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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Die Organisation des Gutsherrn würde insgesamt poröser werden und sich leichter infiltrieren lassen; die Zahl der potenziellen Belastungszeugen musste geometrisch ansteigen.
    Sergeant Hughes hätte diese Entwicklung mit Inbrunst begrüßt. Denn er, der er zugleich auch Captain Hughes vom Amt für Planetenschutz war, hatte fast fünf Jahre damit verbracht, sich Muellers Vertrauen zu erschleichen. Dennoch hatte er bislang keine Ergebnisse vorzuweisen. Wenn das Treffen an diesem Morgen wirklich bedeutete, worauf Hughes hoffte, würde sich das bald ändern.

13
     
    »Nun, es ist so weit … glaube ich«, stellte Bürger Vizeadmiral Lester Tourville fest. Mit dem Sessel rückte er vom Tisch des Besprechungsraums ab und musterte mit funkelnden Augen eingehend das sternenübersäte Hologramm darüber. Während der Vorbereitung des Einsatzplanes hatte er die Sternenkarte schon oft gesehen, schon sehr oft sogar; aber bis jetzt war es eben nichts weiter als Planung gewesen. Nun war aus dem Plan ein bevorstehender Einsatz geworden: Die zugeteilten Einheiten mussten sich nur noch zusammenziehen, dann würde das Unterfangen in die Realität umgesetzt werden.
    »Sie machen mich jedes Mal nervös, wenn Sie Vorbehalte äußern«, entgegnete Volkskommissar Everard Honeker spöttisch, und Tourville schmunzelte. Der Bürger Vizeadmiral fragte sich oft, was die Systemsicherheit sich wohl dabei dachte, dass sie Honeker, seinen politischen Aufpasser, nicht ablöste. Schließlich durfte er nicht hoffen, dass den Vorgesetzten des Bürger Kommissars entgangen wäre, wie sehr ihr dienstliches Verhältnis durch gegenseitige Sympathie verdorben war. Nach der schändlichen Entscheidung Cordelia Ransoms, an Honor Harrington ein Gerichtsurteil zu vollstrecken, das offenbar auf haltlosen Anklagen beruhte, hatte sich Honekers moralischer Verfall beschleunigt. Dieser Verfallsprozess war mittlerweile an einen Punkt gelangt, der nicht sehr weit von akuter Systemverdrossenheit entfernt war. Tourville wäre jede Wette eingegangen, dass Honekers Berichte an Oscar Saint-Just nur noch sehr entfernt an die Wirklichkeit erinnerten.
    Eine ganze Weile hatten Tourville und Honeker ostentativ vorgegeben, zwischen ihnen hätte sich nichts geändert. So war es am sichersten, denn sie konnten nicht wissen, ob ein anderer Informant beobachtete oder ahnte, wie es wirklich zwischen ihnen stand. Nach dem Unternehmen Ikarus allerdings hatte sich einiges geändert. Ohne es je selbst gegenüber Honeker zu kommentieren, bemerkte Tourville eine Art Tauwetter im Verhältnis zwischen den Offizieren der 12. Flotte und den Volkskommissaren, die deren politische Zuverlässigkeit zu überwachen hatten. Er bezweifelte, dass er sich einer allgemeinen Erscheinung gegenübersah, doch die 12. Flotte war etwas Besonderes. Sie hatte geschafft, was mit der möglichen Ausnahme von Thomas Theismans Verbänden im Barnett-System dem gesamten Rest der Volksflotte noch nicht gelungen war: die Manticoraner im Gefecht zu schlagen. Mehr als das – die 12. Flotte hatte die Royal Manticoran Navy und ihre Verbündeten gedemütigt , die Manticoranische Allianz erschüttert – man brauchte sich nur vor Augen zu halten, dass die Alliierten seitdem auf jeden Angriff verzichtet hatten. Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn wurde die Moral der volksrepublikanischen Zivilbevölkerung gestärkt.
    Bürger Admiral Giscards Untergebene wussten genau, was sie geleistet hatten, ob sie nun zur Volksflotte gehörten oder Volkskommissare waren. Daraus entstanden Stolz und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, starke Gefühle, die man gar nicht zu hoch schätzen konnte. Ein von Grund auf anständiger Mensch wie Honeker musste ihnen nachgeben, etwas anderes blieb ihm nicht übrig … und selbst ein kalter Fisch wie Eloise Pritchart, die Volkskommissarin Bürger Admiral Giscards, war dagegen nicht völlig immun.
    Im Amt für Systemsicherheit musste man doch eigentlich begriffen haben, wie unausweichlich diese Entwicklung war, doch scheinbar war der Stimmungsumschwung völlig unbemerkt geblieben. Zumindest reagierte die SyS nicht, wie sie in den frühen Phasen des Krieges auf solch eine Entwicklung reagiert hätte. Saint-Justs Untergebene handelten durchaus, aber Tourvilles Befürchtungen wurden in keiner Weise erfüllt. Dass die Systemsicherheit sich plötzlich großzügig gab und die Zwölfte mit Schiffen ihrer Privatflotte verstärkte, flößte Tourville zwar größtes Misstrauen ein, gleichzeitig aber war kein

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