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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erleichterte es ihn, als das Comgerät seines Flugwagens piepte. Trocken leierte eine Stimme:
    »Unbekannter Flugwagen, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie sich Privatbesitz nähern.«
    »Verstanden. Ist der Kanal privat?«
    »Das ist er.«
    »Ich bin Justin Zyrr, Königin Elisabeths Verlobter. Sie bat mich, hierher zu fliegen.«
    Die offizielle Stimme antwortete in unverändertem Ton: »Bitte steigen Sie in eine Warteschleife auf, während wir Ihre Identität überprüfen.«
    Eine Reihe von Koordinaten folgte, und Justin gehorchte. Einige Minuten später meldete sich die Stimme wieder.
    »Sie haben Erlaubnis weiterzufliegen. Halten Sie am Kontrollpunkt und lassen Sie dort Ihre Personalien überprüfen.«
    »Verstanden.«
    Justin stellte sein Fahrzeug auf die Funkbake ein, die ihn tiefer in die Fiats hineinlotste. Knapp über dem Boden bemerkte er eine Reihe von Kontragravpanzern, die eine Absperrungslinie markierten. Die meisten, die versuchten, diese Linie zu überwinden, waren Reporter. Die übrigen Besucher schienen es zufrieden, auf ihrer Seite der Linie zu bleiben. Ein ständiger Menschenstrom ging zwischen …
    Er vergrößerte die Reichweite der Kameras. Junge und alte Menschen, Männer, Frauen und Kinder liefen zwischen ihren geparkten Fahrzeugen und einem improvisierten Schrein am Rande der Indigo Salt Fiats hin und her. Der Schrein war nichts weiter als ein großer Felsbrocken, den man mit kleinen Gaben überhäuft hatte: Blumen, Bildern, gefalteten Zetteln, persönlichen Erinnerungsstücken. Justin erkannte eine Reproduktion des Gruppenfotos von seiner Verlobung mit Elizabeth, einen verwelkten Lorbeerkranz vom zehnten Krönungstag und eine Keramiknachbildung von König Rogers Baumkater Monroe.
    Aus Respekt vor der Trauer der königlichen Familie trat das Volk von Manticore spontan einen Pilgergang an den letzten Fleck des Planeten an, wo ihr König lebend gewandelt war. Wenn König Roger erst unter der Erde war, würde sein Grab zweifelsohne zum Anlaufpunkt ihres Kummers werden, doch vorerst zogen seine Untertanen an den Ort seines Todes.
    Wieder kamen Justin die Tränen, und diesmal ließ er sie rinnen und verließ sich auf den Autopiloten. Er wünschte, Elizabeth wäre an seiner Seite – und noch mehr Roger. Irgendwie war es ihm unerträglich, dass der König diesen ungekünstelten Tribut an seine fünfundzwanzigjährige Herrschaft – sein dem Dienst am Volke gewidmetes Leben – nicht mehr mit eigenen Augen sehen durfte.
    Justin wischte sich die Tränen ab, während der Flugwagen auf den schmalen Landestreifen niederging, den man zu König Rogers Bequemlichkeit angelegt hatte. Auf einer Seite drängten sich mehrere Gebäude aneinander: ein Wachhaus, ein Chalet, Hangars. Jedes war darauf ausgelegt, einem Angriff auf den Souverän oder seine Gäste standzuhalten, doch am Ende waren sie hilflos gewesen gegen den Tod, der den König in ihren Schatten ereilt hatte.
    Während Justin aus dem Flugwagen stieg, öffnete sich die Tür des Wachhauses, und ein Mann kam ihm entgegen. Wie alle Angehörigen des Wach-Detachements der Königlichen Familie war es ein Heeresoffizier mit den scharlachroten Aufschlägen des King’s – nein, Queen’s -Own Regiment. Er war hochgewachsen, besaß den muskulösen Körperbau eines Schwerweltlers, trug am Oberarm das Zeichen des Copperwalls-Bataillons und hinkte leicht.
    »Justin Zyrr?«
    »Das bin ich.«
    »Ich bin Captain Adderson.« Er sprach den abgehackten Dialekt, der im Ice Gia Settlement auf Sphinx üblich war. »Wenn Sie hereinkommen wollen, überprüfe ich Ihre Personalien sofort.«
    »Natürlich.«
    Justin beeilte sich, dem Hauptmann in das kühle Wachhaus zu folgen. Adderson wies freundlich auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Ein Blick zeigte Justin, dass hier Scanner liefen, auf die jedes Schlachtschiff stolz gewesen wäre. Sie leiteten ihre Daten in einen Holotank, den Adderson nicht aus den Augen ließ, während er sich um die andere Aufgabe kümmerte.
    »Ich habe Sie heute Morgen bei der Krönung gesehen, Mr. Zyrr.«
    »Sie waren dort?«
    »Nein, ich bin Salt-Flats-Detachement zugeteilt, seit ich mir das Bein gebrochen habe – bei mir schlägt die Regeneration nicht an, und die Ärzte konnten es nicht ganz in Ordnung bringen. Meistens kommt dieser Posten fast schon der Pensionierung gleich, aber heute braucht man mich hier. Der Tod Seiner Majestät war noch keine Stunde bekannt gegeben, als die ersten Pilger hier auftauchten.«
    Adderson drückte

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