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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Argwohn zu schöpfen.
    »Dort müssen wir hin!«, schrie O’Brian seinen Befehl. »Und als erstes tragen wir die Kanus da runter. Die Kanus und alles, was sich in ihnen befindet.«
     
    Die anderen gehorchten und die Angst, die sie hatten, machte die Arbeit nicht einfacher. Es war eine richtige Plackerei, besonders für Rachel, Sarah und Jo. Die Einzigen, die ihren Spaß daran hatten, waren Cutter und Ratte, denn die ließen den
Mohawk für sich arbeiten. Drei Stunden nach Sonnenaufgang waren sie endlich fertig. Die Kanus lagen bepackt auf dem Fluss und dümpelten im seichten Gewässer, das hier so still lag wie ein See.
    Da zog der kleine Jo ein Messer und durchtrennte die Fesseln des Indianers.
    »Geh. Du bist frei!«, sagte er freundlich, sprang zu den Mädchen ins Boot und folgte den anderen Kanus hinaus auf den Fluss.
    Dort drehte sich Ratte noch einmal um. »Hey, Cutter«, rief er, »der Mohawk kapiert’s nicht!« Er zeigte auf den Indianer, der immer noch wie versteinert am Ufer stand. »Der denkt, er ist tot. Er kann nicht verstehen, dass wir ihn am Leben lassen.«
    »Nein«, rief O’Brian, »das hat er verstanden. Er merkt sich nur die, die ihn gedemütigt haben. Ja-mahn. Ihr hättet ihn töten sollen. Denn jetzt wird er euch töten. Nein, er tötet uns alle, Jo, hast du das gehört? Er tötet uns alle.«
    Jo wurde rot. Ihm war gleichzeitig heiß und kalt und das Blut rauschte in seinen Kopf. Was hatte er da nur wieder verzapft? Vor ihm wartete Feuerkopf Finn und hinter ihm folgten die Indianer.
    Auch Ratten-Eis-Fuß bekam plötzlich Angst und das Triumphgeheul, das der Wilde anstimmte, fuhr ihm unter die Haut. Der Mohawk lachte und verspottete sie und als Ratte den Grund dafür bemerkte, war es zu spät. Der kleine Pirat drehte sich um, sah wieder nach vorn zu den anderen Kanus und entdeckte das riesige Boot.
    Es hielt direkt auf sie zu, war zwölf Meter lang und die Wände des vorn spitzen Rumpfes schwangen sich glatt und mächtig aus dem Wasser heraus. Sie umschlossen den runden
Aufbau des Bootes, sodass das, was unter den Bäumen noch wie ein schwimmender Iglu ausgesehen hatte, jetzt wie ein spanischer Krieghelm wirkte. Oder wie der gepanzerte Dreispitz eines Piraten. Und der verwandelte sich jetzt in einen stacheligen Kugelfisch, als die Kanonen aus den Luken sprangen.
    Ohne Vorwarnung eröffneten die Geschütze das Feuer und die Insassen der sechs zerbrechlichen Kanus konnten sich nur retten, indem sie Hals über Kopf ins Wasser sprangen. Die Rindenboote wurden zerfetzt. Die Waffen, die in ihnen lagen, versanken im Fluss. Die Ballen und Taschen trieben auf dem Wasser und der schwimmende Dreispitz glitt, Kanonen gespickt und mit armdicken Planken hermetisch gesichert, direkt auf sie zu: auf Rachel und Sarah und ihren Freund Jo.
    Das war’s! Das ist das Ende!, dachte der Junge und suchte die Hände der beiden Mädchen. Sie schwammen zu dritt und warteten tapfer, dass sich das Boot über sie hinwegwälzen würde … da klappte der Bug wie das Maul eines Monsters nach unten und verschluckte die Kinder wie drei kleine Fische.
    »Will!«, rief Jo noch. »Will, bitte, hilf mir!«
    Doch der hing längst in einem Netz. Denn jetzt hoben sich zwei baumlange, hölzerne, mit Flaschenzügen bewehrte Arme zu beiden Seiten des Bootes aus dem Wasser, zogen riesige Netze hinter sich her und fischten den jungen Piraten, die beiden Damen, Ratten-Eis-Fuß, Cutter, Whistle und die sechs Twins aus dem Niagara.
    Nur O’Brian war plötzlich spurlos verschwunden.
     
    Der tauchte erst wieder auf, als alle fünfzehn Gefangenen gefesselt am Bug des »Dreispitzes« lagen und dort stand er dann zusammen mit Nat neben dem berüchtigten Feuerkopf Finn.

    Für einen ganz kurzen Moment, vielleicht für die Dauer eines Gedankens war Will fast erleichtert, nein, glücklich und froh. Nat, sein Freund lebte … Doch dann siegte sein Zorn über das Glücksgefühl und die Angst.
    »Noch ein Verräter!«, zischte er finster, strafte O’Brian mit einem verächtlichen Blick und wandte sich dann an den Jungen, den er für seinen besten Freund und Blutsbruder gehalten hatte.
    »Wie der Onkel, so der Neffe. Und ich habe dir alles geglaubt. Alles über die Neue Welt und dass du die Menschen verändern willst. Verfuchst und verflucht! Du hast mich belogen, so wie dein Onkel die belogen hat, die ihm das Leben gerettet haben. Oder willst du das etwa bestreiten?« Er wandte sich an den alten O’Brian. »Wer hat dich denn wieder zusammengeflickt,

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