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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sich einen Besuch im Büro, und dann Ma …«
    »Ja, ja«, schnitt ihm der Amerikaner das Wort ab. »Hören Sie, ich habe da etwas für Sie, Vee Cee …« Gedämpfte Geräusche, dann plötzlich ein schrilles Jaulen, das die Stimmen völlig unkenntlich machte. Crosse wechselte die Frequenz, aber alle anderen funktionierten tadellos.
    »Scheiße, er benützt einen Elektrorasierer, um uns abzublocken«, sagte Rosemont ärgerlich. »Dieser Bastard ist ein Profi. Ich wette fünfzig zu eins, er wird alle unsere Wanzen neutralisieren. Ich habe es Ihnen ja gesagt, dieser Banastasio ist Spitze.«

2
    10.52 Uhr:
    »Tai-Pan, Dr. Samson aus London auf Leitung drei.«
    »Danke, Claudia!« Dunross drückte auf den Knopf. »Hallo, Dr. Samson, Sie sind noch spät auf.«
    »Ich komme aus dem Krankenhaus, tut mir leid, daß ich mich nicht früher melden konnte. Sie rufen wegen Ihrer Schwester an, wegen Mrs. Gavallan?«
    »Ja, wie geht es ihr?«
    »Nun, Sir, wir haben eine neue Testreihe begonnen. Geistig ist sie in bester Verfassung. Ich fürchte, physisch geht es ihr nicht so gut …«
    Mit sinkender Hoffnung lauschte Dunross, als der Arzt ihm, auf Einzelheiten eingehend, einen kleinen Vortrag über Multiple Sklerose hielt – wie wenig man eigentlich darüber wisse, daß die Ursache der Krankheit ungeklärt sei und daß sie in Schüben verlaufe. »Ich habe mir erlaubt, Professor Klienberg von der Klinik an der UCLA zu konsultieren – er ist, was diese Krankheit betrifft, die Autorität. Seien Sie bitte versichert, daß für Mrs. Gavallan alles getan wird, was möglich ist!«
    »Es klingt nicht so, als ob Sie überhaupt etwas tun könnten.«
    »Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht, Sir. Wenn Mrs. Gavallan vernünftig ist und sich Ruhe gönnt, kann sie noch viele Jahre ein normales Leben führen.«
    »Wie viele Jahre sind viele Jahre?« Dunross hörte das lange Zögern. Kathy, arme Kathy!
    »Ich weiß es nicht. Diese Art von Problemen liegt oft in Gottes Hand, Mr. Dunross. Die zeitliche Abfolge ist bei allen Patienten verschieden. Im Fall Ihrer Schwester kann ich Ihnen vielleicht in sechs Monaten, zu Weihnachten, eine präzisere Antwort geben. Hier im staatlichen Gesundheitsdienst …«
    »Nein. Ich möchte, daß Sie sie als Privatpatientin aufnehmen. Bitte schicken Sie alle Rechnungen an mein Büro!«
    Dunross hörte den Seufzer und ärgerte sich. »Also gut«, sagte der Arzt, »ich habe alle Ihre Telefonnummern und werde Sie verständigen, sobald Professor Klienberg seine Untersuchungen vorgenommen hat und die Tests abgeschlossen sind.«
    Dunross dankte ihm und legte den Hörer auf. Kathy, arme, liebe Kathy! Schon zeitig hatte er mit ihr und Penelope gesprochen. Kathy hatte gesagt, daß sie sich viel wohler fühle und daß Dr. Samson sehr hoffnungsvoll gewesen sei. Später hatte Penelope ihm berichtet, daß Kathy einen müden Eindruck mache. »Es sieht nicht sehr gut aus, Ian. Siehst du eine Chance, noch vor dem 10. Oktober auf ein oder zwei Wochen herzukommen?«
    »Im Augenblick nicht, Penn, aber man weiß ja nie.«
    »Sobald Kathy aus dem Krankenhaus entlassen wird, fahre ich mit ihr nach Avisyard. Spätestens nächste Woche. Dort wird sie sich wohler fühlen. Die Landluft wird ihr guttun. Mach dir keine Sorgen, Ian!«
    »Wenn du in Avisyard bist, würdest du wohl für mich den Fluchbaum besuchen?«
    »Ist was passiert?«
    Er hörte die Sorge in ihrer Stimme. »Nichts, Liebling«, antwortete er und dachte an Jacques und Philip Tschen – wie soll ich ihr das erklären? »Nichts Besonderes, immer das gleiche. Ich wollte nur, daß du unserem echten Fluchbaum guten Tag sagst.«
    »Bist du mit unserem Jacaranda nicht mehr zufrieden?«
    »Doch, doch, aber es ist nicht dasselbe. Vielleicht solltest du mir einen Ableger mitbringen.«
    »Lieber nicht. Dann mußt du wenigstens wieder mal heimkommen, nicht wahr, Ian?«
    »Soll ich heute nachmittag etwas für dich setzen?«
    »Zehn Dollar auf ein Pferd deiner Wahl. Deine Wahl ist auch meine Wahl. Ruf mich bitte morgen an! Ich liebe dich … auf bald!«
    Er erinnerte sich an das erste Mal, da sie ihm gesagt hatte: »Ich liebe dich.« Und dann, später, als er sie gebeten hatte, ihn zu heiraten, immer wieder ihre abschlägigen Antworten und schließlich, unter Tränen, der wahre Grund: »O Gott, Ian, ich bin nicht gut genug für dich. Du gehörst zur Oberschicht, ich nicht. Wie ich jetzt rede, das habe ich erst lernen müssen. Das war, als ich bei Kriegsausbruch aufs Land

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