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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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basierte immer darauf, dass man uns nicht als Bedrohung betrachtet hat.«
    »Jetzt hängt sie davon ab, Carl Euvinophan auszuschalten, auch wenn er nicht bloß ein havenitischer Strohmann ist. Selbst wenn er die Republik nicht den Havies übergibt, könnte er sich als unabhängiger Herrscher einrichten und Chuibaner oder Andermaner mit den Filetstücken Ihrer Wirtschaft bestechen. Sobald er sich in der Ex-Republik eine Machtgrundlage geschaffen hat, könnte er sogar mit Verweis auf seine Mutter nach dem Thron streben.«
    »Ganz genau«, sagte Chung. »Dann fällt Ihr Planet wieder in die Neo-Barbarei zurück, es sei denn, jemand interveniert. Am schlimmsten wäre es, wenn die Havies intervenieren, am besten, wenn Erewhon es täte. Die Solare Liga und Manticore liegen irgendwo in der Mitte.«
    »Sie, Sir, sprechen nicht ohne Weisheit«, sagte Ryder, die sich ein Lachen verkneifen musste.
    »Keinem von Ihnen mangelt es an Weisheit«, entgegnete Simpson, erhob sich und streckte die Hand vor. Ryder bemerkte, dass die Hand des Direktors leicht zitterte. Die Fingerknöchel traten groß und rot hervor. Simpson war noch keine achtzig T-Jahre alt, und Ryder wusste, sie selbst würde erst dann so alt wirken wie er, wenn ihr drittes Lebensjahrhundert anbrach – falls sie tatsächlich so lange leben sollte.
    Sie schüttelten sich die Hände, dann verließen die beiden Offiziere den Raum. Auf dem Weg nach draußen lasen sie ihre Begleiter auf. Beide vertrauten sie darauf, dass die Garde und die Republik die üblichen Sicherheitsvorkehrungen trafen, doch diesmal hatte Canmore es mit Selbstmordattentätern zu tun – zum ersten Mal. Weder Erewhon noch Manticore waren vom Glück so begünstigt.
     
    Bürger Kommissar Testaniere saß an seinem Schreibtisch, als Bürger Sergeant Pescu anklopfte und eintrat. Kurz darauf klopfte auch Bürger Captain Weldon an und trat ein.
    Testaniere hatte beschlossen, sich mit beiden Männern auf einmal zu befassen. Indem er Weldon zusammen mit einem Unteroffizier einwies, konnte er sehr gut prüfen, inwieweit der Bürger Captain wirklich hinter den egalitären Idealen der Revolution stand. Jeder von ihnen war diskret; ansonsten wäre der Einsatz vergebliche Liebesmüh gewesen, und einer der SyS-Leute hätte bereits eine entsprechende Nachricht in die Heimat gesandt.
    Doch da er momentan ohnehin recht häufig die Toilette aufsuchen musste, war es höflicher, sich mit beiden Männern auf einmal zu befassen, anstatt sie einzeln warten zu lassen, bis er aus dem Bad zurückkehrte. Die Kost in Westchubain enthielt weitaus mehr Fisch, als es sich in den letzten Jahrhunderten auf irgendeiner älteren volksrepublikanischen Welt jemand leisten konnte, der nicht zu den Reichen zählte.
    Gewiss war die Kost außerordentlich gesund, und Testaniere erkannte die Qualitäten eines Kochs selbst dann, wenn ihm die Verdauungsprobleme nach dem Verzehr des Gerichts nicht sonderlich zusagten.
    »Die Panzerbesatzungen treffen ein«, meldete Weldon sofort.
    »Wie viele?«
    »Genug für zehn Kampfwagen.«
    Diese Neuigkeit schlug Testaniere noch mehr auf den Magen als selbst das Mittagessen. »Ich nehme an, das genügt, um die Panzer wenigstens funktionstüchtig zu halten?«
    Weldon nickte. Er musste lächeln, weil er sich einem Volkskommissar gegenübersah, der militärische Überlegungen anzustellen vermochte. »Wenn der Gegner die zehn Panzer beobachtet, wirkt das Ganze auf ihn wie ein geplantes Kommandounternehmen, und nicht wie eine Invasion.«
    »Wenn ein mögliches Kommandounternehmen glaubhaft erscheinen soll, dann müssen die Pinasse und die Frachter einsatzbereit bleiben«, erinnerte Testaniere den Offizier. »Ohne Pinasse kein Kommandounternehmen, und es braucht nur jemand mit einem Granatwerfer oder einer Ringladung in ihre Nähe zu kommen, und aus ist’s damit. Haben Sie daran gedacht, sie in einen Hangar zu stellen und die Treibstofftanks zu leeren, bis die Infanterie eintrifft?«
    Pescus ersuchte den Bürger Captain mit beinah flehendem Gesichtsausdruck, ihm zuzustimmen, doch Weldon beachtete ihn nicht. »Wir müssen Flagge zeigen und den Chuibanern die moderne Waffentechnik stets vor Augen halten«, entgegnete er. »Außerdem erscheinen die Truppenverlegungen ein wenig … sagen wir überfällig.«
    Testaniere stöhnte nicht auf. Bürger Sergeant Pescu ebenfalls nicht. Sie tauschten nur einen Blick.
    Pescu trug das Gesicht eines Rekruten zur Schau, dem man gerade befohlen hatte, die Kaserne mit einer

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