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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte (um die sie ihn von sich aus niemals gebeten hätte) und dann doch nicht emigrieren konnte, weil die Solarier oder Erewhon das Sternenkönigreich ersuchten, ihm die Einreise zu verwehren! Wenn beide Beratergruppen von einem (hoffentlich!) befriedeten Silvestria ausgeflogen wurden, wie konnten Fernando und sie dann wieder zusammenkommen – jedenfalls näher als bis auf etliche Lichtjahre?
    Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, so sagte eine alte Binsenweisheit. Für Fernando und sie war die Zeit des Privatvergnügens jedenfalls lange vorüber.
     
    Ratternd und quietschend bog der letzte Panzer in das ausgedehnte Lagerhausareal ein, das nun Fahrzeugpark und Versorgungsdepot für die mechanisierten Infanteriebataillone war. Vier Feldpolizisten Euvinophans präsentierten vor Jean Testaniere und Bürger Sergeant Pescu das Gewehr, dann schloss sich hinter dem Panzer das Tor.
    Dank dem Regen und der tagelangen Arbeit an den Panzern, der auf das Tor prasselte, machte das Tor mehr Lärm als der Panzer selbst. Das war einst anders gewesen – in Zeiten als sich die havenitischen Berater jeden Soldaten Euvinophans einzeln zur Brust genommen hatten, der ihnen in die Hände fiel.
    »Man vermisst doch die fehlende Übung mit scharfer Munition«, sagte Testaniere, »aber ich will Sie nicht rügen, weil Sie das Wetter nicht beherrschen.«
    »Nun, durch den Regen bekommen wir ein paar Tage Zeit, die Munition zu prüfen. Corporal … Bürger Corporal Randall hat früher in einer chemischen Fabrik gearbeitet. Er hat einen Prüfapparat gebaut und einige Werkzeuge beschafft, mit denen man die Blindgänger aus der Munition aussortieren kann. Er schätzt, dass wir daraus vielleicht fünfzig bis achtzig geballte Ladungen für den Häuserkampf gewinnen können.«
    »Bürger Corporal Randall darf sich auf eine Belobigung freuen. Sie ebenfalls und jeder, von dem Sie glauben, dass er eine Belobigung verdient hat.«
    »Ich danke Ihnen, Bürger Kommissar. Aber dankbarer wäre ich, wenn das miese Wetter nur ein bisschen besser wäre. So lange es anhält, wagen sich Euvinophans Schoßtiere nicht aus ihren kuscheligen Unterkünften hervor, um Soldat zu spielen.«
     
    Jeder, der den wahren Zweck der beiden Fischverarbeitungsschiffe nicht kannte, hielt sie vermutlich für völlig unverdächtig. An Deck waren sie vielleicht etwas aufgeräumter als die meisten anderen, doch ankerten sie fünfzig Kilometer von den bekannten Fischgründen entfernt, und trotzdem standen die Besatzungen an den Kränen und der Heckrampe, als wollten sie die Fangboote entladen. Wer aber wäre auf den Gedanken verfallen, etwas, das dermaßen zum Himmel stank wie diese beiden Schiffe, könnte irgendeiner kriegerischen Absicht Werkzeug sein – es sei denn, es handelte sich um bakteriologische Kriegführung.
    Ryder stand im Cockpit und winkte über hundert Meter wogender, öliger See Chung zu, den sie seit einer Woche nicht mehr gesehen oder gar gesprochen hatte. Die Funkstille war absolut gewesen, und trotzdem hatten die Kapitäne der Fischkutter richtig navigiert und die Sea Fencibles zum Treffpunkt gebracht.
    Leider waren die Frachtflugzeuge nun schon zwei Stunden überfällig, und noch immer zeigte sich nichts am Himmel (außer dicken grauen Wolken, die mehr Regen verhießen). Und abgesehen vom gelegentlichen Heulen des Windes blieb es still.
    Ryder legte dem Rudergänger die Hand auf die Schulter. Er schüttelte sie unwillig ab, als wolle er sagen: ›Ich weiß, was ich zu tun habe, ohne dass Mantys mich antatschen.‹ Der Ostwind schien zuzunehmen, als Ryders und Chungs Boote sich einander näherten. Ryder blickte über die Reling und rechnete fest damit, weiße Schaumkronen auf den Wellen zu sehen, doch die Dünung war so maßvoll wie immer, um nicht zu sagen: monoton.
    Dann plötzlich kamen sie in Sicht – sechs dunkel lackierte Luftfrachter, die knapp über den Wellen flogen.
    Sechs, wo eigentlich sieben hätten kommen müssen.
    Der erste überflog das fernere Schiff, beschrieb einen Bogen um das zweite, schaltete auf Vertikalschub und senkte sich mittschiffs aufs Deck. Die Besatzung brachte gerade noch rechtzeitig die Spieren aus dem Weg. In rascher Folge und ohne Zwischenfall landeten drei weitere Flugzeuge. Die Piloten hatten das Manöver Dutzende, vielleicht Hunderte Mal geübt; von ihrer Geschicklichkeit hing ab, ob frischer Fisch rechtzeitig den Markt oder gefrorener Fisch die Containerhäfen erreichte. Der fünfte Pilot jedoch sah sich

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