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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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goldenen Schuhe zur Insel zurück und in die Truhe zu bringen.
    Dann packten die Kinder Hannah und Will und trugen sie singend und tanzend nach draußen ins Dorf. Dort ging gerade die Sonne auf. Die Knospen der Blumenhütten öffneten sich, als wären sie Rosen, die den Morgen begrüßten, und Moses Kahiki sprang auf eine hinauf. Er hob seine Arme und forderte Ruhe.
    »Zwei Wochen!«, rief er. »Wir haben zwei Wochen Zeit, um
unseren neuen Freunden zu zeigen, wer wir in Wirklichkeit sind. Das vergessene Volk, um das schon so viele Kriege entbrannt sind. Die Kinder kümmern sich bitte um Jo.« Jo lachte vor Freude. »Wir Erwachsenen kümmern uns um die Triple Twins.« Erst jetzt sahen Hannah und Will, dass sich die Zwillinge längst unter die Bewohner des Dorfes gemischt hatten. Sie trugen schon den Lendenschurz und ihre Bemalung. »Und du, Aweiku«, sagte Moses Kahiki, »kümmerst dich bitte um Hannah und Will.« Er sprang von der Knospe, ergriff die Hand seiner Tochter und führte sie durch die Menge zu den beiden Piraten. »Hier!«, lachte Moses. »Das ist Aweiku, meine Tochter.«
    »Ich weiß«, zischte Hannah. Sie maß das Mädchen, das sie trotz seiner Jugend im Kampf besiegt hatte, feindselig und eifersüchtig von oben bis unten. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, was sie mir beibringen soll.«
    Aweiku hielt ihrem Blick mühelos stand. »Nun, ich könnte dir zeigen, wie man durch einen Wasserfall fällt.« Sie genoss Hannahs Wut und wandte sich an Will. »Und dir könnte ich zeigen, wie man deinen Kiefer heilt. Tut es noch weh?« Sie wollte den Jungen mit ihren Fingerspitzen berühren.
    Da packte Hannah sie bei der Hand. »Fass ihn nicht an!«, drohte sie und Will schaute verdattert von Aweiku zu Honky Tonk Hannah. »Komm uns ja nicht zu nah!«, drohte Hannah noch einmal und Aweiku zuckte die Achseln.
    »Wie du willst. Ich verstehe. Du bist offenbar seine Mama.« Sie drehte sich um und ließ die schnaubende Hannah neben dem tomatenrot angelaufenen Will einfach stehen. »Wir sehen uns noch.« Sie winkte im Gehen zurück, sprang auf ihren Jaguar mit den grau-grünen Punkten und galoppierte auf ihm in die grasbewachsene Ebene des Kraters hinaus.

WER EIN TEUFEL SEIN WILL, DARF DIE HÖLLE NICHT FÜRCHTEN

    D ie Spitze von Feuerland ragte wie eine Kralle aus dem tobenden Meer und die zehn Meter hohen Wellen packten Talleyrands Schoner, den Requin du Roi, und warfen ihn durch die Luft. Der Schwarze Baron klammerte sich an zwei Entermesser. Die hatte er rechts und links neben dem vom Sturm zerborstenen Fenster in die Kajütenwand getrieben und starrte von dort hinaus auf die felsige Küste, vor der die Gischt in den Himmel spritzte.
    Talleyrand hasste den Sturm. So wie er die Übelkeit hasste, die ihn dabei befiel und quälte. Er hasste das Meer, nein, die ganze Natur für ihre unberechenbaren Gewalten und träumte davon, dass er sie einmal beherrschte. Sie und die Welt und diese verfluchten Piraten, diese verhassten Bastarde, die das Abenteuer so liebten und mit ihm das Leben, so wie es war: unberechenbar, stürmisch und absolut wild.
    »Vorsicht! Ein Fels!«, schrie ein Soldat seine Warnung zur Brücke.
    Der Schwarze Baron stöhnte entnervt, doch er riss sich zusammen und stürzte an Deck. Dort sah er, wie sich der Felsen direkt vor dem Schiff aus dem Wasser erhob.

    »Gütiger Himmel!«, riefen die Männer. »Wir werden zerschellen!«
    »Nein! Das werden wir nicht!« Talleyrands Stimme zerschnitt die Schreie der Männer. Er packte den Steuermann und schleuderte ihn, der das Ruder herumreißen wollte, über die Brücke. »Willst du, dass wir kentern?«, schrie er ihn an und griff selber ans Steuer. »Wir bleiben auf Kurs!«
    »Aber dann erwischt uns der Fels!«, schrien seine Männer und zeigten entsetzt auf die immer höher werdende Wand, die sich vor ihnen gegen die Sturmwolken streckte.
    »Das ist aber kein Fels!«, rief Talleyrand. »Das ist Valas!«, rief er voller Hass.
    Da drehte sich der angebliche Fels und sie sahen das Maul. Das Ungetüm brüllte. Die Zange des Hummers bohrte sich in die mit Harpunen gespickte Augenhöhle hinein. Die Füße des Valashelms gruben sich in die Haut, und im Turm auf der Brücke stand Whistle.
    »Wie geht es dir, Talleyrand? Genießt du den Sturm?« Der Piratenfürst lachte und jauchzte, als der riesige Pottwal ins Meer zurückstürzte. Für ein oder zwei Atemzüge tauchte er unter.Wal, Valashelm und Whistle waren verschwunden, und als das Ungeheuer erneut aus dem Wasser

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