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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Natürlich hat der Gauner versucht, mir mehr abzuschwatzen, aber dann hat er doch unterschrieben.«
    »Wunderbar! Sie haben ein phantastisches Geschäft gemacht.«
    Havergill nickte. »Ja, ja, das habe ich.«
    Richard Kwang drehte sich um. »Ach, Tai-Pan … hat Mr. Havergill Ihnen von der Fusion erzählt?«
    »Selbstverständlich. Meinen Glückwunsch!«
    Die Gesellschaft kam noch mehr in Stimmung, als der Gouverneur eintrat. Havergill und Dunross gingen ihm entgegen. »Ja, Mr. Havergill, Ian. Das war wirklich Pech, aber Sie haben ausgezeichnete Entscheidungen getroffen.«
    »Danke, Sir!«
    »Sie wollten eine offizielle Erklärung abgeben, Mr. Havergill?«
    »Ja, Sir.« Havergill hob seine Stimme. »Darf ich Sie um Ihre Aufmerksamkeit bitten?« Niemand achtete auf ihn, bis Dunross einen Löffel nahm und damit gegen eine Teekanne schlug. Allmählich trat Ruhe ein. »Eure Exzellenz, meine Damen und Herren, ich habe die Ehre, Ihnen im Namen der Direktoren der Victoria Bank of Hongkong and China mitzuteilen, daß sie und die große Ho-Pak Bank of Hongkong fusioniert haben …« Martin Haply ließ sein Glas fallen. »… daß die Victoria sich verpflichtet, alle Einleger der Ho-Pak zu hundert Prozent zu befriedigen und …«
    Der Rest ging in Beifallsrufen unter. Havergill wurde mit Fragen bestürmt. Entzückt von der Wirkung seiner Ankündigung, hob er die Hand. In der nun folgenden Stille ergriff Sir Geoffrey das Wort: »Im Namen der Regierung Ihrer Majestät muß ich sagen: Das ist eine wunderbare Nachricht, Mr. Havergill, gut für Hongkong, gut für die Bank, gut für Sie, Mr. Kwang, und für die Ho-Pak!«
    »O ja, Sir Geoffrey«, antwortete Richard Kwang mit geräuschvoller Jovialität, sicher, daß er seiner Erhebung in den Ritterstand um ein gutes Stück näher gekommen war. »Ich bin zu der Überzeugung gekommen – natürlich im Einverständnis mit meinen Direktoren –, daß es gut für die Victoria wäre, einen repräsentativen Stützpunkt in der chinesischen Gemeinde zu haben, und …«
    Havergill unterbrach ihn hastig. »Vielleicht sollte ich lieber die offizielle Bekanntgabe abschließen. Die Einzelheiten wollen wir uns für die Pressekonferenz Montag mittag aufheben. Über die Details der Fusion sind wir uns ja einig, nicht wahr, Mr. Kwang?«
    Richard Kwang setzte zu einer neuerlichen Tirade an, änderte aber rasch seine Absicht, als er Dunross’ und Havergills Gesichter sah. »Ah ja«, antwortete er, »ich bin entzückt, Geschäftspartner der Victoria zu sein.«
    Haply schaltete sich ein: »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Mr. Havergill?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Havergill liebenswürdig und wußte genau, was man ihn fragen würde. Dieser Bastard Haply muß weg, so oder so.
    »Darf ich Sie fragen, Mr. Havergill, wie Sie es bei leeren Kassen anstellen wollen, die Kunden der Ho-Pak und Ihre eigenen zu befriedigen?«
    »Gerüchte, Gerüchte, Mr. Haply«, entgegnete Havergill mit einer lockeren Handbewegung. »Sie wissen ja: Ein Schwarm von Moskitos kann lärmen wie rollender Donner. Die Wirtschaft Hongkongs war niemals stärker. Die Victoria garantiert für die Einlagen der Ho-Pak, garantiert für die Übernahme von General Stores durch Struan’s und garantiert auch, noch die nächsten hundertzwanzig Jahre im Geschäft zu sein.«
    »Aber Mr. Havergill, Sie haben meine Frage nicht …«
    »Keine Sorge. Mr. Haply! Lassen wir die Einzelheiten unserer … unserer Aktion mit der Ho-Pak für die Pressekonferenz am Montag!« Er wandte sich an den Gouverneur. »Wenn Sie mich entschuldigen wollen, Sir, ich habe noch einiges zu erledigen.« Beifall begleitete ihn, als er sich den Weg zur Tür bahnte.
    Einer begann zu singen: »For he’s a jolly good fellow …« Alle stimmten ein, und der Lärm drohte jedes Wort zu ersticken. Richard Kwang gegenüber zitierte Dunross ein altes kantonesisches Sprichwort: »›Wenn es genug ist, mach Schluß!‹ Heya ?«
    »Ja, Tai-Pan, Sie haben recht!« Der Bankier lächelte ein gequältes Lächeln. Er verstand die Drohung. Doch dann beglückwünschte er sich zu seiner Fortune; wie Venus Poon vor ihm katzbuckeln würde, jetzt, da er ein einflußreicher Direktor der Victoria war! Sein Lächeln wurde breiter. »›Hinter den roten Türen wird viel Fleisch und Wein verschwendet‹. Meine Sachkenntnis wird unserer Bank von großem Nutzen sein, heya ?« Er nickte bedeutsam und stelzte davon.
    »Mein Gott, war das ein Tag«, murmelte Johnjohn.
    »Ja, ja,

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