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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Bei Ihrem Steuersatz würden Sie also vier brauchen.«
    »Ich bin in einer Steuerklasse mit einer niedrigen Bemessungsgrundlage, obwohl mein Kapital hoch ist.«
    »46.000 Dollar in der San Fernando Savings and Loan sind nicht sehr viel«, sagte er und sah belustigt, wie sie blaß wurde. »Und 8.700 Dollar auf Ihrem Girokonto bei der Los Angeles and California sind auch nicht aufregend.«
    »Sie sind ein gemeiner Mensch.«
    Er lächelte. »Ich habe eben einflußreiche Freunde. So wie Sie.« Ganz nebenbei stellte er die Falle: »Darf ich Sie und Mr. Bartlett zum Dinner einladen?«
    »Linc ist anderweitig beschäftigt.«
    »Wollen Sie mit mir zu Abend essen? Um acht? Wir treffen uns in der Halle des Mandarin.« Der Unterton war ihm nicht entgangen. Linc ist also anderweitig beschäftigt! dachte er. Womit und mit wem wohl? Orlanda Ramos? Muß wohl so sein, sagte er sich, hoch zufrieden, daß er den wahren Grund entdeckt hatte, warum Casey gekommen war, um ihm zu helfen. Orlanda! Orlanda ist ein Alptraum für Casey. Hat sie Angst, daß Gornt hinter Orlandas Offensive gegen Bartlett steckt – oder ist sie nur verrückt vor Eifersucht und zu allem bereit, um Bartlett Mores zu lehren?

3
    17.35 Uhr:
    Casey fand einen Sitz auf der Fähre. Sie starrte düsteren Blicks auf den Hafen hinaus und fragte sich, ob sie die Sache richtig angepackt hatte.
    »Du lieber Himmel, Miss Tcholok«, hatte Murdagh ihr zu bedenken gegeben, »nie im Leben gibt die Geschäftsleitung dazu ihr Einverständnis!«
    »Wenn die Herren von der Geschäftsleitung ihr Einverständnis nicht geben, verpassen sie die größte Chance ihres Lebens. Und Sie auch, Murdagh! Das ist Ihre große Chance – halten Sie sie fest! Denken Sie daran, wieviel Gesicht das für alle bedeutet, wenn Sie Struan’s jetzt beistehen! Wenn Dunross zu Ihnen kommt, wird …«
    »Wenn er kommt!«
    »Er wird kommen. Dafür werde ich sorgen. Und wenn er kommt, sagen Sie ihm, daß alles Ihre Idee ist, nicht meine, und daß Sie …«
    »Aber Miss Tcholok, meinen …«
    »Die Idee muß von Ihnen kommen. Und wenn Sie mit Dunross sprechen, sagen Sie ihm, daß Sie auch auf den Status eines alten Freundes reflektieren.«
    »Mein Gott, ich hab’s schon schwer genug! Wie soll ich diesen Holzköpfen in New York begreiflich machen, wie wichtig hier Gesicht und ›alte Freunde‹ sind?«
    »Dann lassen Sie eben diesen Teil aus. Aber wenn Ihnen das gelingt, werden Sie der prominenteste amerikanische Bankmann in ganz Asien sein.«
    Ja, sagte sich Casey, krank vor Hoffnung, und ich werde Linc aus Gornts Falle geholt haben. Ich weiß, daß ich Gornt richtig einschätze.
    »Den Teufel tust du!« hatte Bartlett sie am Morgen zornig angefahren, das erste Mal in ihrem gemeinsamen Leben.
    »Das sieht doch ein Blinder, Linc!« hatte sie gekontert. »Ich will mich ja nicht einmischen, aber …«
    »Was denn sonst?«
    »Du hast die Rede auf Orlanda gebracht, nicht ich. Du überschlägst dich ja förmlich vor Begeisterung, wie gut sie kocht, wie gut sie tanzt, wie gut sie sich anzieht, was sie für eine blendende Gesellschafterin ist! Ich habe dich nur gefragt, ob du dich nett unterhalten hast.«
    »Ja, aber gemeint hast du doch: Ich hoffe, du hast dich miserabel unterhalten!«
    Linc hatte recht, gestand Casey sich ein, und wenn er die ganze Nacht wegbleibt, ist das seine Sache, ich hätte die Schnauze halten sollen wie sonst auch. Aber dieses Mal ist es nicht wie sonst. Er ist in Gefahr und sieht es nicht!
    »Menschenskind, Linc, diese Frau ist hinter deinem Geld her, und das ist alles! Wie lange kennst du sie schon? Ein paar Tage. Wo hast du sie kennengelernt? Bei Gornt! Sie ist Gornts Marionette! Der Kerl ist mit allen Salben geschmiert! Er zahlt ihr die Wohnung, er zahlt ihr die Rechnungen. Sie ist …«
    »Sie hat mir alles über sich und Gornt erzählt, und das ist längst vorbei. Du kannst Orlanda vergessen! Verstanden?«
    »Für Par-Con hängt viel davon ab, ob wir uns für Struan’s oder Gornt entscheiden, und sie werden beide nichts unversucht lassen, um moralischen Druck auf dich auszuüben und …«
    »Komm schon, Casey, um Himmels willen! Du warst doch noch nie eifersüchtig. Gib’s zu, du kochst vor Wut! Sie ist alles, was ein Mann sich nur wünschen kann, während du …«
    Er hatte nicht weitergesprochen. Jetzt stürzten ihr Tränen in die Augen. Verdammt noch mal, er hat recht! Eine Büromaschine bin ich, die nichts Weibliches an sich hat, die kein Interesse an einem

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