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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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lebt, weiß ich nicht. Der Mann neben ihr ist Linc Bartlett, der ›Waffenschmuggler‹.«
    »So, so. Sie sieht kostspielig aus.« Sinders nahm einen Schluck. »Entzückend, aber kostspielig.«
    »Sehr, würde ich sagen«, bemerkte Crosse und verzog den Mund. Sie und einige Damen mittleren Alters, allesamt in Modellkleidern, standen um Bartlett herum. »Zu sehr aufgeputzt für meinen Geschmack.«
    Sinders sah ihn überrascht an. »Ich habe schon seit Jahren nicht mehr so viele flotte Bienen auf einem Fleck gesehen – oder so viel Schmuck. Gab es hier schon mal einen Raubüberfall?«
    Crosse zog die Augenbrauen hoch. »Im Jockey-Club? Du lieber Himmel, das würde keiner wagen.«
    Armstrong lächelte sein hartes Lächeln. »Jeder Bulle, der hier Dienst macht, verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, einen perfekten Überfall zu planen. Schließlich müssen am Ende eines Renntags mindestens fünfzehn Millionen in den Kassen sein. Aber es ist nichts zu machen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind zu scharf – Mr. Crosse hat sie getroffen.«
    »Ach ja?«
    Crosse lächelte. »Wie wäre es mit einem kleinen Imbiß, Mr. Sinders? Vielleicht ein Sandwich?«
    »Gute Idee. Danke.«
    »Robert?«
    »Danke. Wenn Sie erlauben, werde ich einen Blick in die Rennzeitung werfen.«
    »Sie müssen wissen, Mr. Sinders: Robert betreibt das Wetten wissenschaftlich. Tun Sie mir einen Gefallen, Robert! Zeigen Sie Mr. Sinders, wo’s lang geht, wo man setzen kann, und bestellen Sie ihm ein Sandwich! Ich will mal sehen, ob der Gouverneur einen Augenblick Zeit für mich hat. In ein paar Minuten bin ich wieder zurück.«
    »Gern«, sagte Armstrong, dem der Gedanke an den Umschlag mit den 40.000 h’eung-yau- Dollars , die er, einer plötzlichen Regung folgend, aus seiner Schreibtischlade genommen hatte, zuwider war; er brannte wie Feuer in seiner Tasche. Tu ich’s oder tu ich’s nicht? fragte er sich immer wieder, versuchte beharrlich, einen Entschluß zu fassen und gleichzeitig das Entsetzen aus seinen Gedanken zu verbannen – die bevorstehende neuerliche Vernehmung seines Freundes Brian – nein, nicht länger seines Freundes, sondern eines engagierten, hervorragend ausgebildeten Spions und eines enorm wertvollen Fangs, der ihnen nur durch ein Wunder ins Netz gegangen war.
    Crosse lenkte seine Schritte zum Aufzug. Nervöse chinesische Augen folgten ihm.
    Oben angelangt, ließ er die Loge des Gouverneurs links liegen und betrat die Jason Plumms.
    »Hallo, Roger«, begrüßte ihn Plumm freundlich. »Ein Drink gefällig?«
    »Kaffee wäre mir lieber. Wie läuft’s denn so?«
    »Ich habe schon die Hosen verloren. Und bei Ihnen?«
    »Ich bin eben erst gekommen.«
    »Ach, dann haben Sie ja das Drama verpaßt!« Plumm erzählte Crosse von Dunross’ Übernahmeangebot. »Dunross ist Fug mächtig in die Parade gefahren.«
    »Oder er hat ihm ein tolles Angebot gemacht«, bemerkte einer.
    Plumms Loge war genauso voll mit Menschen wie die anderen. Lässiges Geplauder, Gelächter, Drinks und gutes Essen. »Der Tee kommt in einer halben Stunde. Ich wollte gerade einen Sprung ins Ausschußzimmer der Rennleitung machen. Wollen Sie mich begleiten?«
    Das Zimmer, in dem die Rennleitung zu Sitzungen zusammentrat, lag am Ende des Ganges. Es war klein, mit einem Tisch, zwölf Stühlen und einem Telefon ausgestattet und leer. Sofort verschwand die Maske jovialer Gemächlichkeit aus Plumms Zügen. »Ich habe mit Suslew gesprochen.«
    »Ach ja?«
    »Er ist wütend über die gestrige Razzia auf der Iwanow .«
    »Kann ich verstehen. Der Auftrag dazu kam aus London. Ich habe es selbst erst heute früh erfahren. Dieser verdammte Sinders!«
    Plumm machte ein grimmiges Gesicht. »Sie haben doch nicht etwa dich auf dem Kieker?«
    »Aber nein. Das ist reine Routine. Special Branch, MI-6 und Sinders spannen ihre Flügel. Ein heimlichtuerisches Pack. Hat nichts mit dem SI zu tun.«
    »Ich soll dir ausrichten, daß er neben einer Telefonzelle warten wird.« Plumm gab ihm einen Zettel. »Das ist die Nummer. Er wird genau beim Start der nächsten drei Rennen dort warten – er sagt, es sei dringend. Was war eigentlich der Zweck dieser Razzia?«
    »Den KGB-Leuten an Bord Angst zu machen und Sevrin aufzuscheuchen. Druck auszuüben. Daß Suslew und der neue Kommissar für Sonntag ins Präsidium geladen wurden, hat denselben Zweck. Man will ihnen Angst machen.«
    »Bei Suslew ist ihnen das gelungen.« Ein kaustisches Lächeln flackerte über Plumms hübsches Gesicht. »Für

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