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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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war sechs vorbei, und um zehn würden Banken und Börse öffnen. Obwohl er mit der Blacs, der Victoria und der Bombay and Eastern Bank of Kowloon Absprachen getroffen hatte, sicherheitshalber Effekten zu lombardieren, war er nervös. Und wütend. »Komm schon, Vetter, nur fünfzig Millionen auf zehn Tage! Ich prolongiere die 17 Millionen auf zwei Jahre und lege in dreißig Tagen weitere 20 dazu.«
    »Fünfzig Millionen auf drei Tage zu zehn Prozent Zinsen im Tag und das laufende Darlehen als Absicherung. Außerdem verpfändest du mir deine Liegenschaft im Central District als zusätzliche Absicherung!«
    »Fick deine Mutter ins Ohr! Dieses Grundstück ist viermal soviel wert.«
    Lächler Tsching zuckte die Achseln und richtete seinen Feldstecher abermals auf Pilot Fish. »Wird der große Schwarze auch Butterscotch Lass bezwingen?«
    Mit säuerlicher Miene betrachtete Richard Kwang Gornts Pferd. »Nein, außer mein glattzüngiger Trainer und dieser Leisetreter von Jockey verabreden sich, sie zu verhalten oder zu dopen.«
    »Dieses Drecksgesindel! Man kann sich auf keinen verlassen! Mein Pferd hat noch nie etwas gewonnen. Noch nie. Nicht einmal einen dritten Platz. Widerlich!«
    »Fünfzig Millionen auf eine Woche – zwei Prozent im Tag?«
    »Fünf. Und die Liegenschaft im Cen…«
    »Niemals!«
    »Ich begnüge mich mit einem fünfzigprozentigen Anteil an der Liegenschaft.«
    »Sechs Prozent.«
    Lächler Tsching wog das Risiko ab. Und den potentiellen Gewinn. Der Gewinn war enorm, wenn – wenn die Ho-Pak nicht futschging. Aber auch wenn sie krachte, das Darlehen wäre mit der Liegenschaft mehr als gesichert. Ja, es wäre ein enormer Profit, vorausgesetzt, es kam nicht auch zu einem Run auf ihn selbst. – Vielleicht sollte ich es wagen, ein paar zukünftige Ladungen zu verpfänden und so die 50 Millionen zu beschaffen.
    »Fünfzehn Prozent, das ist mein letztes Wort«, sagte er und wußte, daß er mittags sein Angebot zurückziehen oder abändern würde, je nachdem, wie die Börse reagierte und der Run verlief – und daß er auf jeden Fall Ho-Pak mit großem Gewinn weiter leer verkaufen würde. »Und Butterscotch Lass kannst du auch noch dazugeben.«
    Richard Kwang stieß ein paar obszöne Flüche aus. Dann feilschten sie noch hin und her und einigten sich schließlich, daß die 50 Millionen um zwei Uhr nachmittags zur Verfügung stehen sollten. In bar. Als zusätzliche Absicherung wollte Kwang Lächler Tsching auch 39 Prozent der Liegenschaft im Central District und einen Viertelanteil an der Stute verpfänden. Butterscotch Lass hatte den Ausschlag gegeben.
    »Und was ist mit Samstag?«
    »Eh?« machte Richard Kwang, dem das Grinsen und die vorstehenden Zähne körperliches Unbehagen verursachten.
    »Unser Pferd läuft im fünften Rennen, heya ? Hör mal, Sechster Vetter, vielleicht sollten wir uns lieber mit dem Jockey von Pilot Fish arrangieren. Wir pullen unser Pferd und setzen sicherheitshalber auf Pilot Fish und Noble Star! Noch besser wäre es, auch Golden Lady auszuschalten, wie?«
    »John Tschens Trainer hat das schon vorgeschlagen.«
    »Iiiii, dieser Dummkopf! Sich kidnappen zu lassen! Ich erwarte von dir, daß du mich wissen läßt, welches Pferd wirklich gewinnen wird!« Der Lächler räusperte sich und spuckte.
    »Als ob wir das nicht alle gern wüßten! Diese dreckigen Trainer und Jockeys! Einfach widerlich, wie die mit uns Rennstallbesitzern umgehen! Wer zahlt ihnen denn ihre Gehälter, heya ?«
    »Der Jockey-Club, die Besitzer, aber vor allem die kleinen Wetter, die nicht Bescheid wissen. Ich habe gehört, du hast gestern nacht im Old Vic Spezialitäten der fremden Teufel gespeist.«
    Richard Kwang strahlte. Sein Dinner mit Venus Poon war ein großer Erfolg gewesen. Sie war in dem neuen knielangen Modellkleid von Christian Dior gekommen, das er ihr gekauft hatte – enganliegende schwarze Seide und darunter feine Gaze.
    Wie sie da aus seinem Rolls gestiegen und die Stufen des Old Vic heraufgekommen war – das Herz hatte ihm im Leibe gelacht. Zwischen eleganten, adrett gekleideten Gästen – Europäern und Chinesen, Damen und Herren, Touristen und Einheimischen, Liebenden und angehenden Liebenden aller Altersgruppen und Nationalitäten – hatten sie den Saal durchschritten. Er trug einen neuen dunklen Anzug aus teuerstem Kaschmir. Während sie sich auf den sorgfältig ausgewählten Tisch zubewegten, hatte er vielen Bekannten zugewinkt. Doch viermal hatte er innerlich aufgestöhnt, als sein

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