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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie sogleich in den Stuhl zurück.
    »Bleiben Sie nur sitzen, Major. Ich bin nur gekommen, um kurz mit Susan zu sprechen. Und Sie …« – sie blickte Kalindi und Liesell fragend an – »sind die Eltern?«
    »Ja. Ja, das sind wir«, antwortete Liesell, trat vor und ergriff mit beiden Händen die Hand der großen Frau. »Ich danke Ihnen, Commander. Vielen Dank. Wir können Ihnen niemals vergelten, was Sie für uns getan haben.«
    »Sie brauchen mir überhaupt nichts zu vergelten, Ms. Hibson«, entgegnete der weibliche Offizier sanft. »Nimitz hier hat Susan gefunden, wissen Sie, nicht ich. Wenn Sie jemandem danken wollen, so danken Sie ihm – und den Leuten natürlich, die Ranjit und Andrea eigenhändig ausgegraben haben. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hätte Susan es auch ohne mich oder Nimitz geschafft. Sie war keine fünf Meter mehr tief, als er sie spürte, und mit mickrigen fünf Metern Schnee halten Sie Ihre Tochter nicht auf, Ma’am.«
    Susan lief in einem leuchtend hellen Scharlachrot an – einer Farbe, die so heiß wirkte, dass sie sich damit den Weg zur Rettung hätte freibrennen können, fand Ranjit. Liesell legte den Arm eng um die Schultern ihrer Tochter.
    »Ich glaube, da haben Sie Recht, Commander«, sagte sie mit einem milden Lächeln. »Ihrem Vater und mir ist bereits aufgefallen, dass sie manchmal recht störrisch sein kann.«
    »Das habe ich auch gehört«, pflichtete Commander Harrington ihr bei. »Und das bringt mich auf die etwas heikle Angelegenheit, die ich gern mit ihr besprochen hätte.«
    »Mit mir, Ma’am?«, fragte Susan. Ihr Tonfall überraschte Ranjit fast ebenso sehr wie die Ankunft des Baumkaters. Er hatte sich bereits an die Art gewöhnt, in der seine Schwester sich für gewöhnlich über die Navy äußerte – als ›Chauffeure‹ und ›Decktrottel‹, die nur eins zu tun hatten, nämlich wichtige Leute wie Marineinfanteristen dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wurden –, doch davon zeigte sich nun keine Spur. Vielmehr sprach sie den hochgewachsenen Offizier im Ton tiefen Respekts an, und daran erst bemerkte Ranjit, dass bei ihrer Rettung etwas nicht gerade Unwesentliches geschehen sein musste – etwas, wovon er noch nichts wußte.
    »Ja.« Die große Frau blickte nachdenklich Susan an, und der ‘Kater auf ihrer Schulter tat es ihr gleich; er neigte den Kopf und musterte sinnend Ranjits Schwester. »Ich dachte, du würdest gern erfahren, was ich gerade am Befehlsstand gehört habe«, sagte Commander Harrington. »Wenn deine Eltern nichts dagegen haben, heißt das.«
    »Was sollten wir dagegen haben, Commander?«, fragte Kalindi.
    »Nun, ich fürchte, es hängt mit der Dickköpfigkeit zusammen, von der wir gerade gesprochen haben, Sir«, antwortete Harrington. »Sehen Sie, die Reporter schwärmen über die ganze Unglücksstelle und geifern nach Schicksalsgeschichten, und anscheinend wird Ihre Tochter zur großen Heldin dieser Katastrophe. Das Kurzinterview, das man gestern Abend mit ihr geführt hat, ist live übertragen worden. Es ist in allen Nachrichtensendungen, und wir haben bereits Anfragen von Manticore erhalten, die Susan betreffen.«
    »Von Manticore?«, fragte Susan. »Wegen mir?«
    »Jawohl. Siehst du, du hast auf die Rettungsteams schwer Eindruck gemacht. Wir alle finden, dass du sehr starke Nerven und große Entschlossenheit bewiesen hast, und du hast uns sehr geholfen, deinen Tunnel zurückzuverfolgen, damit wir auch Ranjit und Andrea finden konnten.«
    Sie pausierte, und Ranjit sah amüsiert zu, wie Susan erneut errötete. Die Frau mit dem Baumkater lächelte leicht, aber ihre mandelförmigen Augen glänzten, während sie sich an Susans Sprachlosigkeit erfreute – die im Übrigen nicht häufig an ihr zu beobachten war. Harrington ließ die Stille mehrere Sekunden lasten, dann räusperte sie sich.
    »Nun sind Major Stimson und Major Berczi zufällig alte Freunde, und sie hat uns von deinen, wie soll ich sagen, militärischen Ambitionen erzählt. Ich glaube, du hast sie den Reportern gegenüber ebenfalls erwähnt, oder?«
    Susan warf ihren Eltern rasch einen gequälten Blick zu, dann nickte sie, woraufhin Harrington die Schultern hob. »Nun, Major Stimson hatte sie mir gegenüber bereits erwähnt, und sprach auch mit Captain Tammerlane darüber – er ist der Skipper meines Schiffes. Der Captain ging damit weiter die Befehlskette hoch, und dann kam das Interview in die Nachrichten des Hauptplaneten, und … naja …«
    Sie hob grinsend wieder die Schultern,

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