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Honigsüßer Tod

Honigsüßer Tod

Titel: Honigsüßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander; Ummenhofer Rieckhoff
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Gedanken nachhängen,
doch dann kam eine Meldung mit der Ortsmarke »Freiburg«: »Das große
Bienensterben im vergangenen Jahr im Schwarzwald ist nicht primär, wie
ursprünglich angenommen, auf den Befall von Varroamilben zurückzuführen.«
    Hummel schaute von seinem Frühstücksei auf.
    »Wie das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium am Morgen
mitteilte, sind die Bienen vor allem aufgrund mangelhaft gebeizten Saatgutes
verendet. Dieses soll mit einem Nervengift behandelt worden sein. Dem
Bienensterben sind nach Schätzungen von Experten mehrere zehntausend Völker zum
Opfer gefallen.« Es werde jetzt geprüft, inwieweit die Saatguthersteller
gerichtlich belangt werden könnten. Die am Vortag beschlossene Sonderzahlung
für die Not leidenden Imker sei aufgrund der neuen Erkenntnisse zunächst einmal
ausgesetzt.
    Hummel sagte eine Weile gar nichts, während das Radio meldete, dass
auch heute wieder hochsommerliche Temperaturen von 28
bis zu 34 Grad am Oberrhein erwartet würden.
    »Erinnere dich mal an die Offenbarung gestern Abend«, meinte er dann
nachdenklich zu seinem Freund, während sich Brändle noch einen Kaffee eingoss.
    »Da war doch auch vom Bienensterben die Rede.« Hummel kratzte
sorgfältig den letzten Rest des Frühstückseis aus.
    »Ja und?«, fragte Riesle. Er hatte weniger und in schieferer Haltung
geschlafen, was sich offenbar auf seine geistige Form auswirkte.
    »Lucidus hat doch davon gesprochen, dass bekanntlich diese
Varroamilbe für die Verendung der Bienen verantwortlich gewesen sei. Und dass
sich alles Negative in dieser Milbe konzentriere. Von einem Nervengift war
keine Rede!«
    »Stimmt. Da hat er sich wohl geirrt.«
    Der Bauer saß über seinen Kaffee gebeugt, tunkte das Brot hinein.
»Des wundert mich nit, dass sich dieser unechte Heilige g’irrt hät.«
    »Er hat aber doch so einiges vorausgesagt: unter anderem seinen eigenen
Tod. Und dann irrt er sich bei so einer profanen Geschichte …«
    »Na ja, bis gestern sah es ja noch so aus, als wären die Bienen
tatsächlich von den Milben dahingerafft worden«, sagte Riesle, dessen Gedanken
immer noch etwas träge waren.
    »Genau!«, trumpfte Hummel auf. »Aber das ist doch komisch! Er wusste
nichts von diesem Nervengift. Dabei hätte er nur einen weiteren Tag in die
Zukunft schauen müssen. Das schränkt doch auch seine Glaubwürdigkeit für den
Rest ein. So sehr, wie er diese Milben in den Mittelpunkt gestellt hat.«
    »Hängst du das Ganze nicht zu hoch? Und was bedeutet das denn deiner
Meinung nach?«, fragte Riesle nach.
    »Dass er zunächst mal nur bis zu einem gewissen Punkt weissagen
konnte. Seinen Tod – der war vorgestern. Und diesen Sonderfonds: der wurde
gestern beschlossen und heute schon wieder zurückgezogen. Das heißt, dass für
mich auch seine Weltuntergangsvoraussage eher zweifelhaft ist.«
    »Des isch jo wohl eh klar«, mischte sich der Bauer wieder kurz ein
und sah auf die Wanduhr. Es würde erneut ein arbeitsamer Tag werden. Und dann
noch der Kampf gegen diesen Mobilfunkmast quasi vor seinem Haus.
    »Theoretisch könnte es aber doch sogar so sein, dass das Video erst
gestern aufgezeichnet wurde«, schlussfolgerte Hummel. »Nachdem das mit dem
Sonderfonds von fünf Millionen, aber bevor die Neuigkeit über das Bienensterben
bekannt wurde.«
    »Jetzt hör aber mal auf, Hummel. Das würde ja wirklich bedeuten,
dass er noch am Leben ist«, war Riesle wieder dran.
    »Blödsinn«, meinte der Bauer.
    Riesle nickte dem Gastgeber zu. »Also doch ein Double? Aber das ist
doch nicht logisch! Diese Sektenleute waren wirklich und echt ergriffen. Die
fallen doch nicht auf ein solches Kasperletheater rein.«
    »Das vielleicht nicht. Es ist ja nur ein Gedankenspiel. Ich beende
es auch gleich, denn ich finde, wir sollten zum Sonnenhof gehen. Also: Welche
Möglichkeit gäbe es, dass Lucidus seinen Tod nur vorgetäuscht hat?«
    »Keinen, denn die DNA -Analyse
war eindeutig«, schaltete sich eine Stimme vom Türrahmen aus ein. Das ohnehin
schon fahle Gesicht wirkte an diesem Morgen noch fahler. Einzig die den
Waschprozeduren geschuldeten ungesunden Rötungen bildeten einen Kontrast. Die
Person hatte eine Tragetasche in der Hand und klopfte an den Türrahmen – und
zwar mit seinem Hemdsärmel, den er aus Hygienegründen über den Handballen
gezogen hatte.
    »Wer sin’ denn Sie?«, fragte der Bauer überrascht.
    »Hauptkommissar Thomsen, Kripo Villingen-Schwenningen«, sagte der
Besucher. Dass die beiden Schnüffler vor

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