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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zum Laufsteg zurück, um anderen Menschen zu helfen, die von der Explosion noch wie betäubt waren. »Allmächtiger Himmel!« stöhnte er, als er sah, daß der ganze Eingang unpassierbar geworden war. Sie hörten das Heulen näherkommender Sirenen.
    Das Feuer auf dem obersten Deck nahe der Tür griff weiter um sich. Von den Flammen, die bereits das ganze untere Deck erfaßt hatten, die Treppe heraufgetrieben, strömten verängstigte Menschen hustend in den Saal zurück.
    »Ian, wir sollten schauen, daß wir hier wegkommen«, sagte Bartlett.
    »Ja. Würden Sie bitte vorangehen, Quillan, und das Vordeck übernehmen?« sagte Dunross. »Ich kümmere mich um die Nachhut.«
    Gornt nickte. »Alle hierher!« brüllte er. »Auf dem Vordeck sind Sie sicher … einer nach dem anderen …« Er stieß die Tür auf, stellte sich daneben und versuchte Ordnung in den hastigen Rückzug zu bringen. Draußen im Freien hatten die Leute weniger Angst und waren froh, weg vom beißenden Rauch zu sein.
    Bartlett, der noch wartete, empfand immer noch keine Angst, denn er wußte, daß er nur irgendein Fenster einzuschlagen brauchte, um Casey und sich selbst hinaus und ins Wasser zu befördern. Menschen wankten an ihm vorbei. Die Flammen aus den Speiseaufzügen wurden stärker, und von unten kam der dumpfe Knall einer Explosion.
    »Wie geht’s denn, Casey?«
    »Alles okay.«
    »Raus mit dir!«
    »Wenn du den Anfang machst.«
    »Na klar.« Bartlett lachte sie an. Es wurde leerer im Saal. Er half Lady Joanna durch die Tür, dann Havergill, der ein wenig hinkte, und seiner Frau.
    Casey sah, daß Orlanda immer noch steif auf ihrem Stuhl saß. Armes Ding, dachte sie und erinnerte sich an die Angst, die sie bei dem Waldbrand ausgestanden hatte.
    Sie ging zu ihr hinüber. »Kommen Sie«, sagte sie sanft und half ihr auf. Dem Mädchen schlotterten die Knie.
    »Ich … ich habe … meine Tasche verloren«, stammelte sie.
    »Nein, da ist sie.« Casey nahm sie von einem Stuhl und schob das Mädchen an den Flammen vorbei ins Freie. »Ist doch alles wunderbar«, ermutigte Casey die Zitternde. Sie führte sie zur Reling. Orlanda hielt sich fest. Casey drehte sich um und sah Bartlett und Gornt, die sie von drinnen beobachteten. Bartlett winkte ihr, und sie winkte zurück und wünschte, er wäre hier draußen bei ihr.
    Die Marlowes kamen heraus und stellten sich neben sie. »Alles klar, Miss Tcholok?«
    »Mir geht’s prima. Und Ihnen, Fleur?«
    »Gut. Gut … hier draußen ist es recht angenehm, nicht wahr?« sagte Fleur Marlowe. Sie fühlte sich schwach und elend, und der Gedanke, aus dieser großen Höhe springen zu müssen, erschreckte sie. »Glauben Sie … wird es regnen?«
    »Je früher, desto besser.« In den trüben Gewässern, dreißig Fuß unter ihnen, sammelten sich immer mehr Sampans. Die Bootsleute wußten, daß die Menschen auf dem Vordeck bald gezwungen sein würden, zu springen. Sie sahen, daß das Feuer den Großteil der unteren beiden Decks erfaßt hatte. Ein paar Leute waren da eingeschlossen. Plötzlich schleuderte ein Mann einen Stuhl durch ein Fenster, brach die Glasreste aus dem Rahmen, kletterte durch und ließ sich ins Meer fallen. Ein Sampan schoß heran und warf ihm ein Tau zu. Andere Eingeschlossene folgten dem Springer. Eine Frau tauchte nicht mehr auf …
    Die Menge auf dem Pier wich zurück, als die Feuerwehr anrückte. Sofort rollten die chinesischen Feuerwehrleute und ihr britischer Vorgesetzter die Schläuche aus. Eine andere Abteilung schloß sie an die nächsten Hydranten an, und der erste Wasserstrahl nahm den Kampf gegen das Feuer auf. Schon in wenigen Sekunden arbeiteten sechs Schläuche, und zwei Feuerwehrleute in Asbestanzügen, Atemschutzgeräte auf den Rücken geschnallt, liefen zum Eingang und begannen, Menschen, die bewußtlos auf dem Boden lagen, aus der Gefahrenzone zu tragen.
    Bis auf Bartlett, Dunross und Gornt war das Oberdeck jetzt leer. Sie fühlten den Boden unter ihren Füßen schwanken und hätten beinahe den Halt verloren. »Allmächtiger!« stieß Bartlett hervor. »Wir sinken!«
    »Diese Explosionen könnten den Schiffsboden aufgerissen haben«, sagte Quillan.
    »Kommen Sie!« Er ging rasch durch die Tür, und Bartlett folgte ihm.
    Dunross blieb allein. Der Rauch war sehr arg, die Hitze und der Gestank kaum zu ertragen. Seine Angst überwindend, zwang er sich, nicht die Flucht zu ergreifen. Einer plötzlichen Eingebung folgend, lief er durch den Saal auf die Tür zur Treppe zu, um sich zu

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