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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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aus Macao, Senhor Lando Mata?«
    »Ja, gewiß. Ein reizender Mensch.«
    »Ja, das ist er – und er hat so einflußreiche Beziehungen. Wie es heißt, hat er die Behörden in Macao vor etwa fünfzehn Jahren dazu überredet, ein Monopol für die Einfuhr von Gold zu errichten und das Monopol dann ihm und ein paar Freunden für eine bescheidene jährliche Abgabe – etwa einen Dollar die Unze – zu verpachten. Es ist der gleiche Mann, der die Behörden von Macao dazu brachte, das Glücksspiel zu legalisieren und – wie sonderbar! – das gleiche Monopol auch wieder ihm und ein paar Freunden zu übertragen. Alles sehr bequem, nicht wahr?«
    Dunross blieb eine Antwort schuldig. Sein Blick versuchte, das Lächeln seines Gegenübers zu ergründen.
    »Ein paar Jahre funktionierte das auch prächtig«, fuhr Kwok fort, »aber 1954 traten einige begeisterte Gold-Fans aus Hongkong an ihn heran – unser Hongkonger Goldgesetz wurde ja 1954 geändert – und boten ihm eine jetzt legale Verfeinerung des Systems an: Im Namen dieses in Macao beheimateten Syndikats kauft Ihre Gesellschaft das Barrengold offiziell zu 35 Dollar die Unze und bringt es auf dem Luft- oder Seeweg offen nach Hongkong. Die Burschen vom Zoll in Hongkong bewachen das Gold und überwachen den Umschlag zum Fährschiff oder Flugboot nach Macao.
    In Macao nehmen Beamte des portugiesischen Zolls die Vierhundert-Unzen-Barren in Empfang, und das Gold wird unter Bewachung in Taxis verladen und zur Bank gebracht. Es handelt sich dabei um ein häßliches, höhlenartiges kleines Gebäude, in dem sonst keinerlei Bankgeschäfte betrieben werden. Und jetzt raten Sie mal, wem diese Bank gehört? Senhor Mata und seinem Syndikat! Ist das Gold einmal innerhalb der Bank, verschwindet es einfach!« Brian Kwok grinste wie ein Zauberer, der eben sein verblüffendstes Kunststück vorgeführt hat. »In diesem Jahr bis dato dreiundfünfzig Tonnen.«
    »Das ist ein Haufen Gold«, bemerkte Dunross zuvorkommend.
    »Das ist es. Sonderbarerweise scheinen sich weder die Hongkonger noch die portugiesischen Behörden darüber zu wundern, daß immer nur Gold hereinkommt und nie welches die Bank verläßt. Können Sie mir folgen?«
    »Ja.«
    »In Wirklichkeit werden die regulären Vierhundert-Unzen-Barren in der Bank zu kleinen Stücken eingeschmolzen – vornehmlich zu Fünf-Taels-Barren, die viel leichter zu tragen – und zu schmuggeln sind. Und damit komme ich zu dem einzigen gesetzwidrigen Teil dieser wunderbaren Kette: wie das Gold aus Macao herausgebracht und nach Hongkong hineingeschmuggelt wird. Das Schönste an der Sache ist natürlich, daß das Gold, wenn es sich erst einmal in Hongkong befindet, und wie immer es dahin gelangt ist, von jedem Bürger ganz legal erworben werden kann, ohne daß ihm lästige Fragen gestellt werden – anders als zum Beispiel in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien, wo keinem Bürger der private Besitz von Barrengold gestattet ist.«
    »Was soll das alles, Brian?«
    Brian Kwok schwenkte das aromatische Getränk in dem großen Glas. Stille breitete sich aus. Schließlich antwortete er: »Wir hätten gern Ihre Hilfe in Anspruch genommen.«
    »Wir? Sie meinen Special Intelligence?«
    Brian Kwok zögerte. »Mr. Crosse persönlich.«
    »Welche Art von Hilfe?«
    »Er würde gern alle Berichte lesen, die Ihnen von Alan Medford Grant zugegangen sind.«
    »Wie?« konterte Dunross, der nichts dergleichen erwartet hatte, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.
    Brian Kwok holte je eine Fotokopie der ersten und der letzten Seite des abgefangenen Informationsbriefes aus der Tasche und hielt sie ihm hin. »Das haben wir vor kurzem in die Hände bekommen.« Dunross warf einen Blick darauf. Zweifellos echt.
    »Wir würden gern kurz auch die anderen sehen.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Nur aus Bequemlichkeit habe ich nicht die ganze Akte mitgebracht, aber wenn Sie wollen, haben Sie sie morgen auf Ihrem Schreibtisch«, sagte Kwok, und seine Augen ließen Dunross nicht los. »Wir würden … Mr. Crosse sagte, er würde Ihre Hilfe zu schätzen wissen.«
    Von der Ungeheuerlichkeit dieses Ansinnens war Dunross einen Augenblick lang wie gelähmt.
    »Dieser Informationsbrief – so wie die anderen, falls es sie noch gibt – sind privater Natur«, antwortete er vorsichtig. »Zumindest sind alle darin enthaltenen Informationen für mich privat beziehungsweise für die Regierung bestimmt. Sie können sich doch sicher alles, was Sie brauchen, durch Ihren

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