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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Kwang gesprochen hatte, und hätte schwören können, daß die beiden nichts Gutes im Schilde führten. Die Polizei wußte von dem Getuschel über Tsching, seine Prosperity Bank und das Rauschgiftgeschäft, hatte aber bisher keine richtigen Beweise, die ihn oder seine Bank belastet hätten, ja nicht einmal Indizien, die seine Verhaftung, Vernehmung und eine im Schnellverfahren verfügte Ausweisung ermöglicht hätten.
    Armstrong streckte sich und gähnte. Es war eine lange Nacht gewesen, und er hatte noch nicht geschlafen. Just als er gestern abend die Polizeidirektion in Kowloon verlassen wollte, hatte es einige Aufregung über einen anonymen Anrufer gegeben, der John Tschen in Sha Tau Kwok, einem kleinen Fischerdorf in den New Territories, gesehen haben wollte.
    Er war sofort mit einer Abteilung losgefahren und hatte das Dorf Hütte für Hütte durchsucht. Dabei hatte er sehr umsichtig vorgehen müssen, denn das ganze Grenzgebiet war äußerst heikel, insbesondere dieses Dorf, in dem sich einer der drei Kontrollpunkte befand. Die Dorfbewohner waren nicht sehr entgegenkommende, kampflustige harte Burschen, die in Frieden gelassen werden wollten. Notabene von Polizisten der fremden Teufel. Die Razzia war wieder einmal blinder Alarm gewesen, obwohl sie eine kleine Heroinfabrik entdeckt hatten, in der Opium zu Morphin und dieses zu Heroin verarbeitet wurde.
    Kaum war Armstrong in die Polizeidirektion in Kowloon zurückgekehrt, kam ein anderer Anruf wegen John Tschen, diesmal aus Wantschai auf der Hongkongseite, in der Nähe von Glessing’s Point im Hafenviertel. Angeblich war John Tschen dort gesehen worden, wie er, einen schmutzigen Verband über dem rechten Ohr, in eine Mietskaserne gezerrt worden war. Diesmal hatte der Anrufer seinen Namen und die Nummer seines Führerscheins angegeben, um seinen Anspruch auf die von Struan’s und den Noble House Tschens ausgesetzten 50.000 HK Belohnung geltend machen zu können. Armstrong hatte das Haus umstellen lassen, eine gründliche Suche durchgeführt – und die Aktion um fünf Uhr früh ergebnislos abbrechen müssen.
    »Ich gehe schlafen, Brian«, sagte er. »Wieder eine Nacht für nichts um die Ohren geschlagen.«
    Auch Brian gähnte. »Du hast recht. Aber wenn wir schon auf der Insel sind, was hältst du von einem Frühstück im Para? Anschließend könnten wir den Pferden bei der Morgenarbeit zusehen.«
    Sofort vergaß Robert Armstrong seine Müdigkeit. »Ausgezeichnete Idee!«
    Das Para-Restaurant in der Wanchai Road unweit der Happy-Valley-Rennbahn war durchgehend geöffnet. Das Essen war ausgezeichnet und billig, und das Lokal ein bekannter Treffpunkt für Triaden und ihre Mädchen. Als die beiden Polizeioffiziere den großen, lärmenden, geschäftigen Saal betraten, senkte sich plötzlich Stille herab. Einfuß Ko, der Besitzer, kam zu ihnen herübergehumpelt und geleitete sie zum besten Tisch des Hauses.
    » Dew neh loh moh auch auf dich, alter Freund«, sagte Armstrong grimmig und fügte einige ausgesuchte Kraftausdrücke auf Kantonesisch hinzu, während er eine Gruppe junger Gauner fixierte, die ihn mit offenem Mund angestarrt hatten und sich jetzt nervös abwandten.
    Einfuß Ko lachte und ließ seine schlechten Zähne sehen. »Die Herren beehren mein unwürdiges Lokal. Dim sum ?«
    »Warum nicht?« Dim sum waren häppchengroße, mit kleingehackten Garnelen, Gemüsen oder verschiedenen Fleischsorten gefüllte gebratene Teigtaschen, die mit Sojabohnen, Huhn oder verschiedenen Soßen gegessen wurden.
    »Euer Gnaden besuchen die Rennbahn?«
    Brian Kwok nickte. »Wer wird das fünfte gewinnen?« fragte er.
    Der Wirt zögerte, aber er wußte, daß es ratsam wäre, die Wahrheit zu sagen. »Es heißt«, antwortete er vorsichtig kantonesisch, »daß bisher weder Golden Lady noch Noble Star noch Pilot Fish noch Butterscotch Lass … als Favoriten genannt wurden.« Er sah, daß die kalten, schwarzbraunen Augen auf ihm haften blieben, und bemühte sich, nicht zu schaudern. »Bei allen Göttern, so reden die Leute.«
    »Na gut. Samstag früh komme ich wieder vorbei. Oder schicke meinen Sergeant. Dann kannst du ihm ins Ohr flüstern, ob jemand eine Gaunerei vorhat. Und wenn sich herausstellt, daß eines von den Tieren gedopt oder verletzt wird, und ich es Samstag vormittag nicht erfahre … dann werden deine Suppen vielleicht fünfzig Jahre lang stinken.«
    Einfuß lächelte nervös. »Ja, Herr. Ich werde mich jetzt um euer Essen küm…«
    »Bevor du gehst: Wie lauten die

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