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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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vermutlich ein KGB-Offizier, der als harmloser Besucher aus dem Ostblock auftritt – oder vielleicht auch als Seemann auf einem sowjetischen Frachter, der in Hongkong anlegt, um eine Reparatur vornehmen zu lassen. Wir wissen jetzt, daß ‚Unser Freund‘ dem Feind unter anderem die folgenden Informationen geliefert hat: alle geheimen Funkkanäle, alle geheimen Telefonnummern des Gouverneurs, des Polizeichefs und der höchsten Regierungsstellen, einschließlich sehr privater Dossiers über die Mehrzahl dieser Persönlichkeiten; die geheimen Einsatzpläne der Polizei gegen einen von den Kommunisten angezettelten Aufruhr oder eine Wiederholung der Krawalle von Kowloon; Kopien aller privaten Dossiers aller Polizeioffiziere im Rang eines Inspektors und darüber; die Namen der sechs wichtigsten unter der Führung von General Jen Tang-wa (Beilage A) in Hongkong operierenden Geheimagenten der Kuomintang; eine detaillierte Liste der in Kwantung unter der Leitung des Senior-Agenten Wu Fong Fong (Beilage B) tätigen Agenten des Hongkonger Nachrichtendienstes.«
    »Jesus!« stieß Armstrong hervor. »Dann müssen wir den alten Fong Fong und seine Burschen aber raschest herausholen! Ist auch Wu Tat-sing auf der Liste?«
    Kwok suchte in der Beilage. »Ja. Und hör mal, wie es weitergeht: ›Der Ausschuß kommt zu dem Schluß, daß die innere Sicherheit Hongkongs so lange gefährdet sein wird, bis der Verräter entlarvt ist. Warum diese Informationen nicht an die Polizei weitergegeben wurden, entzieht sich unserer Kenntnis, aber wir nehmen an, daß der Grund hierfür in der gegenwärtigen politischen Infiltration der gesamten Verwaltung des Vereinigten Königreichs durch sowjetische Agenten beziehungsweise Sympathisanten zu finden ist. Wir empfehlen, diesen Bericht – oder Teile desselben – auf Umwegen dem Gouverneur oder dem Polizeipräsidenten, wenn Sie sie für vertrauenswürdig halten, unverzüglich zur Kenntnis zu bringen.‹« Erschüttert blickte Brian Kwok auf. »Wenn das wahr ist, stecken wir bis zum Hals im Dreck!«
    Armstrong fluchte leise. »Wer? Wer könnte dieser Agent sein? Er muß ganz hoch oben sitzen. Aber wer?«
    Nach längerem Schweigen antwortete Kwok: »Der einzige … der einzige, der das alles wissen könnte, ist Crosse selbst.«
    »Was soll denn der Quatsch?«
    »Denk doch einmal nach, Robert! Er kannte Philby. Hat er nicht auch in Cambridge studiert? Beide haben den gleichen Background, gehören der gleichen Altersklasse an, waren während des Krieges im Nachrichtendienst – wie Burgess und MacLean. Wenn Philby all die Jahre unentdeckt bleiben konnte, warum nicht auch Crosse?«
    »Unmöglich!«
    »Wer denn sonst? War er nicht zeit seines Lebens in der MI-6? War er nicht schon zu Beginn der fünfziger Jahre auf Besuch hier, und wurde er nicht vor fünf Jahren zurückgerufen, um getrennt vom SB unseren SI aufzubauen, den er seitdem leitet?«
    Es folgte ein langes Schweigen. Armstrong fixierte seinen Freund. Er kannte ihn zu gut, um nicht zu wissen, wann es ihm ernst war. »Was weißt du?« fragte er.
    »Nehmen wir an, Crosse wäre homosexuell.«
    »Du hast sie nicht alle«, explodierte Armstrong. »Er ist verheiratet … und … und er mag ein gemeiner Hurensohn sein, aber es gab nie auch nur den leisesten Verdacht in dieser Richtung. Niemals.«
    »Ja, aber er hat keine Kinder, seine Frau hält sich fast ständig in England auf, und wenn sie hier ist, haben sie getrennte Schlafzimmer.«
    »Das beweist nichts. Viele Menschen haben getrennte Schlafzimmer. Mit Crosse liegst zu falsch.«
    »Nehmen wir an, ich könnte es dir beweisen.«
    »Wie?«
    »Wo verbringt er denn immer einen Teil seines Urlaubs? In den Cameron Highlands in Malaysia. Nehmen wir an, er hätte dort einen Freund, einen jungen Malaysier, einen bekannten Homo.«
    »Ich müßte Fotografien sehen, und wir wissen beide, wie leicht sich Fotografien türken lassen«, versetzte Armstrong schroff. »Ich müßte Bandaufnahmen hören, und wir wissen beide, wie leicht Bänder zurechtgeschnitten werden können. Und was den Jungen angeht – das beweist gar nichts. Falsche Zeugen und falsche Zeugenaussagen zu produzieren – das sind uralte Tricks. Und außerdem: Nicht alle Homos sind Verräter.«
    »Gewiß nicht. Aber Homos bieten sich Erpressern als Opfer geradezu an. Und wenn er einer ist, wäre er doch verdächtig.«
    Armstrong sah sich argwöhnisch um. »Hier möchte ich nicht darüber reden. Er könnte Mikros eingebaut haben.«
    »Und

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