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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ließ ein gurgelndes Kichern hören: »Aber jetzt sind mir die Götter gewogen. In ein oder zwei Monaten kehre ich in die Heimat zurück – für immer. Ich habe genug Geld, um mich zur Ruhe zu setzen. Ich werde mir das Häuschen am Ende meiner Straße kaufen undvielleicht ein kleines Stück Land und …«
    »Zur Ruhe setzen?« hakte Wu nach. »Wer hat denn soviel Geld, Ältere Schwester? Sagten Sie nicht eben, Sie bekämen nichts bez…«
    »Tja«, blies sich Ah Tarn auf. »Ich habe einen einflußreichen Freund, einen sehr bedeutenden Geschäftsfreund, der meine Hilfe braucht. Er hat mir versprochen, mir eine große Geldsumme zu schenken …«
    »Das haben Sie sich doch alles nur ausgedacht, Ältere Schwester«, frotzelte er sie.
    »Seh ich denn so dumm aus, daß …«
    »Und ich sage dir: Mein Freund ist so einflußreich, daß er die ganze Insel erzittern lassen kann!«
    »Solche Leute gibt es doch gar nicht!«
    »O doch! Schon was von den Werwölfen gehört?« wisperte sie heiser.
    Augenglas Wu starrte sie mit offenem Mund an. »Was?«
    Wieder kicherte sie, entzückt von der Wirkung ihrer vertraulichen Mitteilung. »Jawohl.«
    Der junge Mann faßte sich rasch; wenn es wahr war, hatte er auf die Belohnung und auf eine Beförderung Anspruch; möglicherweise würde man ihn sogar in den Special Intelligence versetzen.
    »Iiiiii, was haben Sie doch für Glück, Ältere Schwester! Wenn Sie ihn wiedersehen, fragen Sie ihn doch, ob er nicht auch jemanden wie mich brauchen könnte! Ich bin von Beruf Straßenkämpfer, aber meine Triade ist arm und der Anführer dumm und ein Fremder obendrein. Kommt Ihr Freund auch aus Ningtok?«
    »Nein. Er ist … er ist mein Neffe«, antwortete sie, und der junge Mann wußte, daß sie log. »Ich treffe ihn später. Er ist mir noch etwas Geld schuldig.«
    »Aber geben Sie es nicht auf die Bank, und schon gar nicht auf die Ho-Pak, sonst …«
    »Ho-Pak?« unterbrach sie ihn argwöhnisch. »Wie kommst du auf die Ho-Pak? Was hat die Ho-Pak mit mir zu tun?«
    »Nichts, Ältere Schwester«, antwortete Wu und verwünschte sich wegen seines Schnitzers. Er wußte, daß die Alte jetzt auf der Hut sein würde. »Ich habe die Menschenmenge gesehen, das ist alles …«
    Sie nickte, keineswegs überzeugt, und sah dann, daß ihr Huhn eingepackt war. Sie dankte ihm für Tee und Kuchen und watschelte davon. Vorsichtig folgte er ihr. Hin und wieder warf sie einen Blick zurück, bemerkte ihn aber nicht. Beruhigt ging sie heim.
    Der CIA-Mann stieg aus seinem Wagen und betrat eilig das Gebäude des Polizeipräsidiums. Der uniformierte Sergeant am Auskunftsschalter begrüßte ihn. »Guten Tag, Mr. Rosemont.«
    »Ich habe einen Termin bei Mr. Crosse.«
    »Ja, Sir. Er erwartet Sie.«
    Verdrießlich ging Rosemont zum Aufzug. Zum Kotzen, diese Scheißinsel, zum Kotzen die ganze englische Brut!
    »Hallo, Stanley«, sagte Armstrong. »Was machst du hier?«
    »O hallo, Robert! Hab’ einen Termin bei deinem Chef.«
    »Dieses Mißvergnügen hatte ich heute bereits einmal. Um genau 7 Uhr 01.« Die Aufzugstür öffnete sich. Sie betraten den Lift.
    »Ich hoffe, du hast gute Nachrichten für Crosse«, sagte Armstrong und gähnte. »Er ist in einer scheußlichen Stimmung.«
    »Bist du denn auch bei dieser Besprechung dabei?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Rosemonts Wangen röteten sich. »Scheiße, ich habe um ein vertrauliches Gespräch ersucht.«
    »Bin ich etwa nicht vertrauenswürdig?«
    »Sicher, Robert. Und Brian und alle anderen auch. Aber ein Hurensohn ist es nicht.«
    Armstrong verlor seine gute Laune. »Ach ja?«
    »Ja.« Mehr sagte Rosemont nicht. Er wußte, daß er den Engländer verletzt hatte, aber es war ihm gleich. Ist ja wahr, dachte er verbittert, je früher man diesen verdammten Tommies die Augen öffnet, desto besser.
    Der Aufzug hielt. Sie marschierten den Gang hinunter und wurden von Brian Kwok empfangen, der sie in Crosses Zimmer führte. Rosemont hörte, wie hinter ihm die Riegel vorgeschoben wurden. Verdammt töricht, zwecklos und unnötig, dachte er; der Mann ist ein Dummkopf.
    »Ich wollte Sie vertraulich sprechen, Rog.«
    »Es ist ein vertrauliches Gespräch. Robert ist durchaus vertrauenswürdig, und Brian ebenfalls. Was kann ich für Sie tun, Stanley?« Crosse war höflich-kühl.
    »Also schön, Rog. Heute habe ich eine lange Liste für Sie: Sie sitzen höchst persönlich mit mir in der Scheiße – mit mir, meiner ganzen Abteilung, bis hinauf zu meinem Chef in Washington. Ich bin

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