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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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uns hat eine Panzerweste, aber die Hälfte ihrer Artilleristen trägt noch Drillich und Stahlhelm! Wir wollen sie doch nicht unnötig beschämen, oder?«
    Da stimmte ihr jeder inbrünstig zu, mancher sogar aufrichtig, aber in allen Gesichtern entdeckte sie Vorbehalte. Nicht allein Zusammenarbeit, nein, eine Reihe von Wundern wäre nötig, um der Republik Canmore wenigstens zu einem minimalen Waffenarsenal zu verhelfen, ehe Carl Euvinophans Privatarmee das Zentralmeer überquerte und zu der erwähnten nicht-simulierten mobilen Brigade wurde.
    Wenn es so weit war, würden die roten Flecke auf der Karte nicht-simulierte Verluste bedeuten. Erschien es da nicht fast schon wie ein Trost, dass die manticoranischen Militärberater sich nach ihrer ältesten Tradition (die es nun schon fast zehn Jahre gab) ebenfalls unter den Leichen befänden, wenn der Rauch sich verzog und ihre Seite verloren hatte? Während des Gefechts brauchten sie darum nur weniger schwere Entscheidungen zu fällen, und danach überhaupt keine mehr.
    Buwayjon, der größte westliche Hafen des Königreichs von Chuiban, war nicht verdunkelt. Die Republik Canmore besaß weder ein halbwegs erwähnenswertes Satellitennetz, noch verfügte sie über ein verlässliches Auge auf der Frachtumschlagstation in der Kreisbahn; und wenn sie doch eines besessen hätte, wäre Verdunklung wenig sinnvoll gewesen. Satelliten oder die Frachtstation hätten die Stadt mehrere Male überquert, bevor man die Panzerwagen hätte entladen und hinreichend tarnen können; fahrende Panzer gaben bemerkenswerte Wärmesignaturen ab, die auch aus dem Orbit noch erkennbar waren.
    Zum Glück befand die Frachtstation sich in den Händen der dummen, dekadenten, elitär denkenden und halsstarrig unparteiischen Erewhoner; sie sorgten dafür, dass die Station so neutral blieb wie sie. Außerdem hatten sie beiden Mächten auf Silvestria Satelliten verkauft, aber keiner davon eignete sich zu mehr als der Wetterbeobachtung.
    Wenn auf Silvestria jemand in nächster Zeit ein Satellitennetz erhielt, dann Chuiban. Und diese Satelliten würden funktionieren – denn Bürger Kommissar Jean Testaniere hatte das Modell selbst ausgesucht, jedes einzelne Exemplar persönlich einer Funktionsprüfung unterzogen und es gegebenenfalls gewartet. Für einen Volkskommissar mochte es gefährlich elitär erscheinen, so viel technische Kenntnis zur Schau zu stellen. Da besagte Satelliten jedoch dem Erhalt seines Lebens dienen sollten, weigerte er sich, Technikern zu vertrauen, die das eine nanotechnische Prüfgerät nicht vom anderen unterscheiden konnten.
    Nun bogen die ersten Panzer von der Mole ab und rollten auf die Mongkut Avenue. Weiß behandschuhte Feldpolizei hatte die Straße für allen zivilen Verkehr gesperrt. Die vielen Polizisten konnten unmöglich alle aus der bescheidenen Heeresgarnison der Hafenstadt stammen; einige Trupps aus der Feldpolizeikompanie des Kriegsherrn Euvinophan mussten mit der Fahrzeugkolonne eingetroffen sein.
    Der Leibwächter des Volkskommissars, Bürger Sergeant Pescu von der Systemsicherheit, rief etwas durch den Nebel, und Bürger Captain Paul Weldon von der Volksflotte antwortete ihm.
    Testaniere fragte sich, wie lange Weldon wohl schon in der Stadt sei. Der Kommissar hatte die Pinasse nicht landen gehört, und sowohl Weldon als auch seine beiden Piloten neigten einem lautstarken Auftritt gewöhnlich sehr zu.
    »Seien Sie gegrüßt, Bürger Captain«, sagte Testaniere. Sie schüttelten sich die Hände, eine Begrüßung unter Gleichen, Testaniere fragte sich nicht zum ersten Mal, ob Weldon unter dem Legislaturistenregime je den Stabsoffiziersrang erreicht hätte.
    Testaniere war sich sicher, dass er selber es wenigstens bis zum Werkmeister gebracht hätte, wenn er lange genug in der Werkstatt geblieben wäre. Die Selbstsicherheit, die daraus erwächst, ein bestimmtes Wissensgebiet gemeistert zu haben, war ihm immer ein vertrauter Begleiter gewesen – und er wusste, dass in den Reihen der Volkskommissare, der Systemsicherheit und selbst der volksrepublikanischen Streitkräfte nur wenige diese Erfahrung gemacht hatten.
    »Auch Ihnen brüderliche Grüße, Bürger Kommissar«, antwortete Weldon. Er atmete genüsslich ein. »Eine schöne Nacht für unsere Arbeit, nicht wahr?«
    »Eine weniger schöne Nacht wäre mir lieber«, entgegnete Testaniere. »Ein ordentlich dichter Nebel würde uns vor gewissen Augen schützen, die uns näher sind als die Republik.«
    »Sie zweifeln an der

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