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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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selbstverständlich. Er sah zu, wie Dunross alle nötigen Handgriffe zum Abschalten der Systeme vornehmen wollte. »Lassen Sie mich das doch machen, Tai-Pan«, sagte er. »Die Herren scheinen schon ungeduldig zu sein.«
    »Danke.«
    Dunross öffnete die Tür, stieg aus dem Hubschrauber aus, dessen Rotor sich noch drehte, und ging gebückt auf die Männer zu, die in Regenmänteln herumstanden.
    Der Morast quatschte unter seinen Füßen. »Guten Morgen!«
    »Sieht scheußlich aus, Tai-Pan«, sagte George Ttschung, Shiteh Ttschungs ältester Sohn. »Ich wollte meine Karre ausprobieren und blieb gleich in der ersten Kurve stecken.« Er deutete auf die Strecke. Der Jaguar saß fest. »Ich muß wohl eine Zugmaschine kommen lassen.«
    »Wir verschwenden nur unsere Zeit«, brummte Don Nikklin ärgerlich. Er war ein aggressiver kleiner Mann Ende Zwanzig. »Wir hätten das Rennen schon gestern absagen sollen.«
    Das ist richtig, dachte Dunross zufrieden, aber dann hätte ich keinen Anlaß gehabt, zu fliegen. »Wir waren uns doch alle einig, es heute zu versuchen. Wir wußten, daß es ein Risiko war«, sagte Dunross liebenswürdig. »Sie waren ja auch dabei. Ihr Vater ebenfalls, nicht wahr?«
    McBride schaltete sich ein. »Ich schlage vor, daß wir das Rennen verschieben.«
    »Einverstanden.« Nikklin ging zu seinem brandneuen, auffrisierten Porsche hinüber.
    »Freundlicher Mensch«, bemerkte einer der Umstehenden.
    »Schade, daß er so ein Scheißer ist«, sagte ein anderer. »Er ist wirklich ein ausgezeichneter Fahrer.«
    »Auf nach Macao, he, Tai-Pan?« George Ttschung wandte sich lachend an Dunross.
    Seine Stimme verriet eine englische Privatschule.
    »Ja«, erwiderte Dunross, der sich schon auf den November freute, auf die Chance, Nikklin wieder zu schlagen. Er hatte ihn in sechs Rennen dreimal besiegt, aber nie den Grand Prix gewonnen. Seine Rennwagen waren nie stark genug gewesen, um den Anforderungen standzuhalten. »Bei Gott, diesmal gewinne ich.«
    »O nein, dies ist mein Glücksjahr! Ich habe einen Lotus 22, mein alter Herr hat ihn mir gekauft. In allen sechzig Runden werden Sie immer nur meine Schlußlichter zu sehen bekommen.«
    »Denk mal an! Mein neuer Jag …« Dunross brach ab. Im Morast rutschend und schleudernd kam ein Polizeiauto herangerast und steuerte auf ihn zu. Sinders? fragte er sich, und sein Magen krampfte sich zusammen. Er hatte gesagt: Mittags im Polizeipräsidium. Unwillkürlich befühlte er seine zugeknöpfte Hosentasche, um sich zu vergewissern, daß der Umschlag noch da war.
    Als er gestern nacht in P. B. Whites Arbeitszimmer zurückgekommen war, hatte er die elf Ausschnitte hervorgeholt und sie noch einmal bei gutem Licht untersucht, aber der chiffrierte Text ergab keinen Sinn. Gut so, hatte er gedacht, war dann zum Kopiergerät gegangen und hatte von jedem Ausschnitt zwei Kopien gemacht. Er schob jeden Kopien-Satz in einen separaten Umschlag und verschloß sie. Auf einen schrieb er: »P. B. White – bitte ungeöffnet dem Tai-Pan von Struan’s übergeben.«
    Diesen steckte er in ein Buch, das er aufs Geratewohl aus dem Regal nahm und wieder zurückstellte. AMGs Anweisungen folgend, versah er den zweiten Umschlag mit einem G für Gresserhoff und steckte ihn in die Tasche. Das Original schließlich kam ebenfalls in einen Umschlag und dieser in seine Tasche. Wenige Minuten später waren er und Gavallan mit Casey und Riko Gresserhoff aufgebrochen, aber er beschloß, Mrs. Gresserhoff ihren Satz erst dann zu geben, wenn die Originale in Sinders’ Besitz waren.
    Das Polizeiauto blieb stehen. Chief Inspector Donald C. C. Smyth stieg aus. Weder Sinders noch Crosse waren mit ihm gekommen.
    »Guten Morgen«, sagte Smyth höflich und hob sein Offiziersstöckchen an die Mütze. Den anderen Arm trug er noch in der Schlinge. »Verzeihen Sie, Mr. Dunross, haben Sie den Helikopter gemietet?«
    »Ja, Chief Inspector«, antwortete Dunross. »Was ist los?«
    »Ich führe da unten an der Straße eine Untersuchung durch und sah Sie kommen. Ob wir uns wohl MacIver und seinen Vogel für eine Stunde ausborgen könnten? Aber wenn Sie gleich zurückfliegen, könnten wir ihn vielleicht anschließend einsetzen.«
    »Selbstverständlich. Ich fliege gleich wieder los. Das Rennen ist abgesagt.«
    Smyth warf einen Blick auf den Kurs. »Eine weise Entscheidung, Sir. Ist es Ihnen recht, wenn ich gleich mit MacIver spreche?«
    »Selbstverständlich. Es ist doch nichts Ernstes, hoffe ich?«
    »Nein, nein, überhaupt nicht.

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