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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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blieb achteraus zurück, und er sah, daß die Bugwelle und die Blasenspur abebbten, und sein Herz fing wieder an zu schlagen. Das Polizeiboot ließ ihn gehen. Die Schlange hatte ihn richtig informiert.
    Mit zitternden Händen hob er das Megaphon an den Mund.
    »Hoch lebe der Vorsitzende Mao!« brüllte er, so laut er konnte. »Haltet euch raus aus unseren Gewässern, ihr verschissenen fremden Teufel!« Seine Worte hallten über das Meer. Die Mannschaft jubelte, die Männer schüttelten drohend ihre Fäuste.
    Das Scheinwerferlicht erlosch. Als sich ihre Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie, daß das Wachboot breitseitig dalag. Nur die Ankerlichter leuchteten.
    »Sie sehen uns auf dem Radarschirm«, murmelte Paul auf Englisch.
    »Was?«
    Er wiederholte es auf Haklo, gebrauchte das englische Wort radar und erklärte es, aber als magisches Auge. Sowohl Poon wie Vierfinger wußten im Prinzip, was Radar war. »Na wenn schon«, ächzte Wu. »Jetzt helfen ihnen ihre magischen Schirme nichts mehr. In den Kanälen bei Lan Tao können wir sie leicht abschütteln. Sie haben keine Beweise gegen uns, wir führen kein Schmuggelgut an Bord, nichts.«
    »Und die Waffen?«
    »Wir können sie über Bord werfen, oder wir lassen diese tollwütigen Hunde hinter uns und behalten sie! Iiiiii, Gutwetter, als diese Granaten uns eindeckten, glaubte ich schon, mein Arsch wäre auf ewig eingefroren!« Wu lachte, bis ihm die Tränen über die Wangen liefen. »Ja, ja, alter Freund!« Dann erklärte er Paul Tschoy die Taktik, die die Schlange für sie ausgearbeitet hatte. »Gut, heya ?«
    »Wer ist die Schlange?« wollte Paul Tschoy wissen.
    Wu zögerte; seine kleinen Augen glitzerten. »Ein Beamter, ein Polizeibeamter, könnte man sagen.«
    »Nachdem wir die Ladung verloren haben, war die Nacht ganz und gar nicht profitabel«, bemerkte Poon trübe.
    »Das ist wahr«, pflichtete Wu ihm ebenso verdrießlich bei. Er hatte Venus Poon schon einen Brillantring versprochen. Jetzt mußte er seine Ersparnisse angreifen, was allen seinen Prinzipien widersprach. Huren bezahlte man aus laufendem Einkommen, nie aus Ersparnissen! Und ohne den Brillantring … Iiiiii, aber ihr Pfefferhäuschen – Richard Kwang hat nicht übertrieben. Und heute nacht … nach der Fernsehsendung wird sie ihre Blume wieder für mich öffnen!
    »Scheußlicher Joss, daß uns diese Banditen aufgespürt haben«, sagte er, und seine Männlichkeit regte sich bei dem Gedanken an Venus Poon. »Das viele Geld verloren und dazu die hohen Kosten!«
    »Die Ladung ist verloren?« fragte Paul Tschoy erstaunt.
    »Natürlich. Sie liegt auf dem Meeresgrund.«
    »Hast du denn keine Markierung drauf oder einen beeper ?« Paul Tschoy gebrauchte das englische Wort und erklärte es ihnen. »Ich dachte, ihr hättet so etwas – oder einen Schwimmer, der sich nach ein oder zwei Tagen freisetzt – so daß ihr das Zeug dann, wenn die Luft rein ist, rauf holen könnt.«
    »Ist es leicht, diese ›beeper‹ wiederzufinden oder einen Schwimmer, der ein oder zwei Tage unten bleibt?« fragte Wu.
    »Es können auch ein oder zwei Wochen sein, Vater.«
    »Würdest du mir das alles aufschreiben, wie man das macht? Oder könntest du das beschaffen?«
    »Natürlich. Aber warum läßt du dir nicht auch so ein magisches Auge installieren, wie sie es haben?«
    »Wozu brauchen wir das?« tat der Alte den Vorschlag geringschätzig ab. »Wir haben Nasen und Ohren und Augen.«
    »Aber heute nacht haben sie dich trotzdem erwischt.«
    »Hüte deine Zunge!« gab Wu zornig zurück. »Das war Joss. Die Götter haben sich einen Spaß mit uns erlaubt.«
    »Da bin ich anderer Meinung, Vater«, konterte Paul Tschoy. »Es wäre leicht, dieses Schiff mit einem magischen Auge auszurüsten – dann kannst du sie sehen, bevor sie dich sehen. Du brauchst sie nicht mehr zu fürchten und kannst ihnen eine lange Nase drehen – und verlierst nie wieder eine Ladung, heya ?« Innerlich lächelte er, denn er sah, daß sie angebissen hatten. »Und alle Ladungen mit beepers. Du brauchst nicht einmal in der Nähe zu sein, wenn eine Ladung abgeworfen wird. Du kommst erst eine Woche später, um sie abzuholen, heya ?«
    »Das wäre prima«, sagte Poon. »Aber wenn du die Götter gegen dich hast, Profitmacher Tschoy, helfen dir auch die magischen Dinger nicht. Heute nacht hätte es ins Auge gehen können.«
    Sie blickten zu dem Polizeiboot hinüber, das keine hundert Meter von ihnen lag.
    Wu schaltete auf ›langsam

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