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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Entscheidung.«
    »Ja, und dein Wort und dein Gesicht!«
    »Casey, wenn sie könnten, würden uns diese Burschen hier zum Frühstück verspeisen. Glaubst du, Dunross würde uns nicht verkaufen, wenn er wählen müßte?«
    »Du meinst also, ein Deal ist nie ein Deal, ganz gleich, was passiert«, konterte sie nach einer kleinen Pause.
    »Willst du vier Millionen steuerfrei?«
    »Du kennst meine Antwort.«
    »Nimm an, du bist mit 49 Prozent bei der neuen Par-Con-Gornt-Gesellschaft dabei. Ohne Wenn und Aber. Soviel muß es wert sein.«
    »Mehr«, sagte sie. Die Richtung, die das Gespräch nahm, machte ihr Angst. Zum erstenmal in ihrem Leben war sie Bartletts nicht sicher.
    »Willst du diese 49 Prozent?«
    »Was muß ich dafür tun?«
    »Dich zu 100 Prozent hinter Gornt-Par-Con stellen.«
    »Bietest du mir das an?«
    Er schüttelte den Kopf. Sein Lächeln war immer noch das gleiche, seine Stimme immer noch die gleiche. »Nein. Noch nicht.«
    Ein Frösteln überlief sie. Ob sie seinen Vorschlag annehmen würde, wenn er ihn ihr ernstlich machte? »Ich freue mich, Linc. Ja, ich glaube, ich bin froh.«
    »Die Sache ist doch ganz einfach, Casey: Dunross und Gornt spielen das Gewinn-Spiel, aber ihre Interessen sind unterschiedlich. Allein diese Loge würde beiden mehr bedeuten als lächerliche zwei oder vier Millionen. Du und ich, wir sind hierhergekommen, um Profit aus der Sache zu ziehen und zu gewinnen.«
    Als ein paar Tropfen fielen, blickten sie zum Himmel auf, aber die Spritzer kamen vom auskragenden Vordach. Es war kein frischer Regen. »Ich gehe mich ein bißchen umhören«, fügte er hinzu. »Mal sehen, wie die Herrschaften reagieren. Wir treffen uns wieder in Dunross’ Loge.«
    Casey rief ihm nach: »Was machen wir im fünften Rennen?«
    »Wir warten auf die Quoten. Ich komme noch rechtzeitig vor dem Start zurück.«
    »Viel Spaß!« Sie folgte ihm mit den Augen und stützte sich dann auf die Balustrade, um sich vor ihm und allen zu verstecken. Es hatte ihr schon auf der Zunge gelegen, zu fragen: Wirst du die Kette ziehen und dein Wort brechen? Mein Gott, bevor wir nach Hongkong kamen – bevor Orlanda in unser Leben trat –, hätte ich Linc nie eine solche Frage zu stellen brauchen. Wieder überlief sie ein Frösteln. Wie war das mit meinen Tränen? Mit Tränen habe ich bisher noch nie gekämpft. Und was ist mit Murdagh? Sollte ich Linc jetzt von ihm erzählen, oder erst später? Erfahren muß er es – auf jeden Fall vor Montag neun Uhr dreißig.
    Platschend fiel der Regen auf den Rennplatz. »Hoffentlich wird’s nicht ärger«, meinte ein Besucher. Die Bahn war bereits aufgerissen, schlammig und sehr rutschig, die Straße vor dem Haupteingang mit Pfützen bedeckt, der Verkehr dicht.
    Roger Crosse, Sinders und Robert Armstrong stiegen aus dem Polizeiauto, durchquerten Schranken und Kontrollen und begaben sich zu den Aufzügen. Seit fünf Jahren war Crosse Mitglied, Armstrong seit einem. Dieses Jahr war Crosse auch Steward. Jedes Jahr wies der Polizeipräsident die Rennleitung darauf hin, daß die Polizei ihre eigene Loge haben sollte, die Stewards stimmten ihm begeistert zu – und nichts geschah.
    Im Erfrischungsraum für Mitglieder zündete sich Armstrong eine Zigarette an. Falten durchzogen sein Gesicht, seine Augen waren müde. Sie gingen an die Bar und bestellten Drinks. Sinders schaute sich um. »Wer ist denn das?«
    Armstrong folgte seinem Blick. »Ein Teil unseres Lokalkolorits, Mr. Sinders«, lautete die spöttische Antwort. »Sie heißt Venus Poon und ist unser bekanntestes TV-Starlet.«
    Venus Poon trug einen knöchellangen Nerzmantel und war von einer Gruppe bewundernder Chinesen umgeben. »Der Mann zu ihrer Linken«, fuhr Armstrong fort, »ist Charles Wang – Filmproduzent, Multimillionär, Kinos, Tanzhallen, Nightclubs, Bars, Mädchen und einige Banken in Thailand. Der kleine Alte, der wie ein Bambusrohr aussieht und auch so zäh ist, trägt den Spitznamen Vierfinger Wu; er ist einer unserer Schmuggler – Schmuggeln ist sein Lebensinhalt, und er versteht sein Geschäft.«
    »Und der nervöse Typ im grauen Anzug? An der Außenseite?«
    »Das ist Richard Kwang von der Ho-Pak Bank. Er ist oder war ihr … wie nennt man das? … ständiger Begleiter.«
    »Interessant. Und wer ist das? Das Mädchen dort mit dem Europäer?«
    »Wo? Ach ja. Das ist Orlanda Ramos. Sie ist Portugiesin, und das heißt hier meistens Eurasierin. Früher einmal war sie Quillan Gornts Geliebte. Jetzt, wie sie jetzt

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