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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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nachdem Talleyrands Männer mit dir fertig waren?«
    »Hol die Piratin«, fiel Finn ihm ins Wort und Will fuhr erschrocken zusammen, als er die Stimme des Mannes hörte.
    Sie klang ganz weich und sanft, aber doch so entschlossen und fest, dass sie fast unheimlicher, nein, nicht unheimlicher, sondern Respekt einflößender klang als die hauchdünne und rasiermesserscharfe Stimme des Schwarzen Barons.
    Wer ist dieser Mann?, schoss es Will durch den Kopf. Ist er wirklich so böse, wie Whistle behauptet hat?
    Er hörte das Raunen von Rachel und Sarah. Die beiden Mädchen schienen dasselbe zu denken.
    Wer war dieser Kerl, der da vor ihnen stand? Das Stirnband konnte seine widerspenstigen Locken nicht bändigen. Die brannten wie Flammen um seinen Kopf. Im Gürtel steckten drei Steinschlosspistolen, und der Degen in seiner Hand leuchtete,
als wäre er aus Licht. Ansonsten trug Finn nur ein schlichtes Hemd über einer indianischen Leggins.
    Wer ist dieser Kerl?, dachte Will noch einmal, da zerrte Nat Hannah aus dem Kajütenaufbau.
    Er zog sie an einem Strick hinter sich her, den er um ihre Schultern und Arme geschlungen hatte oder um das, was einmal ihre Schultern und Arme gewesen waren. Denn Hannah sah jetzt aus, wie ein Ameisenhaufen auf Beinen. Die Insekten bedeckten ihren Körper vom Kopf bis zu den Füßen und krabbelten in einer zentimeterdicken Schicht auf ihr herum.
    »Gütiger Himmel!«, stöhnte Ophelia und Salome blitzte Feuerkopf an.
    »Untersteh dich. Denke noch nicht einmal daran, dass du dasselbe mit uns machen kannst.«
    Doch Finn ignorierte die Drohung der Dame. Er drehte sich um und zog eine Plane von einem Stapel mit fünfzehn bauchigen Flaschen, die alle bis zum Korken mit Insekten, Maden und Würmern bevölkert waren.
    »Ich denke, ich werde mich unterstehen«, sagte er sanft und lächelte dabei, als unterhielte er sich gerade mit Freunden. »Hannah hat übrigens noch Glück gehabt. Die Ameisen sind verrückt nach Honig, doch die Maden und Würmer bevorzugen andere Nahrung: Tierkot zum Beispiel und verdorbenen Fisch …«
    Salome schnaubte vor Wut: »Und warum tust du uns das an?«
    »Weil ich die Welt vor euch beschützen muss. Und euch vor den Dingen, die nichts für euch sind.« Er kniete sich neben Salome, griff ihr unter den Rock, entschuldigte sich. »Das muss leider sein«, und zog dann das Lederband mit Chens Ring hervor.
»Vor Dingen wie dem hier und was ihm noch fehlt. Das Siegel, der Drachenkopf, den ihr mir stehlen wolltet. Das war doch eure Absicht?«
    Er musterte Salome und die anderen Gefangenen und schob sich dabei eine Locke hinter das Ohr, hinter das Segelohr. Das stand so weit von seinem Kopf ab, dass es selbst durch seine Haarpracht nicht verborgen werden konnte.
    Rachel und Sarah begannen zu tuscheln, doch Finn schenkte ihnen keine Beachtung.
    »Ihr wolltet es stehlen«, fuhr er fort, »damit dieser Grünschnabel«, er zeigte auf Will, »der beste Pirat werden kann, den es auf der Welt gibt. Und das wolltet ihr aus einem einzigen Grund. Damit euer Leben wild und aufregend …«
    »… und damit die Welt endlich andersrum wird«, fiel ihm Rachel ins Wort.
    »Ja, andersrum, Papa. Das wollen wir alle.« Sarah strahlte ihn an.
    »Das haben selbst der alte Whistle und seine hässlichen Kerle geschworen.« Rachel deutete auf Cutter und Ratten-Eis-Fuß.
    »Ja, und Will auch«, rief Sarah begeistert. »Nur deshalb haben wir ihn vom Galgen befreit.«
    »In Berlin, weißt du, wo du uns verlassen hast. Mit dem kleinen bunten Beutel. Dem silbernen Krebs. Der Rose der Aweiku.« Rachel schüttelte ihren Kopf und versuchte sich so von der Biberfellmütze zu befreien, die auf ihren Haaren klebte.
    »Danach haben Jo und Will unser Leben gerettet.« Auch Sarah schüttelte den Kopf mit der Biberfellmütze, die nicht nur ihre Haare, sondern auch ihre Ohren verdeckte. »Und wir sind die Roten Korsaren geworden. Wir haben eine ganze Armee aus tapferen Kindern um uns versammelt.«

    »Auf die passt jetzt Moses Kahiki auf, der Chevalier du Soleil.«
    »Mit dem haben Will und Whistle und Honky Tonk Hannah die Insel des Vergessenen Volkes gerettet.«
    »Und ihren Schatz.«
    Da hatte es Rachel endlich geschafft. Die Mütze fiel von ihrem Kopf und enthüllte nicht nur die roten Locken, sondern auch ihre ganz besonderen Ohren, über die sie noch nie so glücklich gewesen war wie in diesem Moment.
    »Erkennst du uns denn nicht wieder, Papa?«, lachte das Mädchen.
    »Wir sind Rachel und Sarah!«, rief ihre

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