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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schwierigkeiten gegenüber, die seine Fertigkeiten überstiegen.
    Als er in Vertikalflug überging, versagte sein Kontragrav. Das Flugzeug stürzte, vollbeladen wie es war, direkt auf das Fabrikschiff ab. Es gelang dem Piloten sogar noch, die Nase hochzuziehen, bevor das Heck ins Wasser tauchte.
    Sprengbolzen detonierten und schleuderten auf beiden Seiten des Cockpits Luken davon, und die Leute an Bord des Frachters stürzten sich über Bord. Bevor Ryder dreimal tief Luft holen konnte, wimmelte es im Wasser rings um die Nase des Frachters vor auf und ab tanzenden, schwarzen Köpfen.
    Dann gab der Frachter ein Rumpeln und ein Zischen von sich und sank.
    Zwei verloren, und allein der Himmel weiß, wie viele Leute und wie viel Gerät.
    Mittlerweile war Chung auf Rufweite.
    »Und ich dachte schon, uns würde noch mehr Rechnerei erspart bleiben!«, sagte er.
    Wie gut, dass er außerhalb ihrer Reichweite war! Wenn er wirklich so kaltschnäuzig gewesen wäre, wie er sich anhörte, so hätte Ryder ihn mit Freuden über Bord geworfen.
     

5
     
    »Noch ist der Einsatz keine Totgeburt«, sagte Chung.
    Ryder bemerkte, dass einige Canmorer bei der Wortwahl des Colonels zusammenzuckten. Die Freie Staatskirche von Canmore war ein wenig eigensinnig, was Begriffe anging, die auf das Thema Fortpflanzung Bezug nahmen.
    Nach diesem Schnitzer wirkten die Canmorer aber entspannter als zuvor. Der Abbruch des Einsatzes war dadurch zwar nicht einfacher geworden, doch wenn der Mensch vom Streben nach Einfachheit bestimmt wäre, hätte es gewisse Dinge nicht gegeben, darunter auf jeden Fall Krieg und Sex.
    Die Flugzeuge waren zwei Stunden zu spät eingetroffen, weil in einem Frachter der Navigationscomputer ausgefallen war. In aller Eile hatte man ein Stück halbwegs trockenen, eher pitschnassen Landes gesucht; dort waren die Maschinen niedergegangen, zehn Sea Fencibles mitsamt einiger Tonnen an Waffen und Gerät hatten den Frachter gewechselt. Danach war die lädierte Maschine Richtung Heimat geflogen, während die anderen sechs den Flug fortsetzten.
    Der Verlust des zweiten Frachters reduzierte die Ladekapazität auf ein kritisches Maß. Außerdem nahm es von allen Ausrüstungsstücken einen entsprechenden Anteil mit auf den Meeresgrund, von Granatwerfern bis hin zu sauberen Socken, aber zum Glück nur zwei Menschen.
    Nun konnte entweder der gesamte Kommandotrupp befördert werden, oder ein Teil davon mit schweren Waffen. Beides zugleich nicht. Die Entscheidung, was von beidem transportiert werden sollte, stand noch aus.
    Inzwischen hatten die Schiffsbesatzungen Netze (sowohl Fischer- als auch Tarnnetze) über die Decksladung aus Frachtflugzeugen gezogen. Merkwürdig sah es noch immer aus, dass sowohl die Decks der Nautilus als auch die der Sir Patrick Spens voller Netze lagen, aber wenigstens schrien sie nicht jedem, der längsseits ging, ›Kommandounternehmen!‹ zu.
    Die Fischkutter hatten alle Sea Fencibles auf die beiden Schiffe umgeladen, alle Offiziere waren an Bord der Sir Patrick gegangen. Dann wurden die Schiffe und Boote mit Flaggensignalen, Lampen und laut gebrüllten Befehlen in eine Formation gebracht, in der sie fast aussahen, als gehörten sie wirklich in diese Gewässer. Niemand, der nicht zufällig paranoid war, hätte angenommen, diese Flotte wolle jemandem außer den Fischen ein Leid zufügen.
    Wenn ihnen hier an der Westküste die Paranoia ausgegangen sein sollte, können sie etwas von meiner abhaben , dachte Ryder und riss sich zusammen. Auf dem Kartendisplay sah sie, dass die Flotte sich auf einem harmlos erscheinenden Südkurs befand. Sie hielt sich bereit, zu sprechen oder zuzuhören, je nachdem, was gerade erforderlich war.
    Captain Biddle von der Nautilus , dem älteren der beiden Fabrikschiffe, sparte ihnen allen sehr viel Zeit – jedenfalls, als man seine Worte endlich ernst nahm.
    »Nun hören Sie mir gut zu, liebe Leute«, sagte er. »Mein Schiff ist alt und macht’s höchstens noch eine Saison. Ich kann mir für sie was Besseres vorstellen, als dass sie an eine Mole gebunden vor sich hin fault und nach Fischinnereien stinkt, bis selbst die Bettler sich beschweren.
    Schaffen Sie Ihre verwünschten Granatwerfer und Raketen auf die Nautilus . Wir decken alles mit Persenningen ab und laufen bei Nacht ein. Wenn Sie Buwayjon erreichen, sind wir zur Stelle. Wenn Sie die Artilleristen an Bord lassen, dann knausern wir nicht –«
    Der Anführer des Schweren Zugs heulte protestierend auf. Drei scharfe Blicke –

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