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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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›Einführungssimulation‹, mit der er gerechnet hatte, um einiges überboten. Die Kombination aus modernsten Sinnesstimulationen, die realistischen Reaktionen der ›Skier‹ auf jede Körperbewegung, die eine völlig überzeugende Illusion erzeugten, in allen Raumachsen unbegrenzte Beweglichkeit zu besitzen, und der kluge Einsatz von Kontragrav und Windtunneleffekten hatten ihn völlig gefangen genommen. Nach den ersten zehn Sekunden hatte er ganz vergessen, dass er gar nicht hoch über Athinai an den Hängen des Mount Perikles Ski fuhr, und er grinste leicht, während er sich an seine lauten Freudenschreie erinnerte. Was mochten die Sim-Operateure von ihm gedacht haben?
    In seinen Augen ergab es durchaus Sinn, den Besuchern Gelegenheit zu bieten, ihren Umgang mit Skiern noch einmal aufzupolieren, bevor sie sich an die echten Hänge wagten. Und er war dankbar, dass man ihm dieses Übungsgerät zur Verfügung stellte. (Er wollte sich bei Mr. Gastelaars erkundigen, ob Unicorn-11 sich nicht einen oder zwei davon leisten könnte, aber auch darüber wollte er im Augenblick nicht mit Susan sprechen.) Die Verwaltung des Skigebietes benutzte die Simulatoren jedoch auch, um die Fertigkeit minderjähriger Besucher auf die Probe zu stellen, und seine Mutter hatte richtig vermutet: Susan war es nicht gelungen, ihre Prüfer zu überreden, sie sogleich auf die schwierigeren Hänge zu lassen.
    »Das ist doch nicht das Ende der Welt, Kleine«, sagte er nach einem Augenblick. »Wir sind doch für zehn Tage hier, und du lernst schnell. Sie lassen dich viel eher vom Anfängerhügel weg, als du jetzt vielleicht glaubst.«
    »Na klar«, schnaubte Susan, dann durchbohrte sie ihn mit einem scharfen grünen Blick. »Und welche Stufe haben sie dir gegeben?«
    »Geübter Fortgeschrittener«, antwortete er ohne nachzudenken und verfluchte sich geistig, als ein Schatten über ihr Gesicht zuckte. Susan beschwerte sich zwar bitterlich, wenn man sie von etwas abhielt, das sie tun wollte, und war fähig, ihren Standpunkt mit unerträglicher Hartnäckigkeit und Ernsthaftigkeit vorzutragen, aber eins tat sie nicht: Sie schmollte weder, noch legte sie es darauf an, Mitleid zu erregen. Allerdings wusste Ranjit aus Erfahrung trotzdem sehr gut, wann sie am liebsten geschmollt hätte. Diesen Gesichtsausdruck hatte er schon oft gesehen und wusste daher, was er zu bedeuten hatte: Susan versagte sich das Jammern. Er streckte die Hand aus und legte sie ihr auf die Schulter.
    »He, bloß weil sie mich als Geübten Fortgeschrittenen anfangen lassen würden, heißt das noch lange nicht, dass ich dort anfangen will«, sagte er ihr. »Bei der Sim für diese Stufe hätte ich mir zweimal fast den Hintern gebrochen. Mir schadet es überhaupt nicht, wenn ich erst mal die Anfängerhänge abfahre – wenigstens so lange, bis ich mich eingerichtet habe. Und das tut am Anfängerhügel wahrscheinlich viel weniger weh als woanders, fällt mir da ein!«
    »Das brauchst du nicht zu tun, nur um mir Gesellschaft zu leisten«, entgegnete Susan leise. »Ich bin schließlich kein Kleinkind mehr, Ranjit.«
    »Das habe ich auch gar nicht behauptet«, sagte er und drückte ihre Schulter. »Eine Nervensäge, eine Landplage, ein Quälgeist und noch manches mehr. Das bist du wirklich. Aber ein Kleinkind?« Er schüttelte den Kopf, und ihre Lippen zuckten, während sie darum kämpfte, sein Grinsen nicht zu erwidern. »Aber du bist auch meine kleine Schwester, und ich will es wirklich langsam angehen. Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Ich leiste dir am ersten Tag oder so auf dem Anfängerhügel Gesellschaft, bis ich mir sicher bin, dass ich mir nicht irgendetwas breche, was ich später vielleicht brauche. Bis dahin hat man dich vielleicht schon für etwas Härteres zugelassen. Und wenn nicht, dann hast du dich mittlerweile bestimmt mit einigen von den anderen ›Idioten‹ angefreundet, oder?«
    »Meinst du das wirklich ernst?«, fragte sie und sah ihn dabei sehr misstrauisch an. Er zuckte mit den Schultern.
    »Nein, zum Teufel! Deshalb habe ich es auch erst vorgeschlagen, als du mir den Pulser in die Rippen gedrückt hast!«
    Sie lachte, er grinste, dann fuhr er ernster fort:
    »Ich sage ja nicht, dass ich den ganzen Ausflug dort verbringen will. Aber ich kann schon ein, zwei Tage meiner Schwester Gesellschaft leisten, ohne mir alles zu vermasseln. Und außerdem möchte ich wirklich bei dir sein. Okay?«
    »Okay«, sagte sie fast schüchtern, dann senkte sie

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