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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erewhonische Botschafter verbreitet bereits, es gebe eine neue Vereinbarung mit Broadman Imports, derzufolge die Eisfischgründe vor den Strathspey-Inseln ausgebeutet werden dürften. Dazu muss ein Haufen der alten Pötte wieder in Dienst gestellt werden. Unter Deck kann man alles Mögliche verstecken.«
    »Das korrekte Substantiv für eine zusammengehörige Menge von Schiffen heißt Geschwader oder Flotte«, wies der Vizedirektor sie zurecht. »Als Junge habe ich auf diesen alten Pötten Netze eingeholt, und daher kann ich Ihnen eines versichern: Die Soldaten, die an Bord dieser Schiffe fahren, werden glauben, dass sie die Kasteiung aller fleischlichen Sehnsüchte üben.«
    »Ich glaube nicht, dass dieses Unternehmen als Vergnügungsfahrt gedacht ist«, entgegnete die Versorgungsvizedirektorin. »Trotzdem muss ich fragen: Genügen zweihundertfünfzig Leute wirklich?«
    »Angesichts der Tatsache, dass wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben, kämen wir vielleicht sogar mit der Hälfte aus«, sagte Ryder. »Wenn wir das Überraschungsmoment verlieren oder Euvinophans Infanterie bereits eingetroffen ist, würde auch das Doppelte nicht ausreichen.«
    Damit verfiel alles in Schweigen. Einschließlich mir , begriff Ryder. Ich hoffe, sie haben nicht noch mehr Fragen, denn ich will verdammt sein, wenn ich sie beantworten kann.
    Dann nickten drei ergrauende und ein kahles Haupt. »Im Namen der Republik stellen wir Ihnen alle Mittel zur Verfügung, um die Sie gebeten haben«, sagte Simpson. »Möge der Herr der Schlacht über Sie wachen, Sie in Seiner Hand führen und Ihnen den Mut und das Können verleihen, das Sie benötigen, um in Seinem Namen den Sieg zu erringen.«
    Na, wenn ich mir mal genauso sicher wäre wie diese Leute, dass der liebe Gott auf unserer Seite ist …
     

3
     
    Der große Lastwagen setzte unter das Tarnnetz zurück und blieb mit quietschenden Bremsen stehen. Ein halbes Dutzend Sea Fencibles eilten herbei und entfernten Kartoffelsäcke, unter denen sich Munitionskisten verbargen. Dann stieg Gardedirektor Simpson persönlich aus der Fahrerkabine.
    Shuna Ryders erster Gedanke war, unverzüglich nach Master Chief Bexo, dem Sanitäter, zu rufen. Simpson sah aus, als gehörte er ins Bett; jedenfalls gehörte er nicht hierher, in den hohen Norden des Spätsommers, wo so viel Wasser von den Bäumen rann, dass man nie genau sagen konnte, ob es regnete oder nicht.
    Doch er lächelte beim Näherkommen und schüttelte ihr die Hand. Die meisten Sea Fencibles blieben stehen, nickten respektvoll und gingen wieder an die Arbeit. Mittlerweile konnten sie beurteilen, wann eine Ehrenbezeugung angebracht war und wann nicht; auch andere militärische Kenntnisse hatten sie erlangt. Ryder hoffte nur, dass die Schützenausbildung die Munitionsreserven der Republik nicht überstrapaziert hatte.
    Sie schob den Verdunklungsvorhang beiseite und führte Simpson auf die Beobachtungsplattform, von der man die abgedeckten hundert Meter des Flussarms überblickte, die als Werft dienten. Fünf Fischerboote mit Holzrümpfen waren am Ufer vertäut, und auf ihnen wimmelte es von Sea Fencibles und einigen ausgesuchten Werftarbeitern. Sägen kreischten, Schleifmaschinen jaulten und Sprühpistolen zischten; durch die Luke eines Bootes sah man das Leuchten einer Schweißflamme; dort arbeitet man entweder an der Maschine oder baute einen Stahltank in einen Waschraum um.
    »Als ich die Schule hinter mir hatte, arbeitete ich auf einer Bootswerft«, sagte Simpson. Mit dem Mund musste er Ryders Ohr fast berühren, damit sie ihn über dem Lärm verstehen konnte. »Ich weiß noch, wie ich mitgeholfen habe, einige dieser Boote da unten von Dampf auf Diesel umzustellen. Mir tut es gut zu sehen, dass sie nicht mehr im Regen verrotten, auch wenn sie nicht gerade dazu ausersehen sind, Gottes Werk zu tun.«
    Ryder wünschte sich, Gott oder sonst jemand hätte entweder die Boote größer oder die Sea Fencibles kleiner erschaffen. Nur zweihundertsiebenundzwanzig Menschen mit Handwaffen und Ausrüstung konnten auf den Booten fahren. Die übrigen fünfundzwanzig mussten zusammen mit den meisten schweren Waffen eingeflogen werden.
    Auch die Sprengladungen wurden auf den Fischkuttern transportiert. Die Sea Fencibles durften weder von ihren Handwaffen noch von ihren Sprengladungen getrennt werden; nicht, wenn sie damit auf dem Rücken an Land schwimmen sollten.
    »Ich hoffe, wir bekommen nicht nur die Leute, sondern auch die Fahrzeuge wieder nach

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