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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Hunger die Massen dazu bringen, gegen ihre Regierung aufzustehen. Was können wir also tun? Sie alle – alle – in Ketten legen, bis wir Amerika und Kanada erobert und ihre Weizenfelder in unseren Besitz gebracht haben. Dann werden wir mit unserem System ihre Ernten verdoppeln.
    Mach dir doch nichts vor, dachte er gequält. Unsere Landwirtschaft liegt im argen.
    Sie hat nie funktioniert. Eines Tages wird sie funktionieren. Vorderhand können wir uns nicht ernähren. Man sollte diese Hurensöhne von Bauern …
    »Hör auf«, murmelte Suslew, »du bist nicht verantwortlich, es ist nicht dein Problem! Kümmere dich um deine Angelegenheiten, glaube an die Partei und an den Marxismus-Leninismus!«
    Die Eier waren fertig, und er machte sich Toast. Der Regen spritzte durch die offenen Fenster. Vor einer Stunde hatte sich der Sturm gelegt, aber immer noch hingen schwarze Wolken am Himmel. Noch mehr Regen, dachte er. In dieser Jauchegrube von Stadt gibt es nur entweder eine verdammte Dürre oder eine verfluchte Überschwemmung.
    Ein Mann, der auf Ordnung hielt, legte er sich ein Gedeck auf. Alles läuft bestens, machte er sich Mut. Dunross kommt zur Party, Koronski liefert mir die Mittel, Plumm die Zielperson, Roger den Schutz, und ich brauche nichts anderes zu tun, als eine Stunde oder so auf dem Polizeipräsidium zu verbringen und dann in aller Ruhe mit meinem Schiff auszulaufen. Dann kann mich Hongkong am Arsch lecken … Seine Nackenhaare stellten sich auf, als er das Heulen einer näherkommenden Polizeisirene hörte. Wie versteinert stand er da. Aber die Sirene heulte vorüber. Gelassen setzte er sich zu Tisch und begann zu essen. Dann schrillte das Geheimtelefon.

2
    7.30 Uhr:
    Der kleine Bell-Hubschrauber schwebte unter der Wolkendecke über der Stadt ein und stieg weiter auf, um an der Peak Tram und den vielen Hochhäusern, mit denen das steile Gelände übersät war, vorbeizukommen.
    Vorsichtig stieg der Pilot weitere hundert Fuß, verlangsamte seine Geschwindigkeit und fand den umnebelten Landeplatz des Großen Hauses neben einem mächtigen Jakarandabaum. Sofort ging er nieder. Dunross wartete schon. Er duckte sich, um dem wirbelnden Rotor auszuweichen, stieg von links in die Kanzel, schloß den Sicherheitsgurt und setzte die Kopfhörer auf. »Guten Morgen, Duncan«, sagte er in das Mikrophon. »Dachte nicht, daß Sie es noch schaffen würden.«
    »Ich auch nicht«, gab der Angesprochene zurück, »ich bezweifle, daß wir in der Lage sein werden zurückzukommen. Die Wolkendecke senkt sich zu rasch. Sie haben das Steuer.«
    »Na dann los!«
    Mit der linken Hand betätigte Dunross sanft den Gashebel, erhöhte so die Drehzahl und zog den linken Knüppel vorwärts, wodurch er den Hubschrauber nach rechts, links, vor und zurück bewegte, um ihn durch den Bodeneffekt vorsichtig in die Höhe zu bringen. Mit der linken Hand kontrollierte er Geschwindigkeit, Steig- und Sinkflug, mit der Rechten die Richtung. Seine Füße auf den Seitenruderpedalen hielten den Hubschrauber im Gleichgewicht. Dunross liebte es, Hubschrauber zu fliegen: Die Maschine verlangte so viel Konzentration und so hohes Können, daß er seine Probleme beim Fliegen vergaß. Aber er flog selten allein. Der Himmel war für Profis da oder Leute, die täglich flogen, darum hatte er stets einen Fluglehrer dabei, aber auch die Gegenwart eines anderen Mannes beeinträchtigte sein Vergnügen in keiner Weise.
    Mit den Händen fühlte er, wie der Bodeneffekt sich aufbaute und wie sich der Hubschrauber vom Boden abhob. Er überprüfte die Instrumente, suchte instinktiv nach möglichen Gefahren und stimmte sein Gehör auf die Musik des Motors ein. Da alle Instrumente normale Werte anzeigten, erhöhte er die Drehzahl. Während er den linken Hebel hochzog, schob er, mit den Füßen ausgleichend, vorsichtig den Knüppel vor und unternahm einen sanften Schwenk nach links; dabei gewann er an Höhe und Geschwindigkeit, um von den Bergen wegzukommen.
    Sobald er geradeaus flog, drückte er auf den Sendeknopf des Knüppels und meldete sich bei der Flugsicherung von Kai Tak. Dabei übersah er die zu geringe Drehzahl.
    »Achten Sie auf die Drehzahl«, sagte MacIver über Bordtelefon.
    »Ja. Tut mir leid.« Dunross korrigierte eine Spur zu hastig und ärgerte sich. Dann kreuzte der Hubschrauber, sauber getrimmt, zehntausend Fuß über dem Meeresspiegel, überquerte den Hafen und nahm auf Kowloon, die New Territories und das Gebiet Kurs, wo das Bergrennen stattfinden

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