werden mir die Herren vom MI-6 auf den Pelz rücken? Sein Nummernkonto in der Schweiz aufspüren? Aber das war ja nicht ungesetzlich und ging außer ihn und mich keinen etwas an.
    »Bitte?« Dunross hatte eine Bemerkung Barres überhört.
    »Ich sagte gerade, daß es ein Mordsspaß war, wie diese Miss Tcholok nicht gehen wollte und Sie sie praktisch hinausgeworfen haben.« Der große Mann lachte. »Sie traun sich was, alter Junge.«
    Gegen Ende des Dinners, kurz bevor Portwein und Kognak und Zigarren gereicht wurden, hatte sich Penelope vom Tisch erhoben, an dem Linc Bartlett in ein Gespräch mit Havergill vertieft war, und zugleich mit ihr hatten auch die anderen Damen den Tisch verlassen. Adryon an ihrem Tisch war ihrem Beispiel gefolgt, und dann hatten alle Damen angefangen, sich in kleinen Gruppen zurückzuziehen.
    »Kommen Sie, meine Damen«, hatte Lady Joanna, die zu Dunross’ Rechten saß, gesagt: »Zeit, uns frischzumachen.«
    Gehorsam waren die anderen Frauen mit ihr aufgestanden. »Kommen Sie, meine Liebe«, hatte sie zu Casey gesagt, die sitzengeblieben war.
    »Oh, ich fühle mich wohl, danke.«
    »Daran zweifle ich nicht, aber kommen Sie trotzdem!«
    Jetzt fiel Casey auf, daß alle sie anstarrten. »Was ist denn los?«
    »Nichts, meine Liebe«, hatte Lady Joanna gesagt. »Der Brauch will es, daß die Damen die Herren mit Portwein und Zigarren allein lassen. Also kommen Sie!«
    Verblüfft hatte Casey sie angeschaut. »Wollen Sie damit sagen, daß man uns wegschickt, während die Herren über Staatsgeschäfte und die Teepreise in China plaudern?«
    »Es zählt einfach zu den guten Manieren, meine Liebe. Man muß sich seiner Umgebung anpassen …« Ein geringschätziges Lächeln auf den Lippen, hatte Lady Joanna sie beobachtet.
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Von diesem Brauch ist man schon vor dem Bürgerkrieg abgegangen«, mokierte sich Casey.
    »In Amerika ganz gewiß.« Joanna lächelte ihr schiefes Lächeln. »Hier ist es anders. Die Kolonie ist ein Teil Englands. Es ist eine Frage der Umgangsformen. Also kommen Sie, meine Liebe!«
    »Ich werde kommen – meine Liebe«, gab Casey ebenso honigsüß zurück. »Später.«
    Seufzend hatte Joanna die Achseln gezuckt und die Augenbrauen hochgezogen und war mit den anderen Damen gegangen. Am Tisch herrschte lähmende Stille.
    »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich bleibe, nicht wahr, Tai-Pan?« hatte Casey sich lächelnd an ihn gewandt.
    »Tut mir leid, aber ich habe tatsächlich etwas dagegen«,

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