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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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behalte ich für mich. Wer immer diese Zeilen einmal liest, er möge nicht leichtfertig von der Münze Gebrauch machen, denn der Tai-Pan von Noble House muß jede Gunst gewähren – aber nur einmal. Und er möge dies bedenken: Zwar wird der Grünäugige Teufel sein Versprechen halten, und das werden auch seine Nachkommen tun, aber er ist immer noch ein Hundesohn und ein Barbar, dank unserer Lehren tückisch wie ein dreckiger Mandschu und so gefährlich wie ein Nest von Nattern.«
    Dieser verdammte John! Was war nur in ihn gefahren? Welche Teufelei führt er mit Linc Bartlett im Schilde? Hat Bartlett jetzt die Münze? Oder hatte John sie noch bei sich, als er gekidnappt wurde?
    Während sein müder Geist die Möglichkeiten durchleuchtete, untersuchten seine Finger eines nach dem anderen die Schmuckkästchen. Das größte ließ er bis zum Schluß. Doch dann atmete er erleichtert auf. Die Halskette war noch da. Die Schönheit der im Licht der Taschenlampe glitzernden Smaragde milderte seinen Kummer. Was war das doch für ein dummer Befehl von Tess Struan gewesen, die Kette mit ihrer Leiche zu verbrennen! Wie klug von Vater, den Sarg noch einmal zu öffnen, bevor dieser dem Feuer übergeben wurde!
    Widerstrebend legte er die Kette zurück und begann die Kassette wieder zu schließen. Was tun, um die Münze wiederzuerlangen? Ich hätte sie beinahe einmal vorgelegt, als der Tai-Pan uns unsere Bankaktien wegnahm – und einen Großteil unserer Macht. Aber dann beschloß ich, ihm Zeit zu geben, sich zu beweisen, und das ist jetzt schon das dritte Jahr, und noch ist nichts bewiesen. Das Geschäft mit dem Amerikaner sieht prächtig aus, aber es ist noch nicht unterschrieben. Und jetzt ist die Münze weg.
    Wenn sie in die falschen Hände gerät, kann sie uns alle vernichten.

DIENSTAG

1
    0.36 Uhr:
    »Natürlich könnte Dunross an meinen Bremsen herumgedoktert haben, Jason!« sagte Gornt.
    »Hören Sie doch mit dem Unsinn auf! Während einer Party mit zweihundert Gästen soll er unter Ihren Wagen gekrochen sein? So dumm ist Dunross nicht.«
    Sie saßen in Jason Plumms Penthouse über dem Happy Valley. Die Nachtluft war angenehm, obwohl die Feuchtigkeit weiter zugenommen hatte. Plumm zündete sich eine frische Zigarre an. Der Tai-Pan von Asian Properties, der drittgrößten hong, überragte Gornt an Statur; er war Ende Fünfzig, sein Gesicht schmal und distinguiert, und seine Rauchjacke war aus rotem Samt.
    »Sie irren. Mit all seiner schottischen Verschlagenheit ist er doch ein Mann unerwarteten, nicht vorbedachten Handelns. Das ist seine Schwäche. Ich glaube, er war es.«
    Nachdenklich legte Plumm die Finger aneinander. »Was hat die Polizei gesagt?«
    »Ich habe ihnen nur erzählt, daß meine Bremsen versagten. Ich sah keine Veranlassung, diese kiebigen Bullen zu informieren – zumindest jetzt noch nicht. Aber die Bremsen eines Rolls gehen nicht so einfach kaputt. Na, lassen wir das! Morgen wird mir Tom Nikklin eine Antwort geben müssen, eine eindeutige Antwort, wenn es eine gibt. Dann ist immer noch Zeit für die Polizei.«
    »Das meine ich auch.« Plumm lächelte dünn. »Wir brauchen doch wahrhaftig keine Polizei, um unsere schmutzige Wäsche zu waschen – nicht wahr?«
    »Nein.« Sie lachten.
    »Sie hatten großes Glück. Das ist keine Straße, auf der man seine Bremsen vergessen kann. Muß ein peinliches Gefühl gewesen sein.«
    »Einen Augenblick lang war es das, Jason, aber dann, sobald ich über den ersten Schreck hinaus war, gab es keine Probleme.« Sie waren allein – Plumms Frau machte Urlaub in England, und ihre Kinder waren erwachsen; sie lebten nicht mehr in Hongkong. Jetzt saßen sie bei Zigarren in bequemen Lehnsesseln in Plumms Bibliothek, einem mit gediegener Eleganz ausgestatteten Raum, geschmackvoll eingerichtet wie auch der Rest des zehn Zimmer umfassenden Penthouse. »Wenn jemand feststellen kann, ob an meinem Wagen herumgepfuscht wurde, dann Tom Nikklin«, sagte Gornt abschließend.
    »Das ist richtig.« Plumm nippte an einem Glas mit eisgekühltem Mineralwasser.
    »War es nicht Dunross’ Motor, der beim Rennen in Macao vor drei Jahren explodierte, und wäre er bei dieser Gelegenheit nicht um ein Haar draufgegangen?«
    »Bei Rennwagen geht immer etwas schief.«
    »Ja, das geschieht häufig, obwohl nicht allzu selten auch die Konkurrenz mithilft.«
    Plumm lächelte. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Nichts, lieber Freund. Es sind alles nur Gerüchte.« Plumm beugte sich vor und schenkte

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