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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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er blickte sie trauervoll an.
    »Ich habe versprochen, Susan immer im Auge zu behalten, wenn Mom und Dad ihr erlauben, den Ausflug mitzumachen«, erklärte er, »und gerade habe ich begriffen. Sie geben mir vielleicht nicht die Schuld an der Lawine, aber wenn sie erst wieder Luft geschnappt haben, dann machen sie mir garantiert die Hölle heiß, weil ich Susan sozusagen den Marschallstab in den Schulranzen gesteckt habe!«

 
     
     
    EIN STELLVERTRETERKRIEG
    (Deck Load Strike)
    von Roland J. Green

1
     
    Wenn Landkarten gehässig grinsen könnten, dann hätte die Karte vor Major Shuna Ryder ihr vermutlich eine fiese Fratze geschnitten. Eventuell wäre sie sogar noch dreister gewesen und hätte ihr ins Gesicht gespuckt.
    Unbestreitbar zeigte die Karte die entmutigendsten Daten, die Ryder seit langem gesehen hatte – jedenfalls seit dem Leistungsbericht, den der Kontingentkommandeur an Bord der Warspite über sie verfasst hatte, nachdem sie mit ihm aneinander geraten war. Immerhin hatte ihre Laufbahn jenen Bericht überstanden, da sollte der Einsatz auf Silvestria eigentlich auch diese Landkarte überleben können.
    Tatsächlich war die Landkarte ein digitales Flachdisplay und lag um etliche Generationen hinter der primitivsten holografischen Darstellung zurück. Trotzdem war sie das Beste, was die Republik Canmore ihren manticoranischen ›Beratern‹ zur Verfügung stellen konnte. Andererseits hatte die Republik erst vor wenigen Generationen gedruckte Papierkarten hinter sich gelassen; im Gardemuseum hatte Ryder ein Kartenwerk gesehen, das angeblich mit Tinte auf eine Fischblase gemalt worden war.
    Alle fünf Millionen Einwohner beider Staaten Silvestrias waren auf widernatürliche Weise stolz auf die Länge und das Ausmaß ihrer neobarbarischen Ära.
    Dennoch bezweifelte Ryder, dass die Kunst der Papierherstellung auf einer waldreichen Welt wie dieser je in Vergessenheit geraten konnte. Andererseits gab es in den Meeren Fische, die so dick waren wie Bäume an Land. Ganz auszuschließen war es nicht, dass jemand wirklich Fischorgane verwendet hatte.
    Ob nun durch Fische oder Bäume, die Silvestrier hatten die technische Zivilisation mit Riesenschritten auf ihrem Planeten wiederhergestellt. Eine Generation später, und die Republik Canmore und das Königreich Chuiban könnten selbst entscheiden, ob sie für Besucher von Außerwelt den roten Teppich ausrollen oder sie ohne jedes weitere Zeremoniell ins nächste Gewässer schleudern wollten (Wasser gab es in beiden Nationen schließlich genug).
    Leider befand sich Silvestria dicht genug am Erewhonischen Wurmlochknoten, um für jede Partei von Interesse zu sein, die sich auch um die Lage auf Erewhon … Gedanken machte. Zu diesen Parteien gehörten selbstverständlich die Erewhoner selbst, zumal sie von Silvestria riesige Mengen forstwirtschaftlicher Produkte und Wassertiere einführten. Die Flotte aus Großraumfrachtern, die man zum Transport der Güter benutzte, bildete einen höchst auffälligen Teil der erewhonischen Handelsmarine.
    (Die Schiffe wären eigentlich nicht weiter bemerkenswert gewesen, hätten einige davon nicht eine Ausstattung besessen, die sie für ihre angebliche Aufgabe nicht brauchten – eine Ausstattung, die die manticoranischen Nachrichtendienste verdächtig an Produkte der Kriegsflottenwerften in der Solaren Liga erinnerte. Waren sie eine Bestechung für die Erewhoner, eine Reserve für den Fall, dass die Solarier in diesem Sektor bereitstehende Truppentransporter benötigten, oder waren sie etwas ganz anderes?) Leider würde Silvestria diese Generation zeitlichen Spielraums wohl nicht vergönnt sein. Anderthalb T-Jahre zuvor war die schon lang anhaltende Expansion der Volksrepublik Haven dermaßen hart mit der sturen Unabhängigkeit des Sternenkönigreichs von Manticore kollidiert, dass die schwelende Spannung zwischen beiden Nationen zu offenem Krieg entflammte.
    Schon immer hatte der große Verbündete und Beschützer Erewhons, die Solare Liga, den Manticoranischen Wurmlochknoten mit neidischem Blick betrachtet. Wenngleich die Solarier weniger offen und plump vorgingen als die Haveniten, hatten die Vollversammlung auf Alterde und das Sternenkönigreich nur wenig füreinander übrig. Nach außen hin gab die Solare Liga sich neutral, ließ der Volksrepublik jedoch während eines laufenden Krieges Technologie zukommen. Gleichzeitig reagierte die Liga sicherheitspolitisch sehr empfindlich, wenn jemand, der nicht in ihrer Gunst stand, in der

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