Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
schwul … er hat …«
    Der Aufseher kam hereingestürzt. »Tut mir leid, Sir, aber Sie müssen gehen.«
    »Na schön, aber erst geben Sie ihm ein bißchen Wasser!«
    »Er bekommt kein Wasser!«
    »Verdammt noch mal, holen Sie sofort Wasser!«
    Der Mann gehorchte widerstrebend. Alleingelassen, schob Armstrong die Zigaretten unter die Matratze. »Ich werde tun, was ich kann, Brian …« Einen verbeulten Becher in der Hand, kehrte der Wärter in die Zelle zurück.
    »Mehr kriegst du nicht«, sagte er zornig. »Und den Becher nehm’ ich wieder mit.«
    Dankbar stürzte Brian Kwok die Flüssigkeit hinunter, und damit auch die Droge.
    Armstrong ging. Die Tür knallte zu, das Licht ging aus. Zehn Minuten später kam Armstrong mit Dr. Dorn zurück – und mit Crosse. Brian Kwok lag in tiefem Schlaf, von schweren Träumen geplagt. »Das haben Sie sehr gut gemacht, Robert«, flüsterte Crosse. »Haben Sie gesehen, wie er erschrocken ist? An seiner Schuld ist nicht mehr zu zweifeln. Dr. Dorn, heben Sie den Wach-Schlaf-Rhythmus auf einmal in der Stunde an – für die nächsten vierundzwanzig Stunden, vorausgesetzt, der Mann trägt keine Dauerschäden davon! Ich will ihn fügsam haben und leicht zu beeinflussen. Dann nehmen Sie sich ihn wieder vor, Robert! Wenn es dann immer noch nicht funkt, kommt er ins rote Zimmer.«
    Dr. Dorn war zusammengefahren, und Armstrong erinnerte sich, wie auch sein Herzschlag sekundenlang gestockt hatte. »Nein«, hatte er protestiert.
    »Verdammt noch mal, der Gefangene ist schuldig«, knurrte Crosse wütend, und jetzt war es kein Schauspielern mehr. »Schuldig! Er hat Fongfong und unsere Burschen hochgehen lassen und uns weiß Gott welchen Schaden zugefügt. Die Befehle kommen aus London! Erinnern Sie sich noch an unseren großen Fang? An Metkin von der Iwanow? Ich habe soeben erfahren, daß die Transportmaschine der RAF vermißt wird. Sie hat in Bombay aufgetankt und ist dann irgendwo über dem Indischen Ozean verschwunden.«

4
    18.58 Uhr:
    Der Gouverneur bebte vor verhaltener Wut. Er stieg aus dem Wagen und stapfte zur Seitentür der Bank hinüber, wo Johnjohn auf ihn wartete.
    »Haben Sie das gelesen?« Der Gouverneur schwenkte die Abendausgabe des Guardian mit der fetten Schlagzeile: ABGEORDNETE BESCHULDIGEN VOLKSREPUBLIK. »Diese verdammten Schafsköpfe!«
    »Ja, Sir.« Johnjohn war nicht weniger erbost. Er ging in den großen Vorraum voran.
    »Können Sie die beiden nicht aufhängen?«
    Bei ihrer nachmittägigen Pressekonferenz hatten Grey und Broadhurst ihre private Meinung publik gemacht, wonach Rotchina die Weltrevolution auf seine Fahnen geschrieben hatte und als der große Feind des Weltfriedens anzusehen sei. »Den ersten inoffiziellen geharnischten Protest habe ich schon einstecken müssen.«
    Johnjohn zuckte zusammen. »O Gott, doch nicht von Tiptop?«
    »Natürlich von Tiptop. ›Exzellenz‹, sagte er mit seiner ruhigen, seidenweichen Stimme, ›wenn unsere Brüder in Peking erfahren, wie prominente Mitglieder des englischen Parlaments das Reich der Mitte einschätzen, werden sie, glaube ich, wirklich sehr zornig sein.‹ Ich fürchte, daß sich unsere Chancen, vorübergehend Geldmittel von ihnen zu erhalten, stark verringert haben.«
    Wieder wallte heller Zorn in Johnjohn auf. »Dieser verdammte Kerl gab zu verstehen, daß seine Meinung die der gesamten Delegation sei, was natürlich nicht stimmt. Es ist ein Wahnsinn, China auf diese Weise zu reizen. Ohne Chinas Wohlwollen ist unsere Position hier völlig unhaltbar!« Der Gouverneur nahm ein Taschentuch heraus und schneuzte sich. »Wo sind die anderen?«
    »Oberinspektor Crosse und Mr. Sinders warten in meinem Büro. Der Tai-Pan muß gleich da sein. Was halten Sie davon, Sir, daß Grey Dunross’ Schwager sein soll?«
    »Eine seltsame Geschichte.« Seit Grey es heute nachmittag in Beantwortung einer Frage erwähnt hatte, war der Gouverneur bereits von verschiedenen Leuten um eine Erklärung gebeten worden. »Seltsam, daß Dunross nie darüber gesprochen hat.«
    »Oder Mrs. Dunross. Höchst eigenartig. Was mein …« Johnjohn verstummte, Dunross kam auf sie zu.
    »Guten Abend, Sir!«
    »Guten Abend, Ian!« Der Gouverneur hielt ihm die Zeitung hin. »Haben Sie das gelesen?«
    »Ja, Sir. Die chinesischen Abendzeitungen sind so empört, es wundert mich, daß es noch keine Krawalle gegeben hat.«
    »Ich würde diese Kerle wegen Hochverrats unter Anklage stellen«, stürmte Johnjohn. »Was, zum Teufel, können wir tun,

Weitere Kostenlose Bücher