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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Dividenden sind im Steigen, und wenn das Struan’s-Deal klappt, werden sie wie eine Rakete in die Höhe schießen.«
    »Wir könnten mehr amerikanische Firmen in Asien gebrauchen. Na jedenfalls, ich wünsche Ihnen Glück, Miss Tcholok. Dabei fällt mir ein«, fügte er beiläufig hinzu, »Sie erinnern sich doch an Ed Langan, meinen Kollegen? Er war auch bei der Party. Er kennt einen von Ihren Aktionären, einen gewissen Bastacio oder so ähnlich.«
    Casey war verblüfft. »Banastasio, Vincenzo Banastasio?«
    »Ja, ich glaube, so heißt er«, schwindelte er geschickt, während er sie beobachtete.
    »Habe ich was Falsches gesagt?« fügte er hinzu, als sie ihn ansah.
    »Aber nein, es ist nur ein Zufall. Banastasio kommt morgen nach Hongkong. Morgen früh.«
    »Bitte?« Er starrte sie an, und Casey mußte lachen. »Sie können Ihrem Freund sagen, daß er im Hilton absteigt.«
    Rosemont schwirrte der Kopf. »Morgen? Ich werd’ verrückt.«
    »Ist er ein guter Freund von Mr. Langan?« erkundigte sich Casey vorsichtig.
    »Nein, aber er kennt ihn. Banastasio ist ein toller Bursche, sagt er. Ein Spieler, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sie mögen ihn nicht?«
    »Ich habe ihn nur zweimal in meinem Leben gesehen. Beim Rennen. In Del Mar ist er ein großer Mann. Ich halte nicht viel von Glücksspielern und Glücksspielen.«
    Sie schlängelten sich durch die Menge. Casey war froh, als sie aus der Unterführung herauskamen, und freute sich schon auf eine Dusche, ein Aspirin und ein Stündchen Ruhe bis zu ihrer Verabredung um acht. Rosemonts Augen fielen auf die hohen Ladebäume der Iwanow, die am Kai festgemacht war. Unwillkürlich richtete er dann seine Blicke nach Hongkong hinüber und sah, wie leicht es wäre, mit einem starken Feldstecher den amerikanischen Flugzeugträger nach allen Richtungen hinzu betrachten.
    »Da ist man richtig stolz, Amerikaner zu sein«, sagte Casey fröhlich, seinen Blicken folgend. »Wenn Sie vom Konsulat sind, werden Sie doch sicher an Bord gehen?«
    »Ich war schon gestern. Der Kapitän gab eine Party für die Honoratioren der Kolonie. Ich habe mich eingedrängt.« Wieder log Rosemont unbekümmert. Er war gestern spät abends und heute früh ein zweites Mal an Bord gegangen. Das erste Gespräch mit dem Admiral, dem Kapitän und dem für Sicherheitsfragen zuständigen Offizier war stürmisch verlaufen. Er hatte ihnen erst Fotokopien vom kompletten Ladeverzeichnis des Schiffsarsenals und vom Handbuch für das Radar-Lenkungs- und Navigationssystem vorlegen müssen, bevor sie ihm glaubten. Jetzt saß der Verräter unter strenger Bewachung im Schiffsgefängnis. Bald mußte sein Widerstand gebrochen sein. Jawohl, dachte Rosemont, und dann zwanzig Jahre Zuchthaus.
    Wenn ich etwas zu sagen hätte, ich würde diesen Saukerl im Hafen ersäufen. Gegen die Metkins und das KGB habe ich nichts. Diese Bastarde tun nur ihre Pflicht für ihre Seite. Aber unsere eigenen Burschen?
    »Also, Junge, wir haben dich geschnappt. Jetzt sag uns mal, warum du das gemacht hast?«
    »Geld.«
    Grundgütiger! Laut Personalakte kam der Matrose aus einer Kleinstadt des Mittleren Westens und hatte immer mustergültig gearbeitet. Es gab nichts in seiner Vergangenheit, was darauf hatte schließen lassen, daß er ein Sicherheitsrisiko darstellte. Er war einer von den Stillen, ein guter Programmierer, bei seinen Kameraden beliebt und von seinen Vorgesetzten geschätzt. Kein Hinweis auf Linksdrall, auf Homosexualität, auf mögliche Erpressung, nichts. »Warum also?« hatte er ihn gefragt.
    »In San Diego hat mich der Typ angesprochen und gesagt, er möchte gern alles über die Corregidor wissen und werde gut dafür zahlen.«
    »Aber haben Sie noch nie etwas von Verrat gehört? Von Hochverrat?«
    »Ach was, er wollte doch nur ein paar Fakten und Zahlen. Na wenn schon! Wir können diese verdammten Kommunisten jederzeit zusammenschlagen. Die Corregidor ist der größte Flugzeugträger der Welt! Das Ganze war nur ein Spaß! Ich wollte sehen, ob ich’s zusammenbringe, und sie haben pünktlich gezahlt …«
    Mein Gott, wie sollen wir für Sicherheit sorgen, wenn es Typen gibt wie den, die ihr Hirn in der Hose tragen? fragte sich Rosemont.
    Er ging weiter, hörte sich mit Casey plaudern, fühlte ihr auf den Zahn und versuchte zu erkunden, wie weit sie und Bartlett aufgrund der Verbindung mit Banastasio Sicherheitsrisiken waren. Ein Hotelpage riß lächelnd die Pendeltür auf. In der Halle herrschte reges Treiben. »Ich habe noch etwas Zeit bis

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