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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gerissen. Vielleicht sind die Papiere gar nicht da. Oder gefälscht. Wir wissen ja nicht, ob er sie in den Safe gelegt hat. Mein Gott, es gibt fünfzig Möglichkeiten. Ihr seid ja alle so klug, ihr Jungs von der CIA. Sie brauchen mir nur zu sagen, welcher Safe es ist, und ich mache ihn selbst auf.«
    »Verlangen Sie den Schlüssel vom Gouverneur! Erwirken Sie für mich und ein paar von meinen Leuten für fünf Stunden freien Zutritt und …«
    »Kommt nicht in Frage!« fauchte Crosse, plötzlich krebsrot im Gesicht, und Armstrong spürte die nackte Gewalt in der Stimme seines Vorgesetzten. Armer Stanley, heute bist du dran. Mit Schrecken entsann er sich, wie es gewesen war, als Crosse ihn ins Gebet genommen hatte. Er hatte bald begriffen, daß es besser war, dem Mann die Wahrheit zu sagen, ihm gleich alles zu sagen. Wenn Crosse ihn jemals wirklich in die Zange nehmen sollte, er würde garantiert seinen Widerstand brechen. Ich frage mich, wer Rosemonts Informanten sind und woher er so sicher weiß, daß Fongfong und seine Leute hopsgegangen sind.
    »Kommt nicht in Frage!« wiederholte Crosse.
    »Was tun wir dann, verdammt noch mal? Bis Freitag Däumchen drehen?«
    »Jawohl! Wir warten. Wir haben Befehl zu warten. Selbst wenn Dunross Seiten herausgerissen hat oder ganze Teile, oder gar komplette Briefe vernichtet, wir können ihn deswegen nicht ins Gefängnis werfen.«
    »Wenn Direktor oder Quelle entscheiden sollten, ihn unter Druck zu setzen … es gibt Mittel und Wege. Unsere Feinde würden auch so vorgehen.«
    Crosse und Armstrong starrten Rosemont wortlos an. »Und was jetzt kommt«, fuhr der Amerikaner fort, »ist nur für Ihre Ohren bestimmt, Rog.«
    Armstrong stand sofort auf, aber Crosse bedeutete ihm zu bleiben. »Robert ist mein Ohr.« Die Bemerkung erschien Armstrong so abstrus, daß er sich das Lachen verbeißen mußte.
    »Nein. Tut mir leid, Rog, ich habe meine Befehle – in diesem Punkt sind sich Ihre und meine Vorgesetzten einig.«
    Armstrong sah, wie Crosse geschickt zögerte. »Robert, warten Sie draußen! Wenn ich den Summer betätige, kommen Sie wieder rein. Sehen Sie doch mal nach Brian!«
    »Ja, Sir.« Armstrong ging hinaus und schloß die Tür hinter sich. Er bedauerte, nicht dabei sein zu können, wenn das Wild zur Strecke gebracht wurde.
    »Nun?«
    Der Amerikaner zündete sich eine neue Zigarette an. »Streng geheim. Unterstützt von mehreren Einheiten der Kampfgruppe Delta, sprang heute um 04.00 Uhr die Zweiundneunzigste Luftlandedivision in Aserbeidschan ab, wo sie entlang der iranisch-sowjetischen Grenze ausschwärmte.« Crosses Augen weiteten sich. »Dies geschah auf ausdrücklichen Wunsch des Schahs als Antwort auf massive sowjetische Truppenbewegungen in Grenznähe und die üblichen von den Sowjets angezettelten Tumulte in ganz Persien. Um 06.00 Uhr sind zusätzliche Einheiten auf dem Flughafen von Teheran gelandet. Die Siebente Flotte ist unterwegs zum Golf, die Sechste – die normalerweise im Mittelmeer kreuzt – ist vor der Küste Israels in Schlachtordnung aufgestellt, die Zweite, die Atlantische, ist in die Ostsee unterwegs, NORAD und NATO wurden in Alarmbereitschaft versetzt.«
    »Um Gottes willen, was zum Teufel geht da vor?«
    »Chruschtschow hat es wieder einmal auf den Iran abgesehen. Er glaubt sich im Vorteil. Seine Verbindungswege sind kurz, unsere entsetzlich lang. Gestern hat der Sicherheitsdienst des Schah entdeckt, daß für die nächsten Tage ein Aufstand demokratischer Sozialisten in Aserbeidschan geplant war. Natürlich hat das Pentagon reagiert wie eine Katze, der man den Schwanz eingezwickt hat. Geht der Iran verloren, geht auch der ganze Persische Golf verloren und dann Saudi-Arabien; das Öl für Europa ist futsch, und Europa ist futsch.«
    »Der Schah ist nicht zum ersten Mal in Schwierigkeiten. Reagiert ihr nicht übermäßig heftig?«
    »Als es um Kuba ging, hat Chruschtschow den Schwanz eingezogen – das erstemal, daß die Sowjets zurückgesteckt haben – weil Kennedy nicht bluffte. Das einzige, was die Roten verstehen, ist Stärke. Chruschtschow täte gut daran, auch dieses Mal zurückzustecken, sonst wird er bitter draufzahlen.«
    »Wegen ein paar primitiver, fanatischer Wirrköpfe, deren Forderungen vermutlich nicht ganz unberechtigt sind, riskiert ihr einen Weltbrand?«
    »Ich bin kein Politiker, Rog. Ich will nur gewinnen. Das persische, das saudiarabische Öl, das Öl des Persischen Golfes ist die Halsader des Westens. Wir werden nicht

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