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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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müssen …« Erschrocken hielt er inne.
    »Was ist denn?« erkundigte sich Sinders.
    »Mir ist gerade eingefallen, was AMG in dem abgefangenen Bericht sagt. Daß der … der Maulwurf in der Polizei zu Sevrin gehören könnte. Ist er es?«
    »Wer?«
    »Lassen Sie gefälligst Ihre Spielchen«, gab Dunross zornig zurück. »Das ist kein Spaß.
    Halten Sie mich für einen Dummkopf? Bei Struan’s sitzt ein Sevrin-Spitzel, und wenn Brian zu Sevrin gehört, habe ich ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    »Ich bin durchaus Ihrer Meinung«, antwortete Sinders in ruhigem Ton, aber seine Augen waren hart geworden. »Sie können sich darauf verlassen, daß man Sie informiert, sobald der Verräter alles gestanden hat. Haben Sie schon eine Idee, wer der Spitzel im Noble House sein könnte?«
    Dunross schüttelte den Kopf und unterdrückte seinen Ärger.
    »Was wollten Sie sagen?« fragte Sinders. »›Wir müssen …‹ Was müssen Sie, Mr. Dunross?«
    »Wir müssen sofort das Geld beschaffen. Was wird Brian vorgeworfen?«
    Sinders zündete sich und Armstrong Zigaretten an. »Wenn dieser Brian Kwok tatsächlich verhaftet wurde, finde ich Ihre Frage nicht sehr taktvoll, Mr. Dunross.«
    »Ich wette«, konterte Dunross, »Tiptop hätte nie einen Handel vorgeschlagen, wenn es nicht wahr wäre. Niemals. Brian muß verdammt wichtig sein, aber wie soll das nun weitergehen? Wollen Sie diesen Austausch in die Wege leiten, oder macht das Mr. Crosse? Ich nehme an, Sie müssen die Zustimmung des Gouverneurs einholen.«
    Nachdenklich betrachtete Sinders die Glut seiner Zigarette. »Ich bezweifle, daß es einen Handel geben wird, Mr. Dunross.«
    »Wieso nicht? Das Geld ist doch wichtiger als …«
    »Das ist Ansichtssache, Mr. Dunross. Vorausgesetzt, daß dieser Brian Kwok tatsächlich in Haft ist. Aber wie auch immer: Es ist doch wohl nicht möglich, die Regierung Ihrer Majestät unter Druck zu setzen, nicht wahr? Das könnte einen üblen Geschmack hinterlassen.«
    »Zugegeben. Aber Sir Geoffrey würde sofort seine Einwilligung geben.«
    »Das bezweifle ich. Nach dem Eindruck, den ich von ihm gewonnen habe, ist er zu klug, seine Zustimmung zu geben. Und weil wir gerade von Handel sprechen: Ich dachte, Sie wollten uns die AMG-Berichte überlassen?«
    Es durchzuckte Dunross eisig. »Das habe ich doch heute abend getan.«
    »Lassen Sie gefälligst Ihre Spielchen, das ist kein Spaß!« sagte Sinders in genau dem gleichen Tonfall, in dem Dunross ihn angefahren hatte. Er schlug eine trockene Lache an und setzte mit der gleichen eisigen Ruhe hinzu: »Zweifellos haben Sie uns eine Fassung der Berichte übergeben, aber bedauerlicherweise lassen sie sich qualitätsmäßig nicht mit den abgefangenen vergleichen.« Das Gesicht des Mannes in dem zerknitterten Anzug veränderte sich nicht, obwohl seine Augen härter und auf seltsame Weise bedrohlich wirkten. »Ihr Versteckspiel, Mr. Dunross, war geschickt – löblich, aber völlig unnötig. Wir wollen die Originalberichte haben. Ihr Besitz könnte tödliche Folgen für Sie haben. Stimmen Sie mir zu, Inspektor?«
    »Ja, Sir.«
    Sinders paffte an seiner Zigarette. »Ihr Mr. Tiptop möchte also mit uns zu einem Handel kommen, was? Aber um einen Handel zu tätigen, muß man entsprechende Gegenleistungen erbringen.«
    Dunross verzog keine Miene. »So sagt man. Ich werde morgen zeitig mit dem Gouverneur sprechen. Ich schlage vor, das alles vertraulich zu behandeln, bis ich mit ihm gesprochen habe. Gute Nacht!«
    Er durchschritt die Halle und verschwand durch die Drehtür. »Was meinen Sie, Inspektor? Hat Dunross die Berichte ausgetauscht?«
    Armstrong zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. In seinem Gesicht war nichts zu lesen. Ich habe genau aufgepaßt. Rein gar nichts. Er hat einen messerscharfen Verstand.«
    »Mhm.« Sinders überlegte kurz. »Also möchte der Feind mit uns zu einem Handel kommen, ja? Ich nehme an, daß uns dieser Kunde höchstens noch vierundzwanzig Stunden zur Verfügung steht. Wann führen Sie die nächste Vernehmung durch?«
    »Morgen um halb sieben Uhr früh.«
    »Ach ja? Wenn Sie schon so früh anfangen müssen, sollten wir besser gehen.« Sinders verlangte die Rechnung. »Ich werde Mr. Crosse zu Rate ziehen, aber ich weiß schon, was er sagen wird – genau das, was London schon angeordnet hat.«
    »Und zwar?«
    »Sie machen sich dort große Sorgen, weil der Kunde zuviel Einblick in Geheimsachen hatte – das Überlebenstraining, sein Dienst bei der Royal Canadian Mounted

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