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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Kapitalmehrheit von All Asia um 15 überlassen.«
    »All Asia Air ist unverkäuflich«, gab Gornt wütend zurück, wohl wissend, daß ein Kurs von 30 sein Ende bedeuten würde.
    »Das Angebot bleibt bis morgen bei Börsenbeginn aufrecht.«
    »Zum Teufel mit Ihrem Angebot und mit Ihren 30!« Gornt wirbelte herum. »Kaufen Sie Struan’s, Mr. Stern! Jetzt gleich, morgen früh oder mittag! Sie sind mir verantwortlich!«
    »Zu welchem Kurs, Mr. Gornt?«
    »Fragen Sie nicht so viel! Kaufen Sie!« Mit steinernem Gesicht wandte er sich Casey zu. »Danke«, sagte er, stapfte aus dem Raum und knallte die Tür hinter sich zu. Sie blieb allein an der Balkontür zurück. Geschockt von der Turbulenz der Szene, die sich hier abgespielt hatte, achtete sie kaum darauf, daß Plumm davoneilte und Roger Crosse ihm folgte. Sie beobachtete nur Dunross und Riko, die jetzt neben ihm stand.
    In dem kleinen, nach hinten gelegenen Schlafzimmer langte Plumm in eine Lade seines Schreibtisches. Die Tür ging auf, er schwenkte herum, und sein Gesicht verzerrte sich, als er sah, daß es Roger Crosse war. »Du verdammter Kerl! Du hast ihm absichtlich …«
    Mit katzengleicher Schnelligkeit durchquerte Crosse den Raum und schlug Plumm mit der offenen Hand ins Gesicht, bevor dieser noch wußte, wie ihm geschah.
    Plumm taumelte rückwärts auf das Bett zu und fiel darauf. »Was zum Teuf …«
    »Halt den Mund und hör mir zu«, zischte Crosse. »Suslew läßt dich hochgehen!«
    Plumm starrte ihn mit offenem Mund an. Die Spur des Schlages färbte sich rot. Sofort legte sich sein Zorn. »Was?«
    »Suslew wird dich bei Sinders verpfeifen – dich, und das heißt uns alle!« Crosse kniff die Augen zusammen. »Hast du dich beruhigt? Und sprich leise!«
    »Was? Ja … ja … ich … ja …«
    »Tut mir leid, Jason, aber ich hatte keine andere Wahl.«
    »Ja, ja, schon recht. Was ist denn passiert, Roger?«
    Plumm rollte vom Bett und rieb sich das Gesicht. Blut tropfte ihm aus einem Mundwinkel, aber er hatte sich wieder völlig in der Gewalt.
    »Wir müssen uns einen Plan zurechtlegen«, sagte Crosse grimmig und rekapitulierte sein Gespräch mit Suslew. »Ich glaube, daß ich ihn überzeugt habe, aber der Kerl ist schlüpfrig wie ein Aal und zu allem fähig. Wenn Suslew Sinders nicht sagt, wer Arthur ist, läßt der ihn hochgehen, da bin ich ganz sicher – und wenn Sinders das tut, kommt Suslew nicht mehr nach Hongkong zurück. Die schnappen ihn und machen ihn fertig. Dann sind wir …«
    »Aber was ist mit Dunross?« fragte Plumm ratlos. »Dunross hätte ihm doch aus der Patsche helfen können! Jetzt muß Gregor singen. Warum hast du mich gestoppt?«
    »Ich mußte es tun. Ich hatte keine Zeit, dir alles zu erklären. Nach dem Gespräch mit Suslew meldete ich mich im Polizeipräsidium und erfuhr dort, daß diese Bastarde mit chinesischem Geld den Kopf aus der Schlinge gezogen haben. Schon vorher hörte ich, daß Dunross sich den Kredit verschafft hat«, log Crosse. »Damit ist der Run vorüber, die Börse wird haussieren – mit Dunross oder ohne ihn … Aber das ist noch nicht das Schlimmste, Jason. Einer meiner Leute in der Special Branch hat mir versichert, daß Sinders die Kontrollen auf Kai Tak und auf dem Pier, wo die Iwanow liegt, verdreifacht hat. Sie machen jede Kiste auf, sie untersuchen jeden Kuli, der an Bord geht. Wenn sie Dunross gefunden hätten – und sie hätten ihn gefunden –, säßen wir in der Falle.«
    Plumm war immer nervöser geworden. Er fing an zu zittern und platzte heraus:
    »Was … was wäre, wenn wir Suslew an Sinders verpfeifen?«
    »Schrei nicht! Kannst du nicht mehr klar denken? Gregor kennt uns doch alle! Sinders würde ihn einer Schlaf-Wach-Behandlung unterziehen und ins rote Zimmer verfrachten, und er würde alles verraten! Damit wären wir und Sevrin erledigt!«
    Plumm trocknete sich das Gesicht ab. »Also, was sollen wir tun?«
    »Lassen wir Gregor an Bord gehen und auslaufen und hoffen wir zu Gott, daß es ihm gelingt, seine Vorgesetzten zu überzeugen! Selbst wenn er Sinders deinen Namen nennt, sind wir, glaube ich, so tief eingegraben, daß wir uns herausboxen können. Du bist Brite, kein Ausländer. Keine Sorge, es passiert nichts, ohne daß ich es sofort erfahre. Und wenn etwas passiert – für Plan Drei wird immer Zeit genug bleiben.«
    Plan Drei war ein raffiniert ausgeklügelter Fluchtplan, den Plumm für einen solchen Fall ersonnen hatte – mit falschen Pässen, gültigen Flugtickets,

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