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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Blick auf vier seiner chinesischen Freunde fiel, die neben ihren mit Schmuck behangenen Frauen saßen. Die Frauen hatten ihn glasig angestarrt.
    Richard Kwang schauderte. Alle Ehefrauen sind Drachen, dachte er. Sie durchschauen deine Lügen, noch bevor du sie ausgesprochen hast. Noch war er nicht zu Hause gewesen, noch war er Mailing nicht unter die Augen getreten, die zweifellos schon von mindestens drei guten Freundinnen über Venus Poon unterrichtet worden war.
    Er würde sie eine Weile schimpfen, schreien, weinen und toben lassen und ihr dann sagen, daß böse Frauen ihr den Kopf mit Galle gefüllt hätten – wie könnte sie nur auf so schlechte Weiber hören? – und sie dann sanftmütig auf den Nerzmantel verweisen, den er vor drei Wochen bestellt hatte und heute abholen sollte – gerade noch rechtzeitig für das Rennen am Sonnabend. Damit wäre der häusliche Frieden wiederhergestellt – bis zum nächsten Mal.
    Er ließ ein gurgelndes Kichern hören. Daß er den Mantel eigentlich für Venus Pool bestellt und ihr heute morgen vor einer Stunde, noch in der Wärme ihrer Umarmung, für heute abend versprochen hatte – sie sollte ihn am Sonnabend zum Rennen tragen –, machte ihm keine Sorgen. Für das Flittchen ist er sowieso viel zu gut, dachte er. Der Mantel kostet 40.000 HK. Ich kaufe ihr einen anderen. Vielleicht bekomme ich einen aus zweiter Hand …
    Er sah, daß Lächler Tsching ihn lüstern anschielte. »Was ist denn?«
    »Venus Poon, heya ?«
    »Ich trage mich mit der Absicht, ins Filmgeschäft einzusteigen und einen Star aus ihr zu machen«, spielte er sich auf, stolz auf die Schwindelgeschichte, die er als Teil seiner Rechtfertigung vor seiner Frau erfunden hatte.
    Lächler Tsching war beeindruckt. »Aber ist das nicht ein riskantes Geschäft, heya ?«
    »Schon, aber es gibt Mittel und Wege, sein Risiko … auf ein Minimum zu reduzieren.« Er zwinkerte verschmitzt.
    » Ayeeyah, du meinst, einen Pornofilm? Oh! Laß mich wissen, wann gedreht wird! Venus Poon nackt! Ganz Asien wird dafür bezahlen, sie so zu sehen! Wie ist sie denn im Bett?«
    »Phantastisch! Jetzt, wo ich ihr alles beigebracht habe. Sie war ja noch Jungfrau, als ich …«
    »Was für ein Joss!« sagte Lächler Tsching und fügte hinzu: »Wie oft hast du die Festung gestürmt?«
    »Heute nacht? Dreimal – und jedesmal kraftvoller!« Richard Kwang beugte sich vor.
    »Ihre Mooskuppe ist die schönste, die ich je gesehen habe, jawohl. Und ihr Dreispitz! Herrliches Seidenhaar, und ihre Innenlippen sind zart und rosig. Iui, und ihr Jadetor … ihr Jadetor ist tatsächlich herzförmig und duftig und ihr Perlenknöpfchen ebenfalls rosig.« Richard Kwang begann zu schwitzen, als er sich erinnerte, wie sie sich auf dem Sofa zurückgelehnt und ihm ein Vergrößerungsglas in die Hand gedrückt hatte. »Hier«, hatte sie stolz gesagt, »schau dir die Göttin nur genau an, die dein kahlköpfiger Mönch gleich anbeten wird!« Und das hatte er auch getan. Gründlich.
    »Die beste Bettgefährtin, die ich je hatte«, fuhr Richard Kwang überschwenglich fort. »Ich habe daran gedacht, ihr einen großen Brillantring zu kaufen. Das arme kleine Fettmäulchen weinte, als ich heute früh die Wohnung verließ, die ich ihr geschenkt habe. Sie hatte mit Selbstmord gedroht, weil sie so in love mit mir ist.« Er gebrauchte das englische Wort.
    »Iiiiii, du bist ein Glückskind!« Außer den Worten der Liebe sprach Lächler Tsching kein Englisch. Er fühlte Augen auf seinem Rücken und sah sich um. Im angrenzenden Teil der Tribüne, knapp fünfzig Meter entfernt, ein wenig über ihm, stand dieser fremde Teufel von Polizist, der Große Misthaufen, der verhaßte Chef des CID Kowloon. Die kalten Fischaugen waren auf ihn gerichtet; um den Hals trug er ein Fernglas. » Ayeeyah « , murmelte Tsching mißmutig, während er in Gedanken die vielen Kontrollen, Fußangeln und Gegengewichte durchging, die seine wichtigste Einkommensquelle sicherten.
    »He! Was ist denn los mit dir, Lächler Tsching?«
    »Nichts. Ich muß pinkeln, das ist alles. Schick um zwei die Dokumente ’rüber, wenn du mein Geld haben willst!« Verdrießlich wandte er sich ab, um die Toilette aufzusuchen, wobei er sich fragte, ob die Polizei über die bevorstehende Ankunft des fremden Teufels vom Goldenen Land unterrichtet war, eines hohen Tigers des weißen Pulvers, der den barbarischen Namen Vincenzo Banastasio führte.
    Robert Armstrong hatte gesehen, wie Lächler Tsching mit Bankier

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