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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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voraus‹. »Wir wollen nicht zu tief in chinesische Gewässer eindringen«, meinte er. »Diese zivilisierten Hurenböcke sind nicht so höflich und achten auch nicht allzu sehr auf die Gesetze. Wir könnten so ein magisches Auge gut gebrauchen, Gutwetter.«
    »Warum kaufst du dir nicht auch so ein Patrouillenboot?« warf Paul Tschoy einen neuen Köder aus. »Oder eines, das noch ein bißchen schneller ist?«
    »Wer würde uns denn eines verkaufen?« fragte Wu.
    »Die Japaner.«
    »Diese verdammten Teufel aus der östlichen See!« rief Poon.
    »Mag sein, aber sie bauten euch so ein Ding. Radar …«
    Er verstummte, als das Polizeiboot seine Maschinen einschaltete, mit heulenden Sirenen davonbrauste und in der Nacht verschwand.
    »Seht sie euch an«, rief Paul Tschoy bewundernd aus. »Ich wette, sie haben den Thai-Trawler immer noch auf dem Schirm. Sie können alles sehen, jede Dschunke, jedes Boot, jede Bucht, jeden Berg, sogar einen Sturm.«
    Nachdenklich wies Wu den Rudergast an, Kurs auf die nördlich gelegenen Inseln und Riffe um Lan Tao zu nehmen, von wo sie ohne Schwierigkeiten nach Aberdeen zurückkehren konnten. Aberdeen! Nervös berührte er wieder die Halbmünze. Er hatte sie in der Aufregung ganz vergessen. Jetzt zitterten seine Finger, und der Gedanke an das bevorstehende Zusammentreffen mit dem Tai-Pan fachte seine beklemmende Unruhe von neuem an. Er brauchte nicht zu fürchten, sich zu verspäten.
    Trotzdem erhöhte er die Geschwindigkeit.
    »Kommt mit«, forderte er Poon und Paul Tschoy auf, ihm auf die gepolsterten Sitze am Heck zu folgen.
    »Vielleicht wäre es gut, bei unseren Dschunken zu bleiben und uns nicht eines von diesen Trümmern bauen zu lassen, mein Sohn.« Er deutete in die Richtung, wo das Polizeiboot gewartet hatte. »Die fremden Teufel würden noch bösartiger reagieren, wenn ich eines davon in meiner Flotte hätte. Aber dieses magische Auge … könntest du es installieren und uns zeigen, wie man es gebraucht?«
    »Fachleute könnten das tun, die Leute aus der östlichen See – sie wären mir lieber als Engländer oder Deutsche.«
    Wu stieß seinen alten Freund an. » Heya? «
    »Ich will keinen von diesen Dreckskerlen oder ihre magischen Augen auf dem Boot haben. Wir würden schließlich nicht nur unser Geld, sondern auch noch unsere Köpfe verlieren.«
    Wu paffte seine Zigarette. »Gibt es noch andere, die es uns verkaufen würden?«
    »Sie wären die besten, Vater, und die billigsten.«
    »Die billigsten, heya? Wieviel kann das denn kosten?«
    »Ich weiß es nicht. 20.000 Dollar, vielleicht 40 …«
    Der Alte ging in die Luft. »40.000 amerikanische Dollar? Bin ich aus Gold gemacht? Bin ich der Kaiser Wu?«
    Paul Tschoy ließ ihn wettern. Er empfand nichts mehr für ihn nach all dem Entsetzen, das er in dieser Nacht erlebt hatte, nach dem Mord, der Grausamkeit und der Erpressung, und vor allem nicht nach den häßlichen Worten seines Vaters über sein Mädchen. Er respektierte ihn wegen seiner Seemannskunst und seinem Mut und als Oberhaupt der Familie. Und von jetzt an würde er ihn behandeln wie jeden anderen.
    Als er meinte, der Alte hätte genug getobt, sagte er: »Wenn du willst, lasse ich das magische Auge installieren und zwei Leute ausbilden, ohne daß es dich etwas kostet.«
    Wu starrte ihn an. »Ohne daß es mich etwas kostet?«
    »Ich werde es für dich bezahlen.«
    Poon wollte schon laut herauslachen, aber Wu zischte ihn an: »Halt den Mund, Dummkopf, und hör lieber zu! Profitmacher Tschoy weiß Dinge, von denen du nichts ahnst.« Seine Augen glitzerten noch stärker. Wenn ein magisches Auge, warum keinen Brillantring, keinen Nerzmantel und all den Plunder, den die habgierige Hure verlangen wird, um ihren begeisternden Spalt, ihre Hände und ihren Mund in Gang zu halten?
    »Wie willst du dafür zahlen, mein Sohn?«
    »Aus meinem Gewinn.«
    »Gewinn voraus?«
    »Ich möchte einen Monat lang über das Geld, das du in der Victoria hast, verfügen können.«
    »Um was damit zu tun?«
    »An die Börse gehen.«
    »Ah, spekulieren? Mit meinem Geld spekulieren? Niemals!«
    »Einen Monat. Wir teilen uns den Profit, Vater.«
    »Ach, wir teilen uns den Profit? Es ist mein Geld, aber du willst die Hälfte. Die Hälfte wovon?«
    »Vielleicht von weiteren 20 Millionen.« Paul Tschoy ließ die Summe im Raum stehen. Er sah die Habgier im Gesicht seines Vaters und wußte, daß die Verhandlung schwierig sein, aber daß sie am Ende ein Abkommen schließen würden.
    » Ayeeyah, das

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