Hongkong 02 - Noble House Hongkong
und fünf im zweiten, eins und sieben im fünften Rennen, standen da wie gelähmt, starrten auf den Totalisator und warteten auf die Bekanntgabe der Quoten.
»Noch eine Ankündigung, Tai-Pan?« Der Sprecher sah Dunross gespannt an.
»Ja«, antwortete Dunross. »Gegen fünf.« Havergill hatte ihn über das Zustandekommen der Fusion mit der Ho-Pak unterrichtet und ihn ersucht, sobald wie möglich in die Victoria-Loge zu kommen. Drei Stufen auf einmal nehmend und sehr zufrieden mit sich, eilte er die Treppe ins nächste Geschoß hinunter. Gornt weiß es, und ich weiß es, daß es eine Schiebung war und daß Alexei zum Abschuß freigegeben wurde – was auch der Hauptgrund dafür war, daß ich nicht geritten bin. Sie hätten es mit mir versucht, und ich hätte einen umgebracht. Aber nächsten Sonnabend … Ja, nächsten Sonnabend reite ich, und Bluey White wird es nicht wagen, und auch die anderen Jockeys nicht, nächsten Sonnabend wird alles korrekt ablaufen und, bei Gott, man wird ein Auge auf sie haben! – Dann sah er Murdagh im Gang stehen und auf ihn warten.
»Ah, Tai-Pan, kann ich Sie …«
»Selbstverständlich!« Dunross führte ihn durch die Küche in sein Privatzimmer.
»Das war ein großartiges Rennen. Ich habe ein hübsches Sümmchen gewonnen«, sagte der junge Mann.
»Gut.« Dann bemerkte Dunross den Schweiß auf der Stirn des Bankdirektors.
O Gott, dachte er. »Sind wir im Geschäft, Mr. Murdagh?«
»Bitte nennen Sie mich Dave! Also, sie haben gesagt, vielleicht. Sie haben für morgen vormittag eine Vorstandssitzung einberufen, neun Uhr New Yorker Zeit, das ist hier …«
»Heute abend zehn Uhr, sehr schön. Rufen Sie mich bitte unter dieser Nummer an, Mr. Murdagh!« Dunross schrieb sie ihm auf. »Bitte verlieren Sie sie nicht, und geben Sie sie nicht weiter!«
»Selbstverständlich nicht, Tai-Pan! Ich rufe Sie an, sobald … Bis wann kann ich Sie anrufen?«
»Unmittelbar, nachdem Sie das Gespräch mit Ihren Leuten beendet haben. Klingeln Sie so lange, bis Sie mich erreicht haben!« Er erhob sich. »Tut mir leid, aber ich habe jetzt noch eine Menge zu tun.«
»Verstehe ich, verstehe ich«, sagte Murdagh und fügte zögernd hinzu: »Hören Sie, Tai-Pan, ich habe eben von den zwei Millionen erfahren, Ihrer Anzahlung auf das General-Stores-Angebot. Zwei Millionen von uns bis Montag halb zehn ist etwas knapp.«
»Ich dachte mir, daß Sie … daß Ihre Leute es so sehen werden. Glücklicherweise, Mr. Murdagh, hatte ich nie die Absicht, Ihr Institut um diesen bescheidenen Betrag anzugehen. Keine Sorge, meine neue Auslandsfinanzierungsquelle gr…«
»Was?«
»Meine neue Auslandsfinanzierungsquelle greift sehr schnell zu, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet, Mr. Murdagh. Für diese Entscheidung haben sie genau acht Minuten gebraucht. Sie scheinen mehr Vertrauen zu haben als Ihre Direktoren.«
»Ach, Tai-Pan – bitte nennen Sie mich Dave! – es ist kein Mangel an Vertrauen, aber, na ja, die haben keine Ahnung von Asien. Ich mußte ihnen erst klarmachen, daß die Übernahme von General Stores Ihren Umsatz in drei Jahren verdoppeln wird.«
»In einem « , verbesserte ihn Dunross. »Sehr bedauerlich, daß Ihre Gruppe nicht an den gewaltigen Gewinnen aus diesem an sich zweitrangigen Teil unserer außerordentlichen Expansionspläne partizipieren wird. Trinken Sie doch einen Tee in unserer Loge! Tut mir leid, ich muß noch einen Anruf machen.« Er nahm Murdagh am Arm, führte ihn aus dem Zimmer und schloß die Tür hinter ihm.
Er setzte sich ans Telefon, wählte und wartete auf das Signal. » Weyyyyy? «
»Mr. Tip bitte! Hier spricht Dunross«, meldete er sich auf Kantonesisch.
Er hörte, wie der Hörer abgelegt wurde und die amah kreischte: »Telefon! Für Sie, Vater!«
»Wer ist es?«
»Ein fremder Teufel.«
Dunross lächelte.
»Hallo?«
»Dunross, Mr. Tip. Ich fürchtete schon, Ihr Gesundheitszustand könnte sich verschlechtert haben.«
»Ach, tut mir leid, daß ich nicht kommen konnte. Ja, ich hatte einige dringende Geschäfte. Sie verstehen? Übrigens, das mit Noble Star war wirklich ein schlechter Joss. Ich habe eben im Rundfunk gehört, Pilot Fish habe um eine Nasenlänge gewonnen, nach einem Protest. Worauf bezog sich der Protest?«
Dunross erklärte es ihm geduldig und beantwortete auch seine Fragen in bezug auf die Übernahme von General Stores. Er war sehr erfreut zu hören, daß Tiptop schon davon wußte. Wenn er es weiß, wissen es auch alle Zeitungen. Sehr gut,
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