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Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Titel: Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélie Engel
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Oberkörper hinab rann, sich um ein paar beachtliche Bauchmuskeln schlängelte und schließlich im Bund seiner ehemals weißen Reithose versickerte.
    "Honigkäfer...soso", wiederholte Victor spöttisch, zog sich das tote Tier von den Schultern und ließ es knapp vor Jeannes Füßen auf den Boden fallen. Dann warf er ihr einen abschätzenden Blick zu. "Wie putzig."
    "Es war Balthasars Idee", plauderte Lucien. "Ich vermute, wegen ihrer honigblonden Haare..."
    Victor schaute zu Balthasar und es sah aus, als müsse er sich ein Lachen verkneifen. Balthasar hingegen würdigte ihn keines Blickes.
    Victor warf einen zweiten Blick auf Jeanne, wobei er die Arme kritisch vor der Brust verschränkte. Das Blut auf seinem Oberkörper verschmierte noch mehr, doch es schien ihn nicht zu stören. "Sie ist ziemlich klein."
    Jeanne beäugte ihn erneut unter gesenkten Lidern. Er schien Balthasar und Lucien weniger zu ähneln. Sein Körperbau war insgesamt kompakter und die Muskeln an seinen Schultern und Armen traten um einiges deutlicher hervor, als bei seinen Brüdern.
    "Das ist jetzt nicht dein Ernst, Victor", sagte Balthasar. Es klang fast ein wenig gelangweilt.
    Victor rollte den Kopf und ließ dabei die Knochen seiner Wirbelsäule martialisch knacken.
    "Abendessen", sagt er schließlich, stupste das tote Reh mit dem Stiefel an und ging dann an ihnen vorbei. "Ich werde Hades absatteln."
    Hades! Es ist also sein Pferd, das in der dritten Box steht und Balthasar gehört Zeus.
    Lucien legte Jeanne liebenswürdig einen Arm um die Schultern. "Ich finde dich nicht zu klein", flüsterte er in ihr Ohr und hauchte dann einen Kuss darauf.
    "Sie soll sich um das Vieh kümmern", sagte Balthasar.
    Lucien schaute argwöhnisch auf das tote Reh, dann zu Jeanne und dann wieder auf das Reh. "Wie soll sie das denn schaffen? Ich vermute, sie wiegen beide etwa gleich viel."
    "Das ist mir doch egal."
    "Ich helfe ihr", meinte Lucien und griff nach den Hinterbeinen des Rehs.
    "Luc..." Balthasars Stimme wurde noch tiefer als sonst schon. "Hör auf, dich in meine Anweisungen einzumischen. Sie ist nicht aus Zucker.... auch wenn es fast den Eindruck erweckt, so oft wie du an ihr knabberst."
    Der letzte Satz zauberte ein breites Lächeln auf Luciens Gesicht. "Oh, ich kenne da einen meiner Brüder, der genauso gerne knabbert."
    Balthasars Blick verfinsterte sich noch mehr.
    "Und ich bin schon sehr gespannt, wie Victor sie finden wird", setzte Lucien noch völlig schmerzfrei einen obenauf.
    An Balthasars Stirn begann eine Ader zu pochen.
    "Das Reh, Honigkäfer", sagte er mit Grabesstimme. "Und du, Lucien, kommst mit mir."
    Jeanne blieb nichts anderes übrig, als das tote Tier an den Hinterbeinen zu fassen und es hinter sich her zu ziehen. Es war nicht unbedingt leicht, aber so schwer, wie Lucien es vermutet hatte, war es dann doch nicht. Blut floss aus zwei großen Stichwunden und Jeanne hinterließ eine rote Spur auf dem Boden.
    Sie sah Balthasar nach, wie er vor ihr ins Haus ging und dabei Lucien in ein so intensives Gespräch verwickelte , dass dieser sich nicht mehr nach ihrem Verbleib umsehen konnte. Jeanne nahm den Dienstboteneingang zur Küche und nachdem sie das Reh dort abgeladen hatte, wusste sie nicht, was sie weiter damit anstellen sollte. Also ließ sie es einfach dort liegen. Auf dem Weg nach oben kam ihr Victor entgegen. Er versperrte ihr den Weg und innerlich fluchte sie leise.
    "Das neue Spielzeug...", sagte er und wieder mal klang sein Tonfall mehr als spöttisch. Er war immer noch blutverschmiert, nur dass die Spuren auf seinem Oberkörper nun dunkelrot, ja fast bräunlich waren. Jeanne spürte seine starke körperliche Präsenz und machte automatisch einen Schritt von ihm weg. Victor lächelte raubtierhaft, kam wieder näher und drängte sie vor die Wand.
    "Ich bleibe dabei, du bist zu klein." Er stand nun direkt vor ihr, ihr Rücken stieß gegen die kalte Mauer und sie wollte sich nicht eingestehen, dass sie sich in einer ziemlich misslichen Lage befand. Sie roch das Tierblut, die herb männliche Note seiner Haut und das Leder seiner Stiefel. Victors Hände schossen vor, schneller als sie es bei ihm erwartet hatte und umgriffen ihre Brüste. "Aber die Größe der beiden hier gefällt mir."
    Jeanne keuchte erschrocken und reagierte instinktiv, indem sie ihn mit beiden Fäusten empört vor die Brust stieß. Sie spürte das klebrige Blut und die Hitze seiner nackten Haut.
    "Wie niedlich..." Victor hatte nicht mal geschwankt und die Ironie in

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