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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Blind Black Soul Whistle.
    »Wie bitte? Was?«, versuchte Will sich zu wehren. »Das hast du mir heute selbst gesagt. Ich soll an mich glauben. Ich bin ein Pirat.«
    »Beim Teufel noch mal.Vergiss den Piraten«, blaffte der Alte. »Um den geht es jetzt nicht! Die wollen was anderes hören. Die stehen auf so was wie Reue und Treue.«

    Will schimpfte und fluchte. »Zappenkrautfinsteres Schwarzpulverfass! « Er blitzte Ratte drohend an. »Das tu ich nur dir zuliebe, verfuchst, oder nein: Ich tu’s nicht für dich, denn ich hasse dich, hörst du? Ich tue es für deine gebeutelte Zunge.«
    Damit wandte er sich an die Damen.
    »Also gut«, sagte er trotzig. »Ihr habt gewonnen.«
    Salome und Ophelia horchten auf, was Will nur noch wütender und zorniger machte.
    »Ja-mahn! Verfuchst! Ich gestehe alles. Ich hab euch betrogen und ich habe es auch nicht verdient, dass ihr mir verzeiht. Aber falls ihr es tut, verspreche ich euch, dass ich …«
    Er warf einen letzten und düsteren Blick auf die drei Piraten und als er sah, wie die ihn jetzt anflehten: zuckersüß aufmunternd mit dem hinterfotzigen Hintergedanken, dass er sich für sie zum Affen machte, kam ihm zum Glück noch eine Idee.
    »Nein«, lachte er hämisch. »Nicht nur ich versprech es euch, nein, wir tun das, hört ihr, wir alle zusammen: Also, Ratte, Cutter, Whistle und ich. Wir vier versprechen euch hiermit heilig und hoch, beim Herz unserer Mütter, dass wir meinen Schwur nicht nur erneuern. Nein, wir werden auch alles schwören, was ihr verlangt.«
    Da verschluckte Ratte vor Schreck seine Zunge. Cutter verwünschte den Jungen, und als Whistle das triumphierende Lächeln der Damen hörte, röchelte er:
    »Das zahl ich dir heim.«

DER SCHÖNSTE TAG MEINES LEBENS

    D er Schwur dauerte geschlagene anderthalb Stunden. So lange brauchten die Piraten, so lange brauchten Höllenhund Will, Blind Black Soul Whistle, Ratten-Eis-Fuß und der Windschiefe Cutter, um ihre Hände vor sich auf die Oberschenkel zu legen, um sie dort auch zu lassen und zwar ohne die Finger zu kreuzen, und um so gedemütigt den einen Satz zu sagen: »Ich schwöre heilig und hoch beim Herz meiner Mutter und der Würde meines Vaters, selbst wenn ich ihn noch nicht kenne, dass ich ab jetzt nur noch das tun werde, was Salome und Ophelia von mir verlangen.«
    »Das zahl ich dir heim!«, zischte der alte Whistle. Er blitzte Will an, und steckte seine Zehen zu Cutters glühenden Füßen in den kühlenden Schlamm des Niagaras, an dessen Ufer sie saßen und das Essen verschlangen, das die Damen gekocht hatten.
    Bohnen, Eier, Mais und Speck!
    Will wusste gar nicht mehr, wie lecker das schmeckte und er dachte plötzlich an die Tage mit Nat. An ihre Reise den Hudson und Mohawk hinauf bis Fort Stanwyx, wo ihn sein neuer Freund vor dem Galgen gerettet hatte. Er dachte an ihren Streit um den Ring und die Rettung von Hannah aus den
Händen der Mohawks. Er dachte an ihre Versöhnung und an den Grund, warum Nat ihm überhaupt half, warum er ihn nicht getötet hatte, sondern stattdessen sein Blutsbruder wurde: Dieser wortkarge und absolut unromantische Kerl wollte doch tatsächlich die Menschen verändern!
    Für Will, der noch immer nur seinen Lendenschurz trug, klang dieser Satz plötzlich so gut, wie ihm das Essen schmeckte.
    »Wie Bohnen, Eier, Mais und Speck«, raunte er, bat den alten O’Brian um einen dritten Becher Kaffee und fragte ihn dann: »Was meinst du, ist wohl mit Hannah geschehen? Mit Hannah und Nat?«
    Der Alte starrte ins Feuer und stocherte verlegen auf seinem Teller herum. Cutter murmelte eine Verwünschung. Ratte, der das Essen aufgrund seiner geschwollenen Zunge püriert durch ein Schilfrohr einsaugen musste, nuschelte: »Die schmoren hoffentlich in der Hölle!« Und Whistle wich Wills fragendem Blick, obwohl er blind war, aus.
    »Das tun sie. Darauf verwette ich meine Ohren!«, brummte er unwirsch und wischte sich etwas aus dem Gesicht, das man bei jedem anderen außer bei ihm und vielleicht Talleyrand oder Prinz Gagga, als Träne bezeichnet hätte.
    »Fünfzig Mohawks gegen einen Mann«, flüsterte er leise und zog seine Zehen aus dem Schlamm. Der Gedanke an Feuerkopf Finn hatte die Schmerzen in seinen Zehen auf der Stelle in so eine Bagatelle wie einen lästigen Mückenstich verwandelt. »Fünfzig Mohawks gegen einen Mann«, wiederholte er mit belegter Stimme, und jeder am Lagerfeuer wusste Bescheid.
    Wenn sich selbst diese Mohawks nur zu fünfzigst zu ihm trauten, war dieser Feuerkopf

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