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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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immer nur Lehrer gewesen war und nie bereit, Gefühle zu zeigen. Sie lagen auf einer Chaiselongue, als Bartlett sich zurückzog. Ihr Körper verlangte nach ihm, aber sie frohlockte.
    »Gehen wir wieder auf Deck«, hörte sie ihn sagen. Seine Stimme klang belegt.
    Gornt durchschritt den Vorraum, betrat seine Suite und verschloß die Tür hinter sich. Unter einer leichten Decke lag ein Mädchen in dem riesigen Bett und schlief. Er blieb am Fuß des Bettes stehen und genoß ihren Anblick, bevor er sie leicht berührte. Langsam erwachte sie. » Ayeeyah, ich habe so gut geschlafen, ehrenwerter Herr. Dein Bett ist so einladend«, sagte sie lächelnd auf Schanghaiisch, gähnte und streckte sich wie ein Kätzchen. »Hast du gut gegessen?«
    »Ausgezeichnet«, antwortete er in derselben Sprache. »Und du?«
    »Es war wunderbar«, antwortete sie höflich. »Steward Tscho brachte mir die gleichen Speisen, die du bestellt hast.« Sie setzte sich auf und lehnte sich gegen die seidenen Kissen. Sie war nackt. »Soll ich mich jetzt anziehen und an Deck kommen?«
    »Nein, Kätzchen, noch nicht.« Gornt setzte sich aufs Bett, streckte die Hand aus und berührte ihre Brüste. Er spürte, wie ein leichter Schauer sie durchrieselte. Ihr Name als Hosteß war Schneeprinzessin, und er hatte sie für diesen Abend aus dem Happy Hostess Night Club ausgeliehen. Ursprünglich hatte er Mona Leung, seine jetzige Freundin, mitnehmen wollen, aber sie war viel zu unabhängig, um friedlich unten zu bleiben und erst an Deck zu kommen, wenn es ihm beliebte.
    Er hatte Schneeprinzessin sehr sorgfältig ausgesucht. Gesicht und Körper waren von außergewöhnlicher Schönheit. Sie war achtzehn und erst seit knapp einem Monat in Hongkong. Ein Freund in Taiwan hatte ihm von ihr erzählt und ihm mitgeteilt, daß sie in Kürze ein Schwesterunternehmen in Taiwan verlassen und in den Hostess Night Club in Hongkong eintreten werde. Vor zwei Wochen war er dort gewesen und hatte eine Vereinbarung getroffen, die sich für beide Teile als vorteilhaft erwiesen hatte. Von Orlanda über das geplante Dinner mit Bartlett unterrichtet, hatte er sie eingeladen, aber auch unverzüglich den Happy Hostess Night Clubangerufen.
    Er hatte Schneeprinzessin für eine Nacht ausgekauft und sie eilig an Bord gebracht.
    »Ich möchte einem Freund heute nacht einen Streich spielen«, hatte er ihr erklärt.
    »Ich möchte, daß du so lange hier in der Kabine bleibst, bis ich dich auf Deck rufe. Es kann ein, zwei Stunden dauern, aber du wartest, bis ich dich hole.«
    » Ayeeyah, in diesem schwimmenden Palast bleibe ich auch eine ganze Woche, ohne dir etwas dafür zu berechnen. Nur mein Essen und mehr von diesem Champagner – und das Bumsen wäre natürlich extra. Darf ich in dem Bett schlafen, wenn ich möchte?«
    »Gewiß, aber bitte dusche vorher!«
    »Duschen? Die Götter seien gepriesen! Heißes und kaltes Wasser? Das ist ja wie im Paradies – die Wasserknappheit ist wirklich sehr unhygienisch.«
    Gornt hatte sie mitgenommen, um Orlanda wehzutun, wenn es ihm einfallen sollte.
    Schneeprinzessin war viel jünger, sie war noch hübscher, und er wußte, daß Orlanda einen Anfall bekommen würde, wenn sie sie in einer der eleganten Roben sah, die sie selbst einmal getragen hatte. Während des ganzen Essens hatte er sich überlegt, wann er sie vorführen sollte, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen: um Bartletts Begierde zu entfachen und Orlanda daran zu erinnern, daß sie Bartlett ohne seine tatkräftige Hilfe nicht erobern würde, zumindest nicht so, wie sie wollte.
    Möchte ich eigentlich, daß Bartlett sie heiratet? fragte er sich versonnen.
    Nein. Wenngleich … wäre Orlanda Bartletts Frau, wäre er immer in meiner Gewalt, weil ich Gewalt über sie habe und immer haben werde. Das hat sie noch nicht vergessen. Bis jetzt war sie immer gehorsam. Und sie fürchtet sich.
    Er lachte. Eines Tages werde ich mich rächen, meine Liebe, und die Rache wird süß sein. Ich habe es nicht vergessen, das Grinsen und Kichern dieser selbstgefälligen Bastarde – Fug, Plumm, Havergill und Dunross –, als sie hörten, daß du es gar nicht erwarten konntest, ins Bett zu hüpfen mit einem Beschäler, der halb so alt war wie ich.
    Ist der Zeitpunkt gekommen, dir zu eröffnen, daß du meine mui jai bist? Orlanda war dreizehn, als ihre Schanghaier Mutter ihn aufgesucht hatte. »Die Zeiten sind schwer, Herr, wir schulden der Firma viel Geld, und Ihre Geduld und Güte überwältigen uns.«
    »Die

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