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Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1

Titel: Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Baron.«
    »Und dein Freund?«, fragte Jo.
    »Tja«, schniefte Moses und wischte sich mit dem Jackenärmel den Rotz von der Nase - den Rotz und die Tränen. »Er scheint zu leben.Warum wäre sein Schiff, der Rochen, sonst hier? Aber er ist nicht mein Freund. Ich meine: nicht nur. Jo und Will, das dürft ihr niemals vergessen. Er ist in erster Linie Pirat.«
    »Ja«, schwärmte Will, der nur die halbe Botschaft verstand. »Er ist Pirat, und deshalb hat er bestimmt einen Plan. Er wickelt die beiden Mistkerle ein. Er wickelt sich Whistle und Talleyrand um den Finger und dann wischt er sich mit ihnen den Allerwertesten ab.« Er blickte die beiden auffordernd an: »So ist es doch, oder? Ich meine, sonst macht das doch alles überhaupt keinen Sinn. Beim heiligen Flitzfliegenschiss, Moses!« Er hielt
plötzlich inne. Er lauschte. Er hörte Gelächter, Gejohle, Gespött. »Was ist das? Wer macht sich da über uns lustig?«
    Die drei wandten sich um und im nächsten Moment sahen sie eine aufgeregte Menschentraube, die um den Turm der Chinesen bog und auf sie zukam.
     
    »Huhuhuhu!«, heulten die Männer und verdrehten die Augen. »Hannah, jetzt komm schon. Zier dich nicht, Süße, und zeig uns die Schätze, die dir Whistle gelassen hat.«
    Sie lachten und johlten. Einer schlug seinem Nebenmann keck auf den Hintern und der zeterte mit fistelnder Frauenstimme zurück: »Hey! Untersteh dich, du Grobian. Ich bin ein anständiges Mädchen. Ich bin Honky Tonk Hannah!«
    Will sah die Männer, die, allesamt wilde Piraten, mit Pistolen und Säbeln, Holzbeinen und Hakenprothesen oder ganz ohne Beinen auf Brettern mit Rollen um eine Gruppe von Mädchen herumtollten und -schwirrten, denen er zu dieser Stunde nicht hätte alleine begegnen wollen.
    Die sechs Mädchen waren noch jung, die Jüngste vielleicht zwölf und die Älteste höchstens 15 Jahre alt und sie trugen Uniformen aus blutrotem Leder. Reifrockgerippe wehten um ihre Hüften. Die reichten knapp bis zu den Knien und in ihnen fanden eine Unzahl von Degen, Pistolen, Dolchen und Messern einen schnell erreichbaren Platz. Wurfsterne zierten die Stulpen ihrer Stiefelschäfte, und deren Spitzen und Absätze reichten als Waffen schon aus, um sich die grölenden Männer vom Hals zu halten. Aber eigentlich reichten dazu schon die Gesichter der dreifachen Zwillinge, die ausdruckslos und zu strengen Masken geschminkt perfekt zu den Schlangenzöpfen ihrer Haare passten.

    Will, dem das Lächeln um Moses’ Lippen nicht entgangen war, kniff die Augen zusammen.
    Diese sechs Mädchen waren cooler als cool. Sie waren abgebrühter als abgebrüht. Und so marschierten sie, von den grölenden Männern umschwirrt, in Kreisformation auf den Franzosen, auf Jo und ihn zu. Und er wich zurück, vorsichtshalber, denn das waren Frauen. Ja, Frauen, verflucht! Unglück bringende Frauen. Davon hatte Moses ihm gar nichts erzählt.
    »Hey, Hannah, jetzt komm schon! Zeig uns das, wovon selbst der alte Whistle noch träumt«, johlte einer der Männer und stellte sich vor die bis zu den Zähnen bewaffneten Mädchen. »Zeig uns, wovon wir selbst so gern träumen.« Er stemmte die Arme in seine Hüften und grinste.
    Da stoppten die Mädchen.
    »Zeig es uns, biiiiiiiiiitte«, winselte er. »Honky Tonky Hannahchen, du bist doch der heißeste Pirat …«
    »Hannah?«, fragte Will mit aufgerissenen Augen.
    »Ja, Hannah!«, zischte eine zornige Stimme und dann schnellte eine wütende Faust aus dem Innern des Frauenkreises heraus und traf den aufdringlichen Kerl zwischen den Augen.
    »Hannah, nicht Hannahchen«, murrte die Stimme, als der Pirat die Augen verdrehte und wie ein Sack umfiel.
    »So, und jetzt zu euch Stinkern«, fauchte die zu der Stimme gehörende Frau und steckte ihren Kopf aus dem Kreis der sechs anderen.»Wer von euch weich gepuderten Söhnen eines nicht vorhandenen Vaters denkt jetzt noch darüber nach, ob ich ihm was zeigen soll?« Sie warf den Wasserfall ihrer sommersonnenblonden Haare in den Nacken zurück und drehte sich langsam, ganz langsam im Kreis.

    »Gibt es noch einen erbärmlichen Feigling?«, spottete sie in das verdatterte Schweigen. »Einen Kerl, der noch Mumm hat?«
    Sie grinste zufrieden und ihre dunkel-rehbraunen Augen funkelten die Piraten verführerisch an. »Einen Kerl, ich meine, einen echten.« Sie stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf.
    Da traute sich einer und hob langsam die Hand. Das heißt, er hob seinen Haken.
    »Ich«, sagte er heiser. »I-i-i-ich.«
    »Bist du sicher?« Die

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