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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ich fragen, warum Sie mir und der geplanten Arbeitsgruppe gegenüber so nobel sind.«
    »Sün-tse sagt: ›Was einen weisen Herrscher oder einen guten General befähigt zuzuschlagen, zu siegen oder Leistungen zu vollbringen, die über die Kräfte normaler Menschen hinausgehen, ist das Wissen um die zukünftige Entwicklung der Dinge. Dieses Wissen erhält man nur durch Kundschafter. Für den Staat ist nichts wichtiger als die Qualität seiner Spione. Es ist zehntausendmal billiger, die besten Spione überreichlich zu bezahlen, als selbst eine kleine Armee knausrig.‹«
    Alan Medford Grant strahlte. »Ganz richtig! Meine achttausendfünfhundert Pfund im Jahr sind wahrhaftig eine überreichliche Bezahlung, Mr. Dunross.«
    »Könnte ich das Geld besser anlegen, was meinen Sie?«
    »Nein – wenn ich die in mich gesetzten Erwartungen erfülle und die Leute, die ich aussuche, die besten sind, die man haben kann. Dennoch: Etwa dreißigtausend Pfund jährlich in Gehältern, ein Fonds von bis zu 100.000 Pfund zu meiner Verfügung – für Informanten und Informationen … nun, ich hoffe, Sie werden mit Ihrer Anlage zufrieden sein. Welche Art von Informationen genau wünschen Sie?«
    »Alles und jedes, was Struan’s helfen könnte vorauszuplanen, wobei das Hauptgewicht auf dem pazifischen Raum, die Betonung auf den Meinungen und Ansichten der Russen, Amerikaner und Japaner liegen sollte. Über die Denkweise der Chinesen wissen wir vermutlich mehr als Sie. Praktisch könnte alles für uns von Wert sein, denn ich möchte Struan’s aus dem China-Handel herauslösen – die Gesellschaft internationalisieren und sie auf neue Produktbereiche umstellen.«
    »Sehr gut. Ich würde erstens unsere Berichte nur ungern der Post anvertrauen …«
    »Ich werde für einen Kurier sorgen.«
    »Danke. Zweitens: Ich muß freie Hand bei der Auswahl, der Bestellung und der Kündigung der einzelnen Mitarbeiter haben, und das Geld so ausgeben können, wie ich es für richtig halte – einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    »Fünf Mitarbeiter werden genügen.«
    »Wieviel wollen Sie ihnen zahlen?«
    »Fünftausend Pfund pro Kopf im Jahr als nicht exklusive Honorarpauschale, das wäre eine ausgezeichnete Vergütung. Dafür bekomme ich erstklassige Leute. Ja, und noch etwas: Da sich die meisten unserer Kontaktpersonen im Ausland aufhalten, viele in der Schweiz, könnten Sie es wohl einrichten, die Gelder dort bereitzustellen?«
    »Nehmen wir an, ich überweise den Betrag, auf den wir uns geeinigt haben, vierteljährlich auf ein Schweizer Nummernkonto. Sie können nach Bedarf abheben – es genügt Ihre oder meine Unterschrift. Wenn Sie einen Code benützen wollen, habe ich nichts dagegen.«
    »Ausgezeichnet. Aber ich werde Ihnen keine Namen nennen können – es ist mir unmöglich, Ihnen darüber Rechnung zu legen, wem ich Geld gebe.«
    Nach einer kleinen Pause hatte Dunross zugestimmt.
    »Danke. Wir verstehen einander, denke ich. Können Sie mir an Hand eines Beispiels erklären, was Sie haben wollen?«
    »Zum Beispiel möchte ich keine Überraschung erleben, wie sie meinem Vorgänger durch die Suez-Geschichte bereitet wurde.«
    »Oh! Sie meinen das Fiasko von 1956, als Nasser den Kanal verstaatlichte und Eisenhower uns wieder in den Rücken fiel und den gemeinsamen Angriff der Engländer, Franzosen und Israeli gegen Ägypten zum Scheitern brachte?«
    »Ja, das hat uns ein Vermögen gekostet. Hätte der damalige Tai-Pan von einer möglichen Schließung des Suezkanals gewußt, wir hätten Laderaum suchen, unsere Transportkapazität erhöhen und ein Vermögen verdienen können. Jedenfalls hätten wir Verluste vermieden, wenn wir darüber informiert gewesen wären, daß Eisenhower wieder mit Sowjetrußland gegen uns Stellung beziehen würde.«
    Der kleine Mann hatte traurig genickt. »Wissen Sie, daß er, als der Sieg schon zum Greifen nahe war, uns damit drohte, augenblicklich alle Vermögenswerte der Engländer, Franzosen und Israeli zu blockieren, wenn wir uns nicht sofort aus Ägypten zurückzögen? Nach meiner Meinung sind alle unsere heutigen Probleme im Nahen Osten das Resultat dieser Entscheidung der Vereinigten Staaten. Unbeabsichtigt billigten die USA damals zum ersten Mal internationale Freibeuterei und schufen ein Modell für zukünftiges Piratentum. Verstaatlichung! So ein Mist. Diebstahl wäre ein passenderes Wort – oder Piraterie. Ja, Eisenhower war schlecht beraten.«
    Der kleine Mann faltete die Hände. »Ich fürchte, daß

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