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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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genau. Ich wollte schon früher kommen, aber Dunross ließ uns wissen, daß ihm der 19. besser passen würde. Und das ist heute. Vielleicht sollten Sie ihn fragen.«
    »Das werde ich tun, Mr. Bartlett. Ich danke Ihnen, Sir. Für den Augenblick genügt das.«
    »Jetzt habe ich ein paar Fragen, Inspektor – wenn Sie nichts dagegen haben. Wie hoch ist das Strafmaß für Waffenschmuggel?«
    »Zehn Jahre ohne Bewährung.«
    »So viel ist diese Ladung wert?«
    »Für den richtigen Käufer ist sie unbezahlbar, weil nämlich keine Gewehre – absolut keine Gewehre – hier zu haben sind.«
    »Und wer wäre der richtige Käufer?«
    »Jeder, der einen Aufruhr oder eine Revolte anzetteln oder einen Massenmord, einen Bankraub oder sonst ein größeres Verbrechen verüben möchte.«
    »Kommunisten?«
    Armstrong lächelte und schüttelte den Kopf. »Die haben selbst genug Waffen.«
    »Nationalisten? Tschiang Kaischeks Leute?«
    »Die sind von der Regierung der Vereinigten Staaten mehr als gut ausgerüstet, Mr. Bartlett. Stimmt das etwa nicht? Die brauchen also auch nicht auf diese Weise zu schmuggeln.«
    »Ein Unterweltskrieg vielleicht?«
    »Du lieber Gott, Mr. Bartlett, unsere Gangs schießen doch nicht aufeinander. Unsere Banden – wir nennen sie hier Triaden – also diese Triaden legen ihre Differenzen auf vernünftige, zivilisierte, chinesische Weise bei – mit Messern, Äxten und Eisenstangen und mit anonymen Telefonanrufen bei der Polizei.«
    »Ich wette, es war jemand von Struan’s. Dort werden Sie die Antwort auf dieses Rätsel finden.«
    »Vielleicht.« Armstrong lachte sonderbar und wiederholte: »Vielleicht. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollten …«
    »Selbstverständlich.« Bartlett schaltete das Tonbandgerät ab, nahm die zwei Kassetten heraus und übergab Armstrong eine davon.
    »Danke, Mr. Bartlett. Wir werden versuchen, Ihnen so wenig wie möglich zur Last zu fallen. Werden Sie das Flugzeug noch vor dem Lunch verlassen?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie Zutritt haben wollen, setzen Sie sich bitte mit meinem Büro in Verbindung. Die Nummer ist 88-77-33. Bis auf weiteres wird die Polizei hier ständig Wache halten. Sie werden im Vic logieren?«
    »Ja. Ist es mir gestattet, in die Stadt zu gehen und zu tun, was mir beliebt?«
    »Ja, Sir, sofern Sie bis zum Abschluß unserer Ermittlungen nicht die Kolonie verlassen.«

2
    9.40 Uhr:
    Der Rolls kam von der Autofähre, die Kowloon mit der Insel Hongkong verband, und bog ostwärts in die von starkem Verkehr durchflutete Connaught Road ein. Es war ein sehr feuchter, warmer, wolkenloser Morgen. Casey lehnte sich tiefer in die Lederkissen zurück. Sie warf einen Blick auf die Uhr, und ihre Erregung wuchs.
    »Genug Zeit, Missee«, beruhigte sie der scharfäugige Fahrer. »Noble House an Ende Straße, großes Gebäude, zehn, fünfzehn Minuten.«
    So läßt sich’s leben, dachte sie. Eines Tages werde ich meinen eigenen Rolls haben, einen netten, höflichen chinesischen Fahrer, und ich werde mir über den Benzinpreis nie wieder den Kopf zerbrechen müssen. Vielleicht ist das jetzt der Punkt, wo ich – endlich, endlich – zu meinem Startgeld komme. Sie lächelte in sich hinein.
    Linc hatte ihr als erster erklärt, was das war. Er hatte es Leck-mich-Geld genannt.
    Genügend Geld, um zu jedem »Leck mich« sagen zu können. »Leck-mich-Geld ist das wertvollste auf der Welt, aber auch das teuerste«, hatte er erklärt. »Wenn Sie für mich arbeiten – mit mir, aber für mich –, werde ich Ihnen helfen, zu Ihrem Leck-mich-Geld zu kommen. Aber ich weiß nicht, ob Sie bereit sein werden, dafür zu zahlen.«
    »Wie hoch ist der Preis?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß er je nach Person verschieden hoch ist – und immer höher, als man zu zahlen bereit ist.«
    Nun, dachte sie, bis jetzt war der Preis nicht zu hoch. Ich verdiene 52.000 Dollar im Jahr, mein Aufwandkonto kann sich sehen lassen, und meine Arbeit lastet mich voll aus. Aber der Staat nimmt mir zuviel weg, und es bleibt nicht genug, um als Startgeld zu dienen. »Startgeld holt man sich bei einem hohen Spekulationsgewinn«, hatte Linc gesagt, »nicht bei der Dividendenausschüttung.«
    Wieviel brauche ich?
    500.000 Dollar? Zu sieben Prozent verzinst, bringt das 35.000 Dollar im Jahr, für immer und ewig, aber es ist steuerpflichtiges Geld. In steuerfreien vierprozentigen Pfandbriefen sind es immer noch zwanzigtausend, aber öffentliche Schuldverschreibungen sind gefährlich, und mit Startgeld geht

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