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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bevor McQueen den Untersuchungsausschuss einberief. Aber er war halt nicht in der Verfassung dazu.«
    »Ja, das wäre wünschenswert gewesen. Schon allein der technischen Daten wegen.«
    Tourville hob die Brauen, und Honeker lachte ohne jede Belustigung. »Auch ich habe den Bericht gelesen, Lester. Und wie Sie habe auch ich den Verdacht, dass dabei einiges ausgelassen wurde. Es fand sich zum Beispiel nur sehr wenig über die Befehlsstruktur des Kampfverbands, finden Sie nicht?«
    »Ja, so war es«, stimmte Tourville ihm zu. Selbst in diesem Augenblick trauten weder er noch Honeker sich anzumerken, was das Ergebnis der Untersuchung in ihren Augen bewies: dass Esther McQueen nach wie vor nicht die uneingeschränkte Herrin über die Volksflotte war. Jedem Beobachter musste das idiotische Verhalten von Bürger Admiral Porter ins Auge springen, und doch hatte niemand im Ausschuss auch nur ein Wort über seine ausgeprägte Dummheit verloren. Dazu waren seine politischen Gönner zu mächtig; nichts und niemandem konnte gestattet werden, den Ruf eines Offiziers zu beflecken, der für seine Treue zur Neuen Ordnung gerühmt wurde. Trotz aller Bemühungen McQueens hatte der Hancock-Bericht zwei Drittel seiner Schärfe verloren und erinnerte auf verdächtige Weise mehr an eine porentiefe Mohrenwäsche als an die schonungslose, unbarmherzige Analyse, auf welche die Volksflotte angewiesen war.
    »Aber wie Sie habe ich mir über die technischen Aspekte in Diamatos Bericht Gedanken gemacht und wünschte, er hätte dem Ausschuss vorgelegen, bevor er seinen offiziellen Schiedsspruch gefällt hat«, fuhr der Bürger Vizeadmiral fort. »Nicht dass er die Zweifler überzeugt hätte … nicht einmal mich hat er überzeugt – voll überzeugt, meine ich. Meiner Meinung nach ist es selbst den Mantys nicht möglich, ein Fusionskraftwerk und einen vollständigen Satz Beta-Emitter in einen LAC-Rumpf zu stopfen und dann noch Platz für den grauenhaften Graser zu finden, den Diamato beschrieben hat!«
    »Diesen Aspekt habe ich nie ganz verstanden«, sagte Honeker und gab damit einen Mangel an technischer Kompetenz zu, den kein ›anständiger‹ Volkskommissar je eingeräumt hätte. »Ich meine, wir bauen Fusionskraftwerke doch sogar in Pinassen ein. Ist ein LAC letzten Endes denn etwas anderes als eine übergroße Pinasse?«
    »Hm.« Tourville kratzte sich am Kopf, während er sich überlegte, wie er diesen Sachverhalt am besten erklären sollte. »Ich verstehe, wie Sie auf diesen Gedanken kommen«, räumte er nach einem Augenblick ein, »aber es ist kein Problem der Größe. Genauer gesagt, ist es eigentlich zwar doch ein Größenproblem, aber der Größenunterschied wird dabei so entscheidend, dass er eine ganz neue Art von Problem erzeugt.
    Bei einer Pinasse ist der Impellerkeil weitaus schwächer als bei einem Kriegsschiff oder einem Frachter. Er ist auch deutlich kleiner – er durchmisst nur einen Kilometer – und viel energieärmer. Die kleinen Westentaschen-Fusionskraftwerke, die wir in Beiboote einbauen, liefern nicht genügend Energie, um auch nur den Impellerkeil eines kleinen Schiffes – etwa den eines LACs – zu betreiben. In diesen kleinen Reaktoren benutzt man magnetische Stellaratorfelder und laserinduzierte Fusion; insgesamt sind sie nicht viel weiter entwickelt als die Kraftwerke, die man auf Alterde schon vor der Diaspora benutzt hat. Gut, wir haben seitdem einige Fortschritte gemacht, sonst hätten wir sie niemals im vergleichsweise winzigen Rumpf einer Pinasse unterbringen können. Die Bauweise dieser Reaktoren setzt aber ihrer Energieabgabe eine recht niedrige Obergrenze.
    Selbst die größte Pinasse oder der schwerste Sturmshuttle liegen noch weit unter eintausend Tonnen, ein brauchbares LAC muss jedoch dreißig- bis fünfzigtausend Tonnen maßen, damit man die Impeller und die Bewaffnung unterbringen kann. Denken Sie nur daran, dass Kurierboote in der gleichen Größe rangieren, aber weder Waffen noch Abwehrsysteme tragen; an ihrer Stelle bekommt man den Hypergenerator gerade so eben hineingequetscht. Ein LAC darf kleiner sein als ein Sternenschiff, aber es muss mit hohen Werten beschleunigen können. Darum muss ein militärtauglicher Trägheitskompensator im Rumpf Platz finden, und der LAC-Reaktor muss Seitenschildgeneratoren und Waffen mit Energie versorgen. Die Waffensysteme verbrauchen ebenfalls viel Platz. Das LAC muss wie ein ernstzunehmendes Kampfschiff auftreten, sonst könnte der Gegner es im Gefecht einfach

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